Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker informiert
Erypo®/Eprex® (Epoetin alfa): Rote-Hand-Brief (vom 22.11.01)
Die Firma Janssen-Cilag GmbH hat am vergangenen Montag Rote-Hand-Briefe an alle Apotheken und an betroffene Ärzte versandt:
In sehr seltenen Fällen wurde bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz unter Erypo®/Eprex® oder anderen Erythropoetinen eine isolierte Erythroblastopenie (Verminderung der Erythroblasten im Knochenmark und Hemmung der Erythropoese) beobachtet. In den meisten Fällen konnten Serumantikörper gegen Epoetin nachgewiesen werden. Daher sollen bei Patienten mit plötzlichem Wirkverlust die üblichen Ursachen für ein Nichtansprechen untersucht werden (zum Beispiel Eisen-, Folsäure- und Vitamin-B12-Mangel, Aluminiumintoxikation, Infektionen oder Entzündungen, Blutverlust und Hämolyse). Sofern keine der bekannten Ursachen identifiziert werden, sollte eine Untersuchung des Knochenmarks erwogen werden. Falls eine Erythroblastopenie diagnostiziert wird, sollte ein Test auf Epoetin-Antikörper erwogen und Erypo®/Eprex® abgesetzt werden.
Die Patienten sollen keinesfalls auf ein anderes Erythropoetin umgestellt werden. Andere Ursachen einer Erythroblastopenie sollten ausgeschlossen und eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Die Produktinformationen von Erypo®/Eprex® wurden entsprechend geändert.