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Mutmacher gesucht! 14 Mai 2002 20:08 #219875

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Ich bin ebenfalls neu bei DO - klasse, daß es das Forum gibt! Ich schreibe Euch im Namen meiner achtzigjährigen Mutter, der ein Shunt gelegt werden soll und die sich darauf vorbereiten soll, in den nächsten Monaten an die Dialyse zu kommen, falls sich ihr Zustand nicht bessert. Beides belastet sie sehr: vor dem Shunt hat sie Angst wegen des Gedankens, daß da an einem herummanipuliert wird, die Dialyse empfindet sie als dramatische Einschränkung ihres bisherigen Lebens (- zwar schon 80, sprudelt sie dennoch vor Energie und Tatendrang, reist sehr viel, hält Vorträge und ist gerade in Deutschland, aber auch in Europa viel unterwegs. Diese Mobilität ist für sie ein extremer Energiespender und macht ihre Lebensqualität aus). Zunächst wollte/ will sie immer noch nicht akzeptieren, daß Shant/Dialyse die einzige Lösung sein sollen (ein paar Kräutertees, und meine Werte werden sicher besser!) und fühlt sich als Versagerin. Außerdem hat sie massive Angst davor, schlapp zu werden und schnell abzubauen (ihre Mutter ist mit 83 Jahren an Nierenversagen gestorben...). Wer kann Mut machen und ihr die Angst nehmen?
Zusätzlich die Fragen meiner Mutter(auf Shant/Dialysevermeidung ausgerichtet): was kann sie tun, damit sich der Kreatininwert stabilisiert oder sogar senkt? Wie muß sie sich ernähren? Wieviel trinken?


Hier vielleicht ein paar Hintergrundinformationen: sie hat nur noch eine Niere und hat eine Nierenfunktionsstörung. Der Harnstoff ist durch eiweißarme Ernährung auf 106 gesunken, dafür steigt aber der Kreatininwert zunächst langsam, in den letzten drei Monaten immer schneller an: 2,6 , 2,8 , jetzt: 3,6 , 3,9 , 4,1 , 4,9. Außerdem hat sie Bluthochdruck (190/100).

Schon im Voraus vielen Dank für Eure Hilfe! Alix

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Re: Mutmacher gesucht! 14 Mai 2002 20:47 #219877

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Hallo Rolfconrad
Ich bin seit fast 20 Jahren Dialyseschwester und habe schon einige 80-jährige erlebt,die mit der Behandlung im hohen Alter begonnen haben.Wichtig für die Akzeptanz ist eine sehr gute Betreuung und Aufklärung durch den Nephrologen oder den Hausarzt. Vielen hilft es auch, wenn sie mit anderen Betroffenen Kontakt haben können, bevor sie mit der Dialysebehandlung beginnen müssen.Bei uns ist es so, dass auch wir - also das Pflegepersonal der Dialysestation schon im Voraus die zukünftigen Patienten kennenlernen können und ihnen so durch Gespräche ohne Stress die Angst zu nehmen versuchen.Ist es denn sicher, dass Deine Mutter Hämodialyse machen muss- oder wäre es für sie eine Alternative Peritonealdialyse zu machen?So wie Du sie beschreibst käme ihr es ihrem Lebensrhythmus mehr entgegen, weniger abhängig zu sein und mehr Selbstverantwortung zu übernehmen.
Auf alle Fälle wünsche ich ihr viel Gück und alles Gute!
Chrigi

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Re: Mutmacher gesucht! 14 Mai 2002 21:30 #219882

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Hallo Chrigi!
Vielen Dank für die Hinweise! Werde versuchen, sie ihr nahezubringen! Als Neuling muß ich fragen: was ist eine Peritonealdialyse?
Gruß, Alix

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Re: Mutmacher gesucht! 14 Mai 2002 22:58 #219885

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Hallo Alix,
Peritonaldialyse kommt von dem Wort Peritoneum = Bauchfell, und bedeutet daß eine bestimmte Menge einer Spüllösung über einen Katheter in den Bauchraum eingebracht wird und dort eine bestimmte Zeit, meist mehrere Stunden verbleibt, dann wird ein Ablaufsystem angeschlossen und die Spüllösung wird wieder aus dem Bauchraum entfernt. (während dieser Zeit ist man mobil).
Dieser Katheter (Kunststoffschlauch), der dazu benötigt wird, muß operativ gelegt werden und er verbleibt auch. Ein Stück liegt im Bauchraum, ein Stück kuckt raus und wird verschlossen, wenn keine Spülung vorgenommen wird.
Vorteile dieser Methode liegen darin, daß man freie Zeiteinteilung hat und nicht abhängig ist von Praxiszeiten und zweitens höre ich immer wieder, daß es verträglicher ist als 3 x die Woche an eine Hämodialysemaschine zu gehen.
Es muß aber zu Hause jeden Tag über den Bauchkatheter gespült werden. Wichtig ist es muß unter absolut hygienischen Verhältnissen mit dem Katheter umgegangen werden, sonst drohen Entzündungen. Da ist die Mitarbeit der Betroffenen gefragt.
Aber mit der ständigen Sichtbarkeit und Fühlbarkeit dieses Katheters kann auch nicht jeder umgehen.
Es erspart aber die operative Anlage eines Shuntes, wobei eine Arterie und eine Vene, meist am Unterarm miteinander verbunden werden und die ständigen Punktionen dieses Shuntes um an die Hämodialysemaschine angeschlossen werden zu können.
Sorry, ich schaffs einfach nicht mich kurz zu fassen.
Am besten auch den behandelnden Arzt darauf ansprechen, notfalls mehrere Meinungen einholen, nicht immer nur nach einer Meinung handeln. Auf jeden Fall ist man bei Durchführung einer Peritonealdialyse unabhängiger von Zeit und Ort.
Viel Glück, Paty

