THEMA:

Derzeit überlege ich eine EU Rente zu beantragen und damit auch mit der Arbeit aufzuhören. Seit 10 Jahren arbeite ich trotz Dialyse Vollzeit und versorge alleine meinen Sohn ( heute 11 ). Langsam aber sicher wird mir der Aufwand doch zu viel. Jetzt würde mich interessieren in welcher Grössenordnung sich so eine EU Rente bewegt. Natürlich werde ich mich an die BfA wenden. Hintergrund dieser Überlegungen ist auch, dass ich derzeit von meinem Gehalt 54% an den Staat und Krankenkasse etc. abführen muss. Dafür ist mir der Dialyse / Beruf und Haushaltsstress zu hoch.

Lieber Ivanho, das ist eine schwierige Frage. Denn die Rente richtet sich nach so vielen Faktoren, vor allem Höhe und Dauer der eingezahlten Beiträge, dass sich eine Vorhersage schwer treffen lässt. Ich bekomme nicht einmal ein Drittel meines letzten Bruttogehaltes, obwohl ch 20 Jahre trotz Dia voll gearbeitet habe. Außerdem ist die EU-Rente ja abgeschafft. Meines Wissens gibt es die jetzt nur noch, wenn man weniger als 3 h täglich in einer beliebigen (!) Tätigkeit tätig sein kann. Das ist hart. Ich habe 1964 zunächst BU-Rente beantragt, dazu halnbtags gearbeitet. Ob das noch möglich ist weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass es eine Art partielle Krankschreibung gibt. Da wird man jeweils an den Dialysetagen für die Dialysedauer krank geschrieben, die Krankenkasse zahlt, entweder direkt (dann gibt es weniger Gehalt) oder dem Arbeitgeber. Müssten die Kassen eigentlich wissen. Dass könnte zumindest den zeitlichen Streß mindern.
Ich habe dann 1998 EU-Rente beantragt, ich hätte es nicht mehr geschafft, obwohl mein Sohn, der bei mir lebt, inzwischen 15 ist.
Herzliche Grüße Hans-Dieter (caissa)

Lieber Ivanho,

ich kann nur sagen ich habe es gut getroffen. Ich bin 1996 nach 7 jähriger Berufzeit in die EU
Rente gegangen. Ich bin danach aufgerechnet worden als hätte ich, bis zum 50 Lebensjahr gearbeitet. Ich habe in einem Bergbau Unternehmen gearbeitet und war über die Bundes- Knappschaft Versichert. Ob das auch bei dir so geht, weiß ich leider nicht. Doch einen Tipp hätte ich, lass dir immer auf eine andere Krankheit, einen Krankenschein schreiben. Erkältung, Knie gestoßen in der Badewanne, Magen Darm und nicht alles auf die Dialyse Krankheit. So kannst du die Aussteuerung beim Krankengeld rausziehen. Denn jede Krankheit wird für die Aussteuerungsmonate separat gezählt. War jedenfalls bei mir so, ob das heute noch so ist, kann ich nicht sagen. Doch vielleicht kann ein Leser hier etwas noch zum Thema sagen.

Gruß alter H6er

Hallo Ivanho,
über den Schwerbehindertenvertreter unserer Firma habe ich die Telefonnummer eines sog. Versichertenältesten bekommen und der hat mir innerhalb von drei Tagen eine Rentenauskunft von der BfA beschafft. Das ging völlig unkompliziert nur mit Nennung der Versicherungsnummer. Die Rente ist allerdings alles andere als berauschend. Wenn ich das Schreiben richtig verstehe, dann wird die Rente so berechnet, als wenn man bis 55 die gleichen Beiträge gezahlt hätte, wie im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Aber jetzt habe ich von der DAK gehört, daß man nach irgendeinem Paragraphen des Sozialgesetzbuchs Anspruch auf Zahlung von Verdienstausfall durch Dialyse hat. Das sei völlig unabhängig vom Krankengeld und damit auch nicht zeitlich begrenzt. Ich bin gerade dabei zu erkunden wie das funktioniert, aber sowas ähnliches habe ich hier im Forum auch schon von anderen gelesen.
Gruß
Thomas