THEMA:

Wer kann fundiert über mögliche Nebenwirkungen des Heparins an
der Dialyse berichten?
Mir wird in meiner Dialyseeinrichtung vorgegaukelt, Heparin habe
keine Nebenwirkungen.
Das kann ich aber nicht glauben !

Kann jemand helfen?

Gruß
Stephan

Ich hatte folgende Nebenwirkungen:

- extremer Juckreiz während und bis zu 2 h nach der Behandlung
- Schweißausbrüche während der Behandlung
- starken Haarausfall
- fürchterliche Ganzkörperakne

Alle Nebenwirkungen verschwanden sofort, bzw. 2 Wochen nach der Umstellung auf Fragmin. Die Heparin Nebenwirkungen treten allerdings nur bei einem extrem geringen Prozentsatz der Patienten auf.

Fragmin/Fraxiparin (niedermolekulares Heparin) ist leider sehr viel teurer als Heparin und wird deshalb in vielen Zentren mit allen Mitteln und verhindert. Meiner Ansicht nach grenzt das teilweise an Körperverletzung da die o.g. Nebenwirkungen guten Nephrologen durchaus bekannt sind. Auch ich musste ewige Diskussionen führen um es zu bekommen.

Viel Glück,

Monty

Da kann ich nur zustimmen. Mittlerweile sind aber auch die Preise für Niedermolekulare Heparine (Clexane, Fragmin, Fraxi, Innohep ...) deutlich gesunken, so dass auch aus ökonomischen Gründen dies keinem Patienten, der von den Nebenwirkungen betroffen ist, vorenthalten werden sollte. Dagegenrechnen muss man auch die einfachere Handhabung: -In der Regel ist nur eine einzige Injektion zu Beginn der Dialyse notwendig, man spart Perfusorspritze und die Zeit, die das Pflegepersonal für das Aufziehen der Heparinverdünnung braucht.
Wir beginnen immer mit Standardheparin. Bei o.g. Nebenwirkungen wird sofort auf Niedermolekulares Heparin umgesetzt. Dann verschwinden diese Nebenwirkungen ziemlich rasch. Wenn nicht, dann muss man nach anderen Ursachen suchen. In unserem Zentrum haben etwa 15% der Patienten niedermolekulares Heparin, also doch nicht so selten!

Mit freundlichen Grüßen.

Dr. Manfred Grieger

Ich spritze mir das Fragmin, mit NaCl-Lösung verdünnt in einer 12ml Spritze, als Bolus zu Beginn der Dialyse. Ist wirklich einfach zu handeln.

Wie man an anderen Meldungen in diesem Forum in den letzten Jahren sehen kann weigern sich nach wie vor viele Zentren vehement Patienten auch nur versuchsweise umzustellen (auch ich hatte das Problem). Spätestens nach 4 Wochen könnte man doch erkennen ob die Umstellung was bringt und den Versuch kann man doch in jedem Fall finanzieren.

Da ist noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit notwendig. Es betrifft zwar nur sehr wenige Patienten, aber die welche es betrifft leiden teilweise schrecklich darunter.

Freundliche Grüße,

Monty

Diesem Beitrag kann ich auch nur zustimmen. Auch bei uns wird in der Regel mit Heparin begonnen, sollte aber eine Umstelung notwendig erscheinen, wird natürlich umgestellt , ohne wenn und aber
Mit freundlichen Grüßen aus Bielefeld

Peter

Hallo Monty,
da gebe ich dir recht. Bei mir wollte man es nicht glauben, das ich auf Heparin reagiere. Der Erfolg kam dann mit der 3. Transplantation. Ich verlor die Niere nach 4 Tagen, wegen Heparinallergie. Fand ich richtig toll. Vor allem, weil ich vorher schon 2 Fehlversuche an Transplantation hinter mir hatte. Ich kann nur sagen, kämpft um das was ihr braucht auch wenn es nur Fragmin ist.
Gruß Carola