THEMA:

Ich möchte hier noch einmal auf die laufende Umfrage zu den Kosteneinsparungen bei Dialysebehandlungen hinweisen.
( www.umfrage-dialyse.de.vu ) Ich werde Sie wahrscheinlich noch bis Ende Oktober laufen lassen und dann eine kleine Zusammenfassung hier ins Forum stellen.
Mario ( www.IGDChemnitz.de )

Hallo Mario,
so eine Umfrage ist schon mal interessant. Will man die Frage des Einsparpotentiales aber wirklich umfassend beantworten, müßte man zunächst wissen, welcher Anteil der von der KK gezahlten Vergütung von der Dialysestation wofür verwendet wird (Raumkosten, Kosten der Apparate, Verbrauchsmittel, Medikamente, Personalkosten, Annehmlichkeiten für Patienten usw.). Mein Gefühl ist, daß z.B. ein paar Brötchen und der Fernsehapparat nicht so sehr hohe Kosten verursachen. Sicher gibt es auch noch Möglichkeiten, die Abläufe zu optimieren und damit die Auslastung der Maschinen zu verbessern. Auch sollte nicht vergessen werden, daß manche Pharmafirmen durch Geschenke, Finanzierung von Tagungsbesuchen in landschaftlich schönen Gegenden usw. versuchen, die Entscheidungsträger zum Kauf gerade ihrer Produkte zu bewegen ... . Möglicherweise werden dadurch preiswertere, qualitativ gleichwertige Alternativen außer acht gelassen. Letztendlich müssen ja auch diese Geschenke von der KK bezahlt werden.
Gruß,
Manfred

Hallo Manfred,
die nicht vorhandene Transparenz bei den Kosten ist auch in meinen Augen mit ein Hauptproblem. Vielleicht kann uns Dr.Grieger etwas dazu schreiben, für was die Gelder der KK genau verwendet werden. Ich glaube aber, das wohl gerade die Ärzteschaft nicht daran interessiert ist, eine Transparenz der Kosten für Patienten der gesetzlichen Krankenkassen herzustellen. Denn ohne den Widerstand der Ärzte gäbe es sicher schon lange eine Abrechnung, die auch der Patient zu sehen bekäme. Es wird dann als Argument gepracht, eine Abrechnung für den Patienten würde das Vertauensverhältnis zwischen Arzt und Patient untergraben. In meinen Augen nur ein vorgeschobenes Argument, denn Privatpatienten bekommen ja auch eine Abrechnung. Und die Vertrauen wohl trotzdem noch ihren Arzt ... Über die wahren Gründe kann man nur spekulieren.
Viele Grüße
Mario ( www.IGDChemnitz.de )

Sollte es wirklich so sein, daß der Patient das Vertrauen in den Arzt verlieren würde, wenn er wüßte was der Arzt mit dem Geld macht, das er von der KK bekommt, dann wäre das äußerst bedenklich. Ich glaube schon, daß es so etwas wie ein Privileg ist, seine Einnahmen aus Steuern oder (wie hier) Beiträgen bestreiten zu dürfen, und nicht dem Wettbewerb, wie in der Wirtschaft üblich, ausgesetzt zu sein. Dieses Privileg verlangt im Gegenzug dann ein erhebliches Maß an Transparenz.
Manfred