Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:
  • Seite:
  • 1

THEMA:

Anruf in der Nachtdialyse 04 Okt 2011 15:06 #90489

  • ME
  • MEs Avatar Autor
  • Offline
  • Sehr aktiv
  • Sehr aktiv
  • Beiträge: 258
  • Dank erhalten: 3
Hallo, habe inzwischen viel von Euch gelesen und nun selber einen ANRUF erlebt und die daraus resultierende Sprachlosigkeit. Meine Bettnachbarin wurde um 4.45h geweckt und das Telefon gereicht, das Transplantationszentrum. Ich war schon wach, wurde gerade abgestöpselt. Am Abend vorher hatte mir die ältere Dame noch erzählt, wie glücklich sie in ihrer neuen Wohnung ist und was sie am Wochenende macht, ja, die Enkel usw....Die Dame war völlig unvorbereitet auf den Anruf, wird wohl irgendwann vor Urzeiten auf die Liste gekommen sein und hatte das nicht mehr als Thema oder Ziel im Kopf. In dem Moment war sie völlig überfordert, hat nur mechanisch reagiert, wirkte völlig depressiv, keine Fragen an das Transplatationszentrum außer wo soll ich hinkommen, dann war eine mörderische Stille im Raum. Ich habe ihr nur alles Gute gewünscht und mußte los zu meiner Taxe und habe dann nur noch geheult, weil mich die Situation überfordert hat, weil ich dachte, dass hätte man in regelmäßigen Abständen mit ihr auch thematisieren müssen, das ein solcher Anruf noch immer reinkommen kann. Ihr Bett ist nun leer, keiner weiß was und ich habe wieder nicht geschlafen. Ich hatte immer das Bild: Anruf kommt, volle Aufregung, dann Freude, dann OP...das was ich gesehen habe, sah ganz anders aus und gar nicht gut.
Gruß ME

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Re: Anruf in der Nachtdialyse 04 Okt 2011 18:13 #90490

  • MaWa
  • MaWas Avatar
  • Offline
  • Hyperaktiv
  • Hyperaktiv
  • Beiträge: 931
  • Dank erhalten: 400
Hi ME,

ich erhielt auch den Anruf während der Dialyse. Zufällig (?) gerade in der Woche zuvor waren mir Zweifel über Zweifel gekommen, ob das für mich der richtige Weg ist, mich transplantieren zu lassen. Ich hatte eine Stunde zuvor noch ein Gespräch mit meiner Ärztin. Dann stand sie kreidebleich bei mir im Zimmer und sagte, ich müsse mich jetzt entscheiden. Ich habe mich für die TX entschieden, aber Du kannst mir glauben, in dem Moment war von Freude bei mir auch keine Spur. Ich fühlte mich auch total überfordert und war vollkommen konfus. Die Freude kam erst viel später. Es war bei mir also komplett anders, als man es sich vorstellt.

Aber es ist nett von Dir, Dir soviel Gedanken zu machen über Deine Nachbarin. Ruf sie doch mal einfach im TX-Zentrum an. Dann weisst Du auch, wie es ihr geht und bist dann die Sorge vielleicht los und kannst die Freude mit ihr teilen.

Liebe Grüße
MaWa

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Re: Anruf in der Nachtdialyse 05 Okt 2011 04:16 #90491

  • silber
  • silbers Avatar
  • Offline
  • Schreibmaschine
  • Schreibmaschine
  • Beiträge: 1262
  • Dank erhalten: 0
Hallo ME,

