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Nachtdialyse 17 Mär 2002 12:10 #219144

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Hallo Kollegen,
wer hat Erfahrungen mit der Nachtdialyse?Wie kann man schlafen und wie wirkt sich das aus?Hat jemand schon länger Nachtdialyse gemacht und wie fühlt man sich.Wieviele Stunden dauert in der Regel die Nachtdia.?Ist Nachdia.empfehlenswert oder hat sie auch Nachteile?
Viele Fragen,ich würde mich über noch mehr Antworten freuen,
Danke Pauli

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Re: Nachtdialyse 17 Mär 2002 19:55 #219149

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Hallo pauli1,

ich habe zwar noch nicht die ganz lange Erfahrung (2 Mon.) aber vielleicht hilft es doch:
Ich habe angefangen am Tag zur Dialyse zu gehen, am Anfang 3, später 4 Std. Nach zwei Wochen habe
ich dann in die Nacht gewechselt und bin sehr zufrieden damit. Ich gehe so gegen 20:30 Uhr ins
Dialyse-Zentrum, mache mein Bett und lege mich rein. Nach ca. 10 Min. kommt dann jemand und schliesst
mich an, so dass ich gegen 21 Uhr mit der Dialyse starte. Entweder lese ich dann noch etwas oder ich
schaue noch Fernsehen. Meist bin ich aber ab 22 Uhr so müde, dass ich mich schon zum schlafen hinlege.
Ich bin dann um ca. 5 Uhr morgens fertig und fahre dann nach Hause.
Am Anfang war es etwas schwierig mit dem Schlafen, es war ungewohnt und durch den jungen Shunt lief
noch nicht alles so gut (häufiger Alarm, immer aufgewacht,...). Nach jetzt gut 6 Wochen kommt es schon
mal vor, dass ich einschlafe und mich die Maschine erst wieder weckt, wenn die 8 Std. um sind.
So geht mir nicht so viel Zeit verloren (Schlafen muss man immer) und ich bekomme von der Dialyse auch
nicht so viel mit. Für mich die optimale Alternative.
Wenn Du noch Fragen hast, schreib ne mail oder frage ruhig hier,
Alles gute
Christian

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Re: Nachtdialyse 18 Mär 2002 14:46 #219151

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Hallo Pauli,

ich mache nun schon seit April 2001 Nachtdialyse und zwar zu Hause. Für mich ist das die optimale Form der Dialyse und zwar sowohl im Hinblick auf meine Blutwerte, als auch im Hinblick auf meine Freizeit.

Nachdem ich in 1993 dialysepflichtig wurde, habe ich für 10 Monate im Zentrum in der Abendschicht bei voller Berufstätigkeit dialysiert. Nach 10 Monaten wurde ich transplantiert und die Niere hat bis November 1999 gehalten. Nun bin ich wieder in die Abendschicht im Zentrum und habe auch da 3 mal 4,5 Stunden die Woche dialysiert. Im Sommer 2000 haben meine Frau und ich uns entschieden auf Heimdialyse umzusteigen. Im Dezember 2000 war dann das Eqiupment vor Ort und die Ausbildung im Dialysezentrum abgeschlossen, so daß wir zu Hause dialyseren konnten. Wir sind dann vom Dialyserythmus auf jeden 2 Tag 4,5 Stunden umgestiegen. Im März 2001 habe ich dann angefangen mich für Nachtdialyse zu interessieren und wurde dabei tatkräftig von meinem Dialysezentrum unterstützt. Im April haben wir die erste Nachtdialyse durchgeführt, zunächst nur am Wochenende um Erfahrungen mit dieser Dialyseform zu sammeln. Schon nach kurzer Zeit sind wir dann ganz auf Nachtdialyse umgestiegen. Ich habe dann auch von meinem Dialyseträger ein Bett bezahlt bekommen (auf dem Stuhl war es mit dem Schlafen dann doch nicht so doll). In der Nachtdialyse dialysiere ich jeden 2. Tag 8 Stunden, aber im Schongang (Blutfluss 200 und Dialysatfluß 300). Die Nadeln (hier habe ich mir Nadeln mit 30 cm langen Anschlüssen besorgt um in Bedarfsfall auch mal alleine die Dialyse durchzuführen - ich steche mich wenns denn sein muß auch selbst) fixieren wir mit ein paar Pflastern mehr und wickeln den Arm zusätzlich in eine elastische Binde. Bisher hatte ich mit den Nadeln bzw. Punktionsstellen noch kein Problem, auch wenn ich mich nachts mal von einer auf die andere Seite drehe. Ich beginne die Dialyse so gegen 22:00 Uhr und bin um 6:00 Uhr fertig. Danach gehe ich direkt zur Arbeit. Die Heimdialyse hat dazu den Vorteil, daß ich anfangen kann wenn ich will, d.h. zeitlich sehr flexibel bin.
Der grösste Vorteil aber ist das körperliche Wohlbefinden, dass sich auch in den Blutwerten ausdrückt: Ich benötige nun keine Blutdruckmedikamente mehr, mein EPO-Bedarf ist von 3 mal 2.000 i.E. pro Woche auf einmal 1.000 i.E. pro Woche gesunken, bei gleichem HB. Und Eisenspritzen benötige ich auch nur einmal pro Woche statt vorher dreimal. Mein Phosphat hat sich von 2,6 (bei 3 mal 5 Tbl. Renagel und 3 mal 1 Tabl. Antiphosphat) auf 1,4 reduziert (Antiphosphat wurde ganz weggelassen und vom Renagel nehme ich nur noch 2/3 der ursprübglichen Menge) und das bei reichhaltigerem Essen (durch die lange Dialyse kann man vorher auch mal ordentlich sündigen. Auch beim Trinken kommt es nicht ganz so drauf an, denn 4 Liter Flüssigkeit bedeuten nur 500 ml Abnahme pro Stunde und darauf komme ich fast nie, obwohl ich mir beim Trinken keine großartigen Einschränkungen auferlege und keine Restdiurese mehr habe. Das war in der Zentrumsdialyse anders und bei 4 Über 4 Liter in 4,5 Stunden war ich hinterher platt. An das Schlafen an der Maschine muß man sich ein Stück weit gewöhnen, denn etwas Geräusche macht die ja schon. Die Osmose haben wir deshalb in einem kleinen Nebenraum untergebracht. Aber nach kurzer Zeit hört sich das nicht anders an als ein rauschender Bach. Ich schlafe jedenfalls sehr gut dabei, so gut, daß ich mich manchmal frage wieso ich in meinem Dialysezimmer einen Fernseher habe, wo ich ja doch nach 15 Minuten regelmäßig Einschlafe und mich die Maschine (oder meine Frau, je nachdem wer früher ist) am nächsten Morgen erst wieder weckt.

