THEMA:

Hallo!
Ich habe durch einen Katheter ( weil ich noch keinen Shunt hatte) im rechten Oberschenkel eine Thrombose in einer tiefen Vene bekommen und war deshalb 2 Wochen im Krankenhaus, wo ich auf Falithrom eingestellt wurde. Nun bin ich etwas verunsichert, was das Tragen der Kompressionsstrumpfhose betrifft. Ein Arzt sagte, ich müsse das Ding mein Leben lang tragen ( bin erst 21), einer sprach von 3 Monaten. Ein Arzt sagte, auf Dauer würden Kniestrümpfe reichen, ein anderer war dagegen. Die Ärztin wollte Kompressionsklasse 1 für mich, aber auf Anraten eines anderen Arztes habe ich Kompressionsklasse 2 bekommen. Bin so langsam etwas verwirrt...
Kennt sich vielleicht jemand auf dem Gebiet aus und kann mir etwas über die Spätfolgen sagen?
Vielen Dank, Juju

Eine kompetente Antwort ist schwer ohne Kenntnis des genauen Ausmaß der Thrombose. Wenn keine Lungenembolie vorliegt sehen die Empfehlungen zurzeit eine vorübergehende, die Gerinnung hemmende medikamentöse Behandlung (z.B. Falithromb, Marcumar) vor. Danach sollte nochmals mittels Ultraschall (Duplex-Sonografie) eine Beurteilung der Durchgängigkeit der tiefen Beinvenen erfolgen. Danach kann man etwas über die weitere Behandlung sagen. Kompressionsstrümpfe sollten so lange ebenfalls getragen werden. Wichtig ist eine ausreichende Bewegung, wenn keine Gefahr des Fortspülens von Thromben mehr besteht. Längeres Sitzen (z.B. im Flugzeug, am Schreibtisch) ohne Hochlagern der Beine sollte man vermeiden. Kompressionskniestrümpfe machen nur Sinn, wenn lediglich der Unterschenkel betroffen war. Wegen der Gefahr der Abschnürung im Kniebereich halte ich jedoch einen angepassten Strumpf für Ober- und Unterschenkel für besser. Die Kompressionsklasse richtet sich nach dem klinischen Bild.
Fragen Sie am Besten den Arzt, der genaue Kenntnisse von der Ausdehnung und dem verlauf der Thrombose bei Ihnen hat oder wenden Sie sich an einen Angiologen.

Mit freundlichen Grüßen.

Dr. Manfred Grieger