THEMA:

ich bin langjähriger Dialysepat. und leide zunehmend unter Restless Leggs (RLS) . Wer hat Erfahrungen damit, Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten
Alter Simpel

Hallo Bella,

das Problem der unruhigen Beine kenne ich auch, vorallem Nachts, wenn man zur Ruhe kommen will tritt es auf und raubt einem den Schlaf. Kalte Güsse, herumwandern und massieren der Beine hilft nur kurze Zeit - zu kurz meißtens um einschlafen zu können.
Glücklicherweise wurde ich seit Monaten nicht mehr von diesem quälenden Alptraum heimgesucht. Und obwohl das Restless-legs-Syndrom kein dialysespezifisches Problem ist, glaube ich, daß die Beschwerden geringer werden je besser man dialysiert ist.
Medikamentöse Behandlungsversuche gibt es wohl seit einigen Jahren aber die Erfolge sind nicht in allen Fällen garantiert. Hier können Dir Deine behandelnden Ärzte sicher besser Auskunft erteilen.

Viele Grüße
Uwe

on 16. Jul 2001 20:26 Bella wrote:
> ich bin langjähriger Dialysepat. und leide zunehmend unter Restless Leggs (RLS)
> . Wer hat Erfahrungen damit, Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten
> Alter Simpel

Früher bin ich mit meinem RLS fast wahnsinnig geworden. Nach einer Transplantation war es wie weggeblasen.
Dialysezeit verlängern hilft, wie bei fast allem. Also z.B. von 4 auf 5 Std. gehen.
Verstärkt wird RLS of durch Blutarmut und zu hohe Phosphatwerte.
Wie doll ist die Anämie? Wie hoch ist Phosphat? Senken!!! Diät, Phosphatbinder, evtl. Nebenschilddrüsen operieren.
Gut gegen RLS hilft ein Medikament, das sonst für Parkinsonkrankheit verwendet wird. Es heißt z.B. Madopar oder Restex.

Ich leide auch unter einem solchen Sympton, allerdings sind mene Beine nicht nur ruhelos, ich baue auch eine schmerzhafte Spannung darin auf. Mein Arzt bezeichnet es dennoch als RLS. Ich werde mit liponsäure behandelt, das lindert auch, beseitigt das Problem aber nicht. Restex hat mir gar nicht geholfen und ich habe nur die Nebenwirkungen gespürt - Depression und Übelkeit. Davon rate ich ab.
Am besten ist Bewegung. An Tagen, an denen ich es schaffe, einen ausgedehnten Spaziergang (2 Stunden) oder längere Zeit Gartenarbeit oder ähnliches zu machen, geht es mir deutlich besser. Immer öfter geschieht es auch, daß meine Muskuslatur hart wird und dann ihre Dienste versagt, sodaß ich z.B. Probleme beim Aufstehen habe. Gibt es andere denen es auch so geht??

bei mir hat madopar gut geholfen. für die nacht gibt es auch eine depottablette. zumindest kann ich jetzt zwei bis drei stunden schlafen. eine wirkung wird auch durch beinbewegungen erzielt. das muß nicht anstrengend sein, sondern leichtes beintraining oder spazieren genügt.
probiers mal.
viele grüße von scorpio

Die Wirkstoffe von Restex und Madopar sind die gleichen. Nur die Indikationsgebiete (Madopar: Parkinson, Restex: Restless legs) sind verschieden. Auch die Nebenwirkungen sind gleich. Sicher muss man probieren, mit welchem Präparat jeder am besten zurecht kommt. Die behandelnden Ärzte wissen sicher darüber Bescheid und beraten Sie gerne individuell.

Mit besten Grüßen.

Dr. Manfred Grieger

Ich habe vor kurzem einen Beitrag über das Restless Leggs Syndrom gelesen. Da wurde behauptet, das es an einem Vitamin B12 Mangel liegt. Kann das sein? Wenn dem so wäre , wäre es doch einfach zu therapieren, oder doch nicht?

Hallo Bella!
Ich bin seit ca. 2 Jahren Heimdialysepatient alle 2 Tage 5,0 Stunden und komme recht gut damit zurecht. Die RLS Symtome sind bei mir sehr ausgeprägt, d.h. ich konnte teilweise nur drei bis vier Stunden schlafe. Da ich voll berufstätig bin, ist das natürlich sehr hinderlich. Ich nehme deshalb vor dem Schlafen 1x Madopar und 1x Madopar Depot. Hierzu nehme ich noch 25 Tropfen Andolor (Schmerzmittel), das hält ca. 4 Stunden vor. Dann muß ich nochmals 25 bis 30 Tropfen Andolor nehmen um einigermaßen ruhig bis zum nächsten Morgen zu kommen. Wehr hat noch Erfahrungen mit Andolor? Gibt es noch andere Möglichkeiten ohen Nachts ein bis zweimal aufzustehen?

Auch ich kenne das Problem der ruhelosen Beine nur zur genüge. Nach einer Transplantation war das unangenehme Kribbeln absolut weg, jetzt da ich leider das Transplantat aufgrund einer Lungenentzündung verloren habe leide ich wieder verstärkt darunter. Auf jeden Fall habe ich auch die Erfahrung gemacht - je besser dialysiert desto ruhigere Beine.
Aber auch Fenistil, das mir vor der Transplantation immer während der Dialyse gegen den Juckreiz verabreicht wurde, hat das Syndrom bei mir stark gelindert!

Ich hatte das Problem ebenfalls über längere Zeit im letzten Jahr. Habe dann Nacom 100 genommen und es wurde weniger. Ganz weg ging es durch die Verlängerung der Dialysezeit. Ich habe begonnen Heimdialyse zu machen, zunächst 5 Stunden abend und nun seit 4 Monaten 8 Stunden nachts jede 2. Nacht. Ich brauche nun kein Medikament mehr gegen RLS. AUßerdem haben sich meine Blutwerte rapide gebessert.