ich weiß nicht, ob es gut wäre, das immer von Neuem zu thematisieren. Du schriebst, die alte Dame war glücklich... Wenn das Thema TX immer wieder hochgeholt wird, werden ständig Hoffnungen geschürt, die nicht gleich erfüllt werden können. Das Leben mit Dia kann eben über viele Jahre andauern, da finde ich es besser, sich darauf zu konzentrieren.
TX steht schon dadurch öfter auf dem Plan, wenn es um die Frage geht, ob man TX- bereit (frei von Infekten ect.) ist. Der Stand muss doch regelmäßig aktualisiert werden? ... oder bei der regelmäßigen HLA-Blutabnahme.
Jeder wird im ersten Moment nach dem Anruf überfordert sein, außer die ganz Coolen. Ich hatte mir beim letzten Mal eine halbe Stunde Bedenkzeit erbeten. Um erst mal runterzukommen, vielleicht zu heulen, seine Gedanken wieder etwas zu ordnen und dann bestimmt sagen zu können Ja, ich will (Könnte sein, dass man mit seinem Organ länger verheiratet bleibt), sollte einem diese Zeit wirklich gewährt werden, auch wenn alles schnell gehen muss von wegen Ischämiezeit und so.

Viele Grüße.
Anja

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Re: Anruf in der Nachtdialyse 06 Okt 2011 03:15 #90494

  • Limo
  • Limos Avatar
  • Offline
  • Benutzer ist gesperrt
  • Benutzer ist gesperrt
  • Beiträge: 1841
  • Dank erhalten: 1
Hallo ME,

es ist schon sehr beeindruckend, wie Du Dir Gedanken über die ältere Dame machst. Es wird sie sicherlich freuen, wenn Du sie im Krankenhaus besuchst.

Ich kann Dir beschreiben, wie es bei mir war und wie ich es empfunden habe.

Der Anruf kam am 21.07.2010 um 1.28 Uhr. Ich sass in meinem Wohnzimmer und habe gerade überlegt, ob ich es bis ins Schlafzimmer schaffe oder doch gleich af dem Sofa einschlafe.
Und plötzlich klinelte das Telefon. Ich meldete mich sehr schnell mi den Worten Ja Bitte, weil das Telefon fast vor meiner Naseauf dem Tisch lag.
Eine weibliche Stimme meldete sich sinngemäss mit Guten Tag, hier ist Frau Dt, .... von der Charite. Wir haben ein Organangebot. Ruhig kam meine Antwort Oh, das ist ja schön.........Dann habe ich noch nach dem Organgefragt und ob es in Ordnung ist entsprechend meinerVorgaben wie: keine arginale Organe erc.
Die Ärztin war offensichtlich ziemlich verwirrt:
Nach einer Weile der Sprachlosigkeit fragte sie mich dann, ob ich mich gar nicht freuen würde denn ic würde am Telefon so gelassen klingen würde.
Ih habe sie gefragt, wie ich denn ihrer Meinug nach reagieren sollte. Das konnte sie mir aber aucn nicht erklären. Ich meinte dann nur ganz lapidar und mit einem grinsen, dass ich ja jetzt nicht herzm hüpfen und jubeln könne, denn das wrde die Nachbarn wecken. Offensichtlich verwirrte sie das noch mehr, s dass ich sie ganz simpel fragte, wann ich da sein solle. Wir haben uns dann auf (wie ich meine) ca. 45 Minutn geeiniget.

Nach diesem Telefonat bin ich zu einem Freund bei mir im Haus gegangen habe ihn aus dem Bett geholt und ihm gesagt dass ich angerufen wurde und er mich jetzt fahren müsse. (Ich muss dazu sagen, dass ich nie gelernt habe ein Auto zu fahren und ausserdem hatte er es mir schon vor einigen Jahren versprochen mich in dem Fall natürlich zu fahren )
In der Zeit in der er sich fertig machte habe ich meine Tache gepackt und nach ca. 12 / 12 Minuten sind wir dann los gefahren.
Auf die Minute genau war ich dann auf der Station in de Charite (das grösstw Uni-Klinikum Berlins mit den meisten Transplantationen in Deutschland), traf auf die Ärzin, die mich anrief, und alles ging weiter seinen Gang.
Blut zapfen, 1. Immunsupressiva geschluckt, Papierkram erledigt usw. Danach hat sich die Ärztin nicht mehr über meine Reaktion am Telefon. gewundert.
Ich bin eben eher der Typ, der sich sozusagen nach innen freut wenn er alleine ist. Wem sollte ich hier sonst meine riesige Freude zeigen, wenn keiner da ist. Achja während der Fahrt habe ich dann noch 3 Leute anerufen und berichtet.