Ich habe mit der nächtlichen Heimdialyse nur gute Erfahrungen gemacht und möchte sie nicht mehr missen. Natürlich muß man einige Verantwortung übernehmen, die einem in einem Zentrum die Pflegekräfte abnehmen (Aufbau, Abbau, Desinfektion, Materialbestellung und -einlagerung, regelmässige Durchführung der Dialyse) aber das alles ist überhaupt kein Aufwand, wenn man den Ertrag dagegenstellt (zeitliche Flexibilität, Unabhängigkeit vom Zentrum, Wohlbefinden auch kurz nach der Dialyse, gute Blutwerte).

Solltest Du noch speziellere Fragen haben, bin ich gerne bereit, soweit möglich auch die zu beantworten.

Gruß
Michael

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Re: Nachtdialyse 18 Mär 2002 18:20 #219152

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Hi,

Ich bin seit 8 Monaten an der Nacht-Dialyse. Ich kann die Vorteile nur bestätigen. Bereits nach einer Woche konnte ich einigermaßen schlafen. Zur Dialyse verwenden wir Genius-Maschinen, die einmal in der Nacht gewechselt werden müssen. Auch das verpennei ch mittlerweile immer wieder.
DIe Nachtdialyse hatte bei mir den Effekt, daß ich meine Arbeit voll durchführen kann. Ich gehe halt abends gegen 20:30 Uhr hin und sitze am nächstem Morgen um 6:30 wieder am Schreibtisch. Da die Nachtdialyse eher für unproblematischere Patienten gedacht sind aufgrund der längeren Kontroll-Intervalle, ist der Altersdurchschnitt niedriger. Durch die geringere Beeinflussung der Tagesarbeitszeiten zeigt sich, daß die sich psychische Stabilität einiger meiner Mitpatienten deutlich gebessert hat. Allgemeine haben sich meine Werte (und die meiner Mitpatienten) deutlich gebessert. Ich muß z.Zt. kaum eine Kalium-Diät einhalten und auch meine Phosphatwerte haben sich deutlich gebessert. Bei einigen Kollegen konnte das Epo sogar abgesetzt werden. Die Blutdruchwerte haben sich speziell bei problematischeren Patienten erheblich gebessert.
Gruss
Paul

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Re: Nachtdialyse 19 Mär 2002 14:18 #219161

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Hallo,
ich dialysiere seit august letzten Jahres nachts und bin sehr zufrieden damit, obwohl sich die oft beschriebenen positiven Effekte bzgl Medikamenteneinnahme und Blutdruckeinstellung bei mir nicht eingestellt haben. Am besten finde ich eigenltlich, daß die empfundene Dialysezeit so viel kürzer geworden ist: die 5 Stunden tagsüber, die ich früher gemacht habe fand ich um ein vielfaches länger als die 8 Stunden, die ich nun nachts mache. Falls ich mal schlecht einschlafe nehme ich eine Einschlafhilfe (Diazpam) - dadurch, daß ich sie nur an der Dialyse nehme und auch nur wenn ichmerke ich kann nicht einschlafen, habe ich keine Angst vor Abhängigkeit.
Ich bin allerdings immer sehr müde nch der Dialyse - man schlaäft halt doch ncht so gut wie zu Hause - aber ich lege mich meistens noch eine Stunde hin, wenn ich daheim bin. Die Stunde brauch ich irgendwie, danach fühl ich mich dann ganz munter.
Ansonsten kannmich nur dem anschließen, was die anderen Geschireben haben.
Sigrid

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Re: Nachtdialyse 20 Mär 2002 12:21 #219167

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Ich dialysiere am liebsten am frühen Morgen (4-5 Uhr), wenn es möglich ist (Wochenende oder Feiertag). Ich kann dann fast die 5 Stunden durchschlafen und wache – mit einem zärtlichen Kuss ( von meiner Frau!) geweckt - rechtzeitig zum Frühstück auf.
Gruß Thomas

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