THEMA:

Ich will nun auch mal was loswerden. Ich bin jg. 52, capd`ler und kann meinen beruf (zu stressig, viel unterwegs) nicht mehr ausüben. Also was tun: und da kommt di erfahrung, dass du in dieser gesellscahft einfach weg vom fenster bist. Schwerbehindert 100 %, dazu dialyse, nein danke. Nun gut, das geht eine weile, ich schimpfe auf die anderen, wie die doch so doof sind, dass sie mich nicht mal zu einem gespräch einladen, aber so allmählich nagt das an mir. Jetzt bin ich halt hausmann, koche und versorge die familie und so und das ist auch ok, aber trotzdem fehlt da was. Meine frage: Wie geht es den anderen mit dieser fragestellung ? Laßt mal was lören dazu. danke hemago

hallo hemago,

du kannst dich ja auch ehrenamtlich in einem verein engagieren. es gibt bestimmt einen verein, in dem du deine fähigkeiten (und das dürften mit 52 jahren nicht wenige sein) einbringen kannst. da kannst du dir auch zeit und kraft einteilen, bist dein eigener herr, und hilfst noch anderen menschen. ich kenne jemanden, der rentner ist sich sehr im dialysepatienten-verein engagiert und er hat ein prima leben.

vielleicht gibt es eine theatergruppe, die einen kulissenbauer sucht-wenn du handwerklich begabt sein solltest...es gibt sehr viele möglichkeiten.

suche danach und dir geht es besser. von allein hellt sich dein gemüt nicht auf und du brauchst wieder kontakt zur außenwelt, das muss ja nicht nur über eine anstellung funktionieren.

ich hoffe, ich konnte dir ein bischen helfen!

ciaoi christiane

Hallo Hemago,
das ist die Realität, leider. Ich bin mit 40 in BU-Rente, mit 44 in EU-Rente, weil die BFA keine weitere Kur mehr bezahlen wollte, sondern mich aufforderte (!), in Rente zu gehen.
Zum Glück kann ich meinen Beruf noch auf 325 Euro-Basis ausüben, so dass ich nicht ganz weg bin. Ich habe mich arrangiert, versorge meinen Haushalt und meinen Sohn, da habe ich zusammen mit der Dialyse genug zu tun. Und: Es gibt auch noch andere Dinge im Leben als den Beruf. Alles Gute Hans-Dieter

Hallo Hans-Dieter,

es macht mich immer wieder w??Â?tend, so was zu lesen.

Wenn jemand unbedingt in Rente gehen will, o.k. (obwohl ich das nicht gut finde, solange man noch arbeiten k??¶nnte). Aber in die Rente abgeschoben zu werden, finde ich wirklich schlimm. Dabei will der Gesetzgeber eindeutig, da???¸ Rehabilitation vor Rente geht. Und wenn der eigene Beruf den wirklich zu stressig ist, gibt es immer noch M??¶glichkeiten der beruflichen Neuorientierung und die Rentenversicherungen sind verpflichtet die Klienten dabei zu unterst??Â?tzen und zu beraten (bis hin zur Finanzierung einer kompletten Umschulung).

Ich w??Â?rde mir nur w??Â?nschen, da???¸ dieses Bewu???¸tsein sich langsam durchsetzt.

So, ich mu???¸te meine Wut (nat??Â?rlich nicht auf Dich) einfach mal loswerden.

joe

Zum einen gibt es natürlich die hier schon erwähnte Möglichkeit, ehrenamtlich in Vereinen und Verbänden zu wirken. Was ich aber (aus eigener Erfahrung) für wesentlich effizienter für das eigene Selbstwertgefühl halte, ist, sich ein freiberufliches Betätigungsfeld zu suchen. Hier kann man sehr gut beweisen, dass man/frau keineswegs zum Alten Eisen gehört. Gruß, Peter

