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Brauche dringend Rat !!! 16 Jan 2002 11:00 #218479

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Mein Schwiegervater (75) ist Typ-II-Diabetiker und hat im November 2001 von der Ärztin gesagt bekommen, dass die Nierenwerte so schlecht sind, dass er evtl. demnächst an die Dialyse muss. Seitdem weigert er sich zum Arzt zu gehen, außer seine Medikamente abzuholen. Er schläft neuerdings sehr viel, legt sich direkt nach dem Frühstück wieder hin. usw.

Seit 4 Tagen liegt er jetzt nur noch im Bett oder Sessel und schläft. Dabei hat er jetzt einen schleimigen Husten und seit gestern auch noch Erbrechen dazu. Er isst nicht mehr und bei der kleinsten Anstrengung (wie aufstehen) hat er Luftnot. Der Blutzucker war heute morgen trotz nüchtern und 2 Tagen kaum Essen bei 238. Zum Arzt will er aber nicht. Was kann ich tun? Er sagt es wäre nur eine Grippe.

Wie sieht ein Nierenversagen aus? Ich habe Angst.

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Re: Brauche dringend Rat !!! 16 Jan 2002 11:37 #218482

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Hallo tochter,
es kann ja sein das es nur eine Grippe ist,
ABER -->> so etwa sieht eben auch eine Urämie aus. Die Vergiftung
mit harnpflichtigen Substanzen !!!!!
Müdigkeit/Schläfrigkeit und Appetitlosigkeit als Symptom der Vergiftung und Luftnot/Husten (evtl. Lungenödem) als Folge der Überwässerung weil die Nieren nicht mehr genug Flüssigkeit ausscheiden.
Das kann ein SEHR AKUT BEDROHLICHER ZUSTAND sein in dem sich Dein Schwiegervater befindet.

Wenn er dann die Enscheidung trifft mit 75 Jahren nicht dialysieren zu wollen
mag das ein Entschluß sein der vielleicht sogar respektieren werden muß, aber um sich zu entscheiden muß ER wissen ob es nur eine Grippe ist oder eben
doch chronisches Nierenversagen.
ER MUß UNTERSUCHT WERDEN !!

alles Gute
thump

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Re: Brauche dringend Rat !!! 16 Jan 2002 13:57 #218484

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Hallo tochter,

mein Vorredner hat Recht. Man braucht kein Arzt zu sein, um die von Dir beschriebenen Symptome deuten zu können. Rechtlich stellt sich allerdings das Problem, dass Dein Schwiegervater ohne seine Zustimmung nicht dialysiert werden darf, solange er noch bei Bewußtsein ist und frei entscheiden kann. Da würde jeder Arzt rechtswidrig handeln und sich auch strafbar machen. Man müßte Deinen Schwiegervater davon vernünftig überzeugen, dass die Dialyse notwendig ist für sein Weiterleben und dass es ihm dann erst bald besser gehen wird, wenn er dialysiert wird. Die Ärzte sind erst dann verpflichtet, die Dialyse durchzuführen, wenn Dein Schwiegervater bei Bewußtsein ist und die Urämie quasi seinen Verstand ausgeschalten hat. Wenn er allerdings vorher zustimmt, dann so schnell als möglich an die Dialyse. Hat er keinen Vormund oder Betreuer oder ähnliches? Die könnten dann für ihn entscheiden. Auch eine Patientenverfügung könnte hilfreich sein. Leider ist es rechtlich so, dass bei noch so gutem Zureden der Bekannten, verwandten, selbst der Ärzte, die Dialyse nur mit der Zustimmung des Betroffenen erfolgen darf, weil sonst ein Eingriff in die Selbstbestimmung und die Rechte des Betroffenen vorliegt, der von ihm selbst nicht gestattet worden ist. Wenn er aber bewußtlos und damit handlungs- und willenlos ist, dann verstößt ein Arzt nicht gegen seine Pflicht, zu helfen. Ich hoffe, dass es nicht so weit kommen muß und Dein Schwiegervater mit guten Argumenten überzeugt werden kann. Alles Gute und viel Glück! Björn, der Wartende.

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Re: Brauche dringend Rat !!! 16 Jan 2002 20:47 #218485

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hallo tochter,
ja es ist ein sehr ernster zustand, in dem sich dein schwiegervater befindet.
frage ihn direkt ob er wirklich jetzt schon sterben will, wenn er nichts tut wird er sterben. vielleicht rüttelt ihn das auf. gibt es noch eine schwiegermutter dazu, was sagt dein mann, sein sohn, dazu, hat er irgend einen einfluß? gibt es enkelkinder? was hat ihm im leben am meisten gefallen, woran hängt er? wenn euer verhältnis zueinander einigermaßen gut ist, macht ihm klar, daß er noch nicht gehen soll, daß ihr ihn noch braucht und bei euch haben wollt. daß es sich noch lohnt, ein paar jährchen zu leben.
ich wünsche euch kraft für das was notwendig ist.
herzlichen gruß, theodora

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Re: Brauche dringend Rat !!! 17 Jan 2002 09:52 #218487

  • johanna
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Ich bin auch der Ansicht, dass er unbedingt untersucht werden sollte.

Falls es nur eine Grippe ist, muss die Heilung vielleicht auch medizinisch unterstützt werden (wenn auch nur mit einem Vitaminschub, oder im Krankenhaus mit einem Glukosetropf usw.). Für ältere Leute, die bereits angeschlagen sind, kann eine Grippe lebensgefährlich werden.

Auch die Diabetesmedikamente sollten wohl an seinen Zustand angepasst werden. Wenn er so wenig isst, stimmt die Dosierung wohl kaum mit dem Blutzucker überein.

Wenn es Urämie ist und er sich dann immer noch fürs Sterben entschliesst, weiss er dann wenigstens, was kommt, wie das mit schleichender Vergiftung, steigender Atemnot, ein Organ nach dem anderen versagt usw. vor sich geht und die Verwandten können sich darauf einstellen.

Ich in Deiner Situation würde versuchen, eine aus seiner Sicht kompetente Autoritätsperson zum Schwiegervater nach Hause zu bekommen.

Zum Beispiel seinen Hausarzt, falls es einen gibt, oder sonst einen Arzt aus der Gegend der Hausbesuche macht. Der Arzt sollte nicht mit der Absicht kommen, eine Behandlung vorzunehmen, sondern prioritär mit dem Kranken zu sprechen.

Wie stehts mit dem Pfarrer? Für viele ältere Leute ist der Pfarrer eine der wenigen Personen, mit denen sie sich über Krankheit und Tod unterhalten können und würden. Es kommt immer auf den Pfarrer an - es gibt Pfarrer, die nicht alltagstauglich sind.

Vielleicht auch mal bei der nächsten Dialysestation (oder dem nächsten Krankenhaus mit einer Nephrologieabteilung) anfragen, was Du tun kannst.

Einige grössere Krankenhäuser haben einen speziellen Sozialdienst. Diese Leute sollten sich idealerweise mit sozialen Problemen UND medizinischen Fragen auskennen.

Ein guter Freund des Schwiegervaters oder Verwandte in seinem Alter (Bruder/Schwester) wären auch eine Möglichkeit.

Ich habe meine (lange dialysepflichtige, seit kurzem transplantierte) Mutter auch schon bei ihrem Arzt verpfiffen. Sie hatte irgendwas, wollte aber nicht mit dem Arzt darüber sprechen, weil sie die Untersuchung und Behandlung fürchtete. Auf meinen Hinweis hin hat sie der Arzt dann jeweils darauf angesprochen und alles nahm seinen Gang. Sie war natürlich danach jeweils ziemlich sauer. Das hat sich aber auch wieder beruhigt...

Wenn Du ein gutes Verhältnis hast mit dem Schwiegervater, kannst Du Aktionen vielleicht selbst starten, sonst sollte wohl wirklich der Sohn die Initiative unternehmen.

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