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Re: Mutmacher gesucht! 15 Mai 2002 02:44 #219888

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mein vater machte 8 jahre peritonaldialyse. es gehört sehr viel disziplin dazu, alle vier bis fünf stunden mußte er die flüssigkeit wechseln. trotzdem ist er besser damit zurechtgekommen, als mit der Hämodialyse. ob deine mutter in ihrem alter daafür noch einmal angelernt wird ist allerdings fraglich. ich kann dir nur sagen geniesse jeden Tag mit ihr, man weiss nie was morgen ist. gruß frenzy

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Re: Mutmacher gesucht! 15 Mai 2002 12:21 #219893

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Hallo Alix,
Deine Mutter soll auf keinen Fall ihr Leben ändern! Sag ihr, Reisen ist auch mit Dialyse KEIN Problem, wenn man sich damit auseinandergesetzt hat, wenn man weiß, worauf es ankommt. Sie kann ja sicher ihren Körper gut einschätzen, da kann sie Dialyse unterwegs auch mal flexibel handhaben, eventuell Bauchfelldialyse.
Geh doch mit ihr mal in ein Zentrum, versuche persönlichen Kontakt zu Patienten zu bekommen (sowohl Hämodialyse wie auch Peritonealdialyse), aber bitte mit solchen, die der Sache positiv gegenüberstehen! (Das weiß der Doc bzw. die Schwestern). Und sag ihr, damit kann sie 100 werden, ich bin schon 25 Jahre dran und es gibt welche, die machen das schon 30 Jahre und länger! Was für Vorträge hält sie denn? Schöne Grüße und Alles Gute Hans-Dieter (caissa)

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Re: Mutmacher gesucht! 15 Mai 2002 12:25 #219894

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Noch einige Nachsätze: Der Blutdruck muss runter! Das Krea lässt sich kaum mehr senken, der schnelle Anstieg macht deutlich, dass die Niere nicht mehr recht mag. Solange die Ausscheidung noch gut ist, hilft viel Trinken, lieber 3 als 2 Liter, aber wenn man ehrlich ist: An der Dislyse führt kein Weg vorbei! Hans-Dieter

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Re: Mutmacher gesucht! 15 Mai 2002 13:14 #219895

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Hallo Paty,

vielen Dank für die einleuchtende Erklärung! Sich da noch kurz zu fassen, würde sicherlich zu Lasten der Verständlichkeit gehen... Danke!

Alix

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Re: Mutmacher gesucht! 15 Mai 2002 13:23 #219896

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Hallo Hans-Dieter!

Vielen Dank für Deinen ehrlichen Mutmacher! Morgen sehe ich meine Mutter, und dann gehen wir die weiteren Schritte an. Wie kann sie den Blutdruck herunterbekommen? Sie ist leider eine Anhängerin von Gewaltkuren, d.h., fastet tage- und wochenlang oder probiert die erstaunlichsten Diäten, um dann wieder viel zu viel zu essen - klingt für mich auch nicht sehr gesund...
Gruß und Dank,
Alix

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Re: Mutmacher gesucht! 15 Mai 2002 14:53 #219897

Hallo rolfconrad,
Antworten auf Fragen, wie die nach der Blutdrucksenkung (190/100 ! ) bei Deiner Mutter, kann und wird dies Forum nicht geben können !! Dies <b> muß </b> mit ihrem behandelnden Arzt besprochen werden. Alles andere wäre unverantwortlich und unseriös !
Ich vermute, dass Dich die Kompetenz und das Wissen vieler Forenteilnehmer verleitet hat diese Frage zu stellen, aber genau wegen dieser tatsächlich vorhandenen Kompetenz wirst Du sicher keine Antwort auf solche Fragen erhalten.

Viele Grüße
TeeWee

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Re: Mutmacher gesucht! 15 Mai 2002 19:24 #219901

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Hallo Alix, da hat TeeWee recht. Es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten, den Blutdruck zu senken. Das hängt von der Ursache, der Höhe usw. ab, das kann wirklich nur ein fachkundiger Arzt entscheiden. Ich hoffe, dass er einen Weg findet, den Deine Mutter mitgeht, denn Mitarbeit des Betroffenen ist entscheidend. Alles Gute Hans-Dieter

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Hi :)

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