Hallo hemago,
bin zwar erst seit Januar ein CAPler und soll in 14 Tagen auf CCCP umgestellt werden, doch ich habe ähnliche Erfahrungen.
Ich werde Ende des Jahres 56 und bin seit meinem 28. Lebensjahr selstständig gewesen ( im Osten ) und nun bin ich 3/4 desTages allein zu Hause. Richtige Hobbys habe ich auch nicht und in welchem Ehrenamt ich tätig sein könnte weiß ich nicht und kenne außer Sport hier bei uns in Lutherstadt Wittenberg auch nicht. mit der beruflichen Umorientierung finde ich noch am besten, da man sich die Zeit
und auch den Arbeitsrhythmus besser einteilen kann - nur in welche Richtung soll diese Orientierung gehen??? .
Ich bin Konditormeister, durch meine Tätigkeit in den letzten Jahren habe ich auch keinen anderen Beruf kennengelernt und das letzte Mal, als ich mit der EDV Bekanntschaft machte wurde gerade der Lochstreifen als große Neuerung eingeführt, seit Anfang 1998 habe ich mir dann einiges am Computer selbst beigebracht und versuche es noch zu verbessern. Auch haben wir nur ein Auto, so daß ich nicht ganz mobil bin, aber dies finde ich in Ordnung.
Dies nur zu meinen Problemchen und meinem Ist-Zustand ,
Im Prinzip ist der Umstand in dem Du hemago bist zwar eventuell erkannt, AAABER noch lange nicht geändert bzw. gelöst!!!!
Es wäre sicherlich nicht nur für Dich und mich nett von den anderen Kollegen, die auch nicht mehr richtig arbeiten können, zu hören, wie Sie diesen Umstand lösen bzw. gelöst haben.
Viele Grüße, auch an alle
hansieg

Hallo Hemago!

Ich bin seit `94 in EU-Rente und wurde auch von der Bfa, dem Arbeitsamt und den Ärzten zur Rente komplimentiert! Ich war damals grade 23 Jahre alt und hatte bis dahin fast 10 Jahre Dialyse hinter mir. Vor 4 Jahren hatte ich allerdings die Nase voll vom Zuhause rumsitzen. Also habe ich eine abwechslungsreiche, interessante und nicht zu streßige Arbeit gesucht. Irgendwie kam ich auf die Idee Taxi zu fahren. Es hat mich zwar einige Mühe und Überedungskunst gekostet die Erlaubnis seitens der Ämter zu bekommen aber dank meiner Beharrlichkeit und eines Gutachtens meines Dialysearztes hab ich die Prüfung dann doch machen dürfen.

Wäre das keine Alternative? Ich fahre 1-3 x pro Woche für 6 Std. bei dem Unternehmen das mich auch zur Dialyse fährt. Es macht wirklich Spaß, man kommt mit vielen Menschen zusammen und verdient noch Geld nebenbei! Den Beutelwechsel könntest Du sicher im Auto machen da man nicht ständig nur am fahren ist. Taxi fahren ist zwar nicht jedem seine Sache da man auch immer freundlich sein sollte aber ich möchte es wirklich nicht mehr aufgeben. Überlege Dir doch mal ob das wenigstens Stundenweise eine Alternative wäre!? Sonderlich anstrengend ist es auch nicht weil Du abwechselnd sitzt, gehst und stehst.
Ich hoffe Du findest für Dich das richtige-vielleicht antwortest Du ja mal was Du von der Idee hältst?!

Liebe Grüße Tanja

Hallo, ist ja prima, dass Du das geschafft hast. Kompliment!. Ich war immer der Meinung, dass man einen Personenbeförderungsschein braucht, um Taxi fahren zu dürfen. Und um diesen zu bekommen, muss man ein Gesundheitszeugnis erlangen. Ist das möglich trotz der Dialyse?

Hallo hemago,
nachdem ich mit 12 Jahren Dialysepat. wurde, habe ich zuerst normal meinen Realschulabschluß gemacht und dann eine Lehre beendet. Danach war es (leider) so, daß ohne weiteres eine Berentung eingeleitet wurde, ohne, dass ich gefragt wurde. Dazu muss ich vielleicht sagen, ich lebe in der ehem. DDR. Trotzdem habe ich immer versucht, irgendetwas zu tun. Habe in einer Zahnarztpraxis in der Anmeldung gearbeitet und hatte eine Umschulung in einem Berufsförderungswerk begonnen. Leider muußte ich diese aufgeben, weil ich es gesundheitlich nicht mehr gepackt habe.
Seit etwa 8 Jahren bin ich nun zu Hause und hin und wieder probier ich mal was neues für mich zu tun, z.B. an der Volkshochschule. Ich habs mal als ehrenamtl. Betreuer und Babysitter versucht. Leider hab ich noch nicht DAS gefunden, was mir zeigt, das ich wirklich noch nütze. Nützlich bin ich erst, wenn ich anderen nützen kann und das Gefühl habe gebraucht zu werden. Das muss nicht unbedingt entgeltliche Arbeit sein.
Aber auch ein schönes Hobby ist etwