Die Richtlinien für Warteliste und Vermittlung von Organen sind vom Vorstand der Bundesärztekammer am 13. 11. 1999 verabschiedet worden. Diese Richtlinien enthalten für Die Herz-, Herz-Lungen- und Lungentransplantation folgende Ablehnungsgründe:
- Bestehender schwerer Nikotin-, Alkohol-, sonstiger Drogen-Abusus
- Unzureichende Compliance
Für die Aufnahme in die Warteliste zur Lebertransplantation muss der Patient, falls die Grunderkrankung eine alkoholbedingte Leberzirrhose ist, meines Wissens eine 6-monatige kontrollierte Trockenzeit hinter isch haben. Macht meiner Ansicht nach Sinn.
In den Richtlinien zur Aufnahme in die Warteliste für eine Nierentransplantation sind die o.g. Kontraindikationen nicht vorgesehen. Auf dieser Grundlage kann also die Aufnahme in die Warteliste zur NTX nicht verweigert werden. Versucht jemand dies trotzdem sollte es einfach sein mittels gerichtlicher Eilverfügung die Verantwortlichen vom Gegenteil zu überzeugen.
Ich würde mir allerdings schon überlegen bis zur Trasplantation mit dem Rauchen UND (Alkohol-)Trinken aufzuhören. Das Immunsystem wird nach der NTX stark heruntergefahren um die Abstossung zu verhindern und die Gefahr einer Krebserkrankung steigt auch ohne Nikotin- und Alkoholabusus dadurch stark an. Ich kann mir durchaus vorstellen dass durch Rauchen und Alkoholkonsum die Gefahr deutlich weiter ansteigt. Es wäre schon schade wenn man nach der langen Wartezeit auf eine neue Niere dann sofort vom Krebs kassiert wird.
In den USA ist es natürlich schon lange so dass für Raucher keine Aufnahme in die Warteliste möglich ist. Aber das ist bei der militanten Anti-Rauchereinstellung drüben nur logisch. So sind sie halt, die Amis.
Viele Grüße,
Monty