DAS WARS.!

Und wieder einmal sehen wir dass eben doch jeder Mensch anders ist und auch anders in der selben Situation verhält. Ich bin also nicht emotionslos oder so aber jeder freut sich eben anders.

Ich fühlte mich in keiner Sekunde überfordert.

Nun wusste ich aber auch, dass alle möglichen Fragen vorher mit dem Oberarzt abgesprochen waren. Der Oberarzt war auch anwesend als ich zur TX ankam.

Die 7 Jahre an der Dilyse war die TX KEIN ständiges Thema für mich. Natürlich wurde auch regelmässig Blut für das TX_Zentrum gezapft und die Werte entsprechend übermittelt. Für mich war es seeehr beruhigend, zu wissen, das zwuschen dem Dialysezentrum und dem TX_Zentrum sehr gute und funktionierende Kontakte bestehen. Nicht nur das die Werte der entsprechenden Paienten regelmässig weiter geleitet werden sondern auch von den Ärzten MITEINANDER besprochen werden.
Unter anderem deshalb fühlte und fühle ich mich dort in dieser Dialysestation sehr gut aufgehoben.

Die Nachsorge nach der TX im vergangenen Jahr teilen dich beide Zentren, so das ich von 2 Zentren sehr gut betreut werde.
Ein Beispiel dafür, wie ein Kontrolltermin in der Charite abläuft: Ich schneie morgens da rein, muss zuerst ins Schwesternzummer. Dort Papierramkontrolle - aktuelles Gewicht,- aktueller Blutdruck und Puls, - gab oder gibt es Probleme,- brauche ich Rezepte oder Überweisungen, die dann in die Akte für die Ärztin bereit gelegt werden, - Papierzeuhs dürs Labor nehmen und los ziehen zur Zapfstelle.
Im Anschluss an den Besuch bei den Vampierschwestern wieder zrück und dann entsprechendes Arztgespräch nicht nur über die Niere etc. sondern auch über andere Zipperlein usw..
Meistens bin ich gegen Mittag zu Hause. Zwischen 15 und 17 Uhr kommt dann die E-Mail von der Ärztin mit den Werten vom Vormittag und eventuellen Veränderungen der Medikation etc. und dem nächsten Termin. Wenn ich Fragen habe rufe ich am fplgenden Tag bei der Ärztin an oder schicke ihr eine Mail.
Vergleichbar ist der Ablauf in der Diastation.

Diese Betreuung empfinde ich für mich als perjekt in allen Dingen.

So, nun ist es doch wieder mal extrem lang geworden hier, und deshalb ist jetzt Schluss.


Limo

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Re: Anruf in der Nachtdialyse 06 Okt 2011 18:27 #90499

  • Anonym
  • Anonyms Avatar
  • Besucher
  • Besucher
buh...
ich hatte mir garkeine gedacken gemacht ich war 18 ahre an der dialyse und seit 3 monaten elistet als vom 7 wochen donnerstags abends um 2300 das telefn klingelte, ich bin grade mit dem rad von der arbeit gekommen und wolle noch schnel das auto packen damit wir am nächsten tag für 14 tag zu unserer urlaubsbaustellen fahren können um unserer wohnung weiterauszubauen, aber dann gabs nierchen...

jetzt wos ncht so rund läuft die wert sind mies mir gehts nicht gut die niere fühlt sich an wie ein alien, aber bereuen neee ich würds immer wieder machen.

nachdenke ob und wann man angerufen wir macht eine glaub ich völlig kirre...

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Seite:
  • 1
Hi :)