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Hamburger Arzt gesucht 21 Apr 2001 19:48 #216454

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Hi,

mein Freund ist jetzt, nach einem Nierenversagen mit körperlichem Zusammenbruch, seit mehr als einem Jahr an der Dialyse.

Ich suche (wir suchen) einen unabhängigen Hamburger Arzt, den evtl. ein Nutzer von Dialyse-Online empfiehlt.

U.a. interessiert uns besonders die folgende Frage: Ihm wurde eine Gewebeprobe entnommen und anhand dieser wurde festgestellt, dass das Gewebe stark vernarbt ist. Auf der anderen Seite ist er in seiner Dialyse-Praxis der einzige, der noch *ganz normal* auf Toilette gehen kann. Ich meine damit, die Urin-Menge verringert sich nicht. Bei den der Dialyse-Praxis angeschlossenen Ärzten erhielten wir die Auskunft Das wird schon noch anders werden, keine Sorge. Ist das tatsächlich so?

Falls also jemand einen guten Arzt in Hamburg und Umgebung kennt, der evtl. auch daran glaubt, dass *etwas auch besser werden kann..freue ich mich über eine Antwort.

Noch eine Frage: Wie unterscheidet man einen akuten von einem chronischen Fall? Wir wissen noch nicht einmal, was er ist.

Thanx und Gruß

Iris

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Re: Hamburger Arzt gesucht 23 Apr 2001 17:35 #216467

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Zur letzten Frage kann man ganz einfach die Unterscheidung treffen:

Ein akutes Nierenversagen tritt akut, das heißt innerhalb weniger Tage nach einem akuten Ereignis auf. Durch rechtzeitige Behandlung ist in vielen Fällen heute eine Heilung innerhalb der ersten 4 bis 6 Wochen möglich. Manchmal bleibt ein Restschaden der Niere und manchmal etwickelt sich auf ein akutes Nierenversagen eine chronische Niereninsuffizienz. Früher lag die Sterblichkeit bei einem akuten Nierenversagen durch fehlende Therapiemöglichkeiten bei über 50%.

Im Unterschied dazu ist ein chronisches Nierenversagen ein zunehmendes Unvermögen der Niere, ihre für den Körper wichtigen Aufgaben zu erfüllen. Hier kommt es zu einem schleichenden Funktionsverlust über Monate oder aber nach einem akuten Nierenversagen zu keiner ausreichenden Nierenfunktionsverbesserung. Beim chronischen Nierenversagen sind auch andere, von der Niere beeinflusste Faktoren gestört: Blutarmut (renale Anämie), Phosphatstoffwechsel (Hyperparathyreoidismus), Blutdruckregulation, Säure-Base-Haushalt und Wasser- und Elektrolythaushalt (Blutsalze), um nur die wichtigsten Störungen zu nennen.

Zur zweiten Frage: Kann ein Patient Dialysepatient sein, obwohl er noch Urin produziert, bzw. wie lange bleibt die Urinproduktion erhalten? Hier muss ich ihren Freund zunächst beglückwünschen, denn eine gute Harnproduktion erspart ihm viele Nachteile (Trinkmenge), die andere Patienten mit nur noch minimaler oder fehlender Urinausscheidung haben. Wie lange das anhält kann man nicht voraussagen. Wenn jedoch häufig deutliche Blutdruckabfälle an der Dialyse auftreten kann die Menge oft früher nachlassen als bei stabilen nromal hohen Blutdruckwerten. Es gibt Dialysepatienten, die trotz langjähriger Dialyse immer noch eine Eigenproduktion haben. Dennoch müssen sie dialysiert werden, da der ausgeschiedene Harn im Prinzip reines Wasser ist, das heißt ohne Giftstoffe, die die Niere entfernen sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Manfred Grieger

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Hi :)

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