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Problem an der Dialyse und danach 26 Aug 2002 08:23 #221802

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Hallo Leute,
meine Mama ist jetzt seit ca. 2 Monaten an der Dialyse. Es bekam ihr anfangs alles ganz gut und sie fühlte sich auch ganz fit. Jetzt fangen schon die Probleme an, an der Dialyse erleidet sie seit 14 Tagen jedesmal einen Kreislaufzusammenbruch, Blutdruck 70 zu 50, es wir ihr sehr heiß und schlecht, das Personal bettet dann den Kopf nach unten die Beine hoch 2x wurde die Maschine auch schon abgeschaltet bis sie sich wieder einigermaßen erholt hat.Sie bekommt 4 Liter Wasser entzogen, der Arzt meint, das sei ein bischen viel, sie müsse das Trinken einschränken. Ihre Ausscheidung beträgt noch 1 Liter. Es fällt ihr sehr schwer weniger zu trinken da sie auch Zuckerkrank ist und da hat man eh immer Durst. Gestern ging es ihr auf einmal ganz schlecht, sie hatte Schmerzen im rechten Handgelenk und im Knie, konnte kaum laufen und hat den ganzen Tag nur geschlafen. Was ist da nur los ? Das letzte mal nach der Dialyse war Sie so fertig, dass sie sagt sie geht da bald nicht mehr hin. Was kann man denn da tun, sie muss doch dahin, ich kann sie aber bei den problemen auch verstehen. Der Arzt sagt es gibt die Möglichkeit weniger zu trinken, das scheint sie aber nicht zu schaffen oder eben 5 Stunden dialysieren, da sagt sie bevor sie 5 Stunden dialysiert bringt sie sich lieber um. Wenn der Arzt das Wasser drin läßt dann bekommt sie wieder Atemnot. Habt ihr Erfahrung damit. Kann man irgendwas tun, damit die Dialyse nicht so zur Quälerei für sie wird.
Für Eure Antworten bedanke ich mich schon jetzt.

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Re: Problem an der Dialyse und danach 26 Aug 2002 10:50 #221803

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Hallo Susanne
4Kg sind eindeutig zu viel. Zum Thema Durst siehe unten gibt es noch einige Anmerkungen. Deine Mutter sollte darauf achten, daß sie möglichst salzfrei ißt. Besonders das versteckte Salz in Wurst Käse, Fertiggerichte meiden. Meine Erfahrung ist, solange ich mich Salzfrei ernähre gibt es kein Durstproblem. Das ist am Anfang eine Umstellung aber nach 2-3Monaten felht das Salz auch nicht mehr. Außerdem gibt es viele Möglichkeiten mit Kräutern zu würzen. Thymian, Rosmarin, Sabei, LIebstöckel, Bohnenkraut, Kümmel, Anis, Fenchel, Curcuma, Bochshoornklee, etc.
2. Sollte deine Mutter besonders auf die Blutzuckerwerte achten, ein schlecht eingestellter Diabetes macht Durst.
3. Um so länger eine Dialysebeh. dauert um so schonender ist sie. Bei 5 Std. Dialyse sich umzubringen ist Unsinn. Das anstrengende an der Dia ist die letzte Stunde. Und diese gibt es nach 3 oder 8 Std. gleichermaßen. Vielleicht gibt es ja auch irgend etwas spannendes was deine Mutter während der Dia machen kann. (Hobby) dann wird die Zeit auch kürzer. Wegen der Krämpfe gibt es an den neueren Maschinen die die Natrium Konzentration und Entzug regulieren. Da kann man Veränderungen vornehmen, aber ich denke das man das schon versucht hat. Das Problem dabei ist aber wieder . Um so höher man das Natrium stellt, um so weniger Krämpfe und Blutdruckabfälle, aber umso mehr Durst.
Ich habe besonders in depressiven Phasen Trinkprobleme, wieleicht solltest du Mit deiner Mutter darüber mal sprechen? Vielleicht ein Versuch.
Ich habe am Anfang meiner Dialysekarriere gelernt auch mit Hilfe vom Autogenem Training den Durst zu beeinflussen. Auch das ist eine Möglichkeit.
Also wird es deiner Mutter nicht viel anderes geben als weniger zu trinken. Trotzdem alles Gute für deine Mutter Gruß Jörg.

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Re: Problem an der Dialyse und danach 27 Aug 2002 10:51 #221820

  • Roland
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Ich kann die Erfahrung von Joerg nur bestätigen.
Egal wie lange man Dialysiert, am schlimmsten ist die letzte Stunde das ändert sich nicht.
Ich habe früher bei fünf Stunden Dialyse immer so 3,5 Liter abgenommen, da dachte ich immer das wäre so in ordnung.
Ich fühlte mich zwar nach der Dialyse immer ganz schön schlapp und manchmal ging der Blutdruck während der Dialyse in den Keller aber ich hielt das eben für eine normale Begleiterscheinung der Dialyse.
Bis ich mal regelmässig nur noch so viel trank das nur 2,5 Liter bei 5 Stunden entzogen wurden.
Ich muss sagen seit dem geht es mir viel besser . Ich denke so geht es allen an der Dialyse.
Um so weniger wasserabnahme und umso länger die Dialysezeit desto besser das allgemeinbefinden.
Aber um die Trinkmenge einzuschränken bedarf es schon ein wenig Willensstärke und vielleicht eine geeignete Strategie.
zB. versteckte Flüssigkeiten vermeiden (Joghurt Pudding Suppe) Kleine Trinkgefässe, Trinkzeiten, ablenkung . Egal was hauptsache es funktioniert.
Hoffentlich klappt es bei euch auch.
Roland

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Re: Problem an der Dialyse und danach 02 Sep 2002 15:44 #221840

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Hier nochmals die Tipps gegen den großen Durst von Monty (03.10.2001) aus dem Archiv:

Das wichtigste ist dass man sich mit möglichst vielen Dingen beschäftigt. Konzentriertes arbeiten ist natürlich super, aber auch einem Hobby nachgehen kann gut ablenken. Wann auch immer LANGEWEILE EINKEHRT kommt der Griff zur Flüssigkeit. Trotzdem hier noch ein paar Tipps welche mir helfen:

- Entweder eiskalt (Eiswürfel + gekühltes Getränk) oder sehr heiß trinken, UM HIMMELS WILLEN NIEMALS ZIMMERWARM!!!
- Kleines Glas verwenden (0,15 L), mit Eiswürfeln (am besten gestossenes Eis) füllen, Getränk drauf, kleine Schlucke, Eis wegwerfen - nicht lutschen
- Gezuckerte Drinks vermeiden, machen noch mehr Durst
- Ungezuckerter Eistee löscht den Durst gut, auch purer Pfefferminztee, selbst schwarzer Tee ist nicht schlecht (vor allem kalt)
- Kaffee macht schwarz ohne Zucker weniger Durst (zumindest bei mir)
- Zitronenscheiben langsam auslutschen, regt die Speichelbildung an (nicht kiloweise - Kalium!)
- Kaugummi kauen ist wirklich super, natürlich zuckerfrei
- Fishermans Friends & SMINT lutschen ist auch klasse, vor allem die scharfen zuckerfreien Fishermans
- Knoblauch unbedingt vermeiden, macht irre Durst (egal ob roh oder gekocht)
- natürlich möglichst salzarm kochen, stattdessen mit Kräutern würzen, SALZ=DURST
- Tabletten am besten mit dem Essen schlucken, spart Wasser
- Suppen sind meist stark gesalzen und machen nicht satt, der Effekt ist man trinkt nach der Suppe noch Wasser UND ißt etwas handfestes -> hohe Flüssigkeitsaufnahme
- Saure Gerichte machen wenig Durst, das liegt am Essig
- Statt zu trinken lieber eine Kleinigkeit essen, regt die Speichelbildung an
- Cracker, Salzstangen, Chips, usw. sind die schlimmsten Durstmacher, vom Kalium (Chips) mal ganz abgesehen
- Lieber mal ein Gummibärchen langsam lutschen, bei den Gummiviechern möglichst die sauren Varianten lutschen
- Wer schläft trinkt nicht! Lieber mal ein Mittagsschläfchen machen, vor allem am Wochenende (langes Intervall)
- Öfter mal Zähne putzen, hilft mir manchmal auch und schadet auch sonst nicht
- wenn schon Alkohol dann richtig, also kein Bier oder Wein sondern auf die harten Sachen gehen z.B. Whiskey, Gin, Wodka etc. möglichst pur (wenn man es aushält). Ein trockener Martini ist auch nicht schlecht. Alkohol enthemmt und wenn man dann beim Bier/Wein bleibt kommen leicht ein paar Liter zusammen.

Das wichtigste ist dass man sich mit möglichst vielen Dingen beschäftigt. Konzentriertes arbeiten ist natürlich super, aber auch einem Hobby nachgehen kann gut ablenken. Wann auch immer LANGEWEILE EINKEHRT kommt der Griff zur Flüssigkeit. Am besten nicht so viel über das trinken nachdenken, auch wenn es schwierig ist.

Ein Problem ist es manchmal immer noch.

Viel Glück,

Monty

Daneben muss auch der Zucker optimiert werden, denn auch hohe Blutzuckerspiegel machen höllischen Durst.

Mit besten Grüßen.

Dr. Manfred Grieger

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Hi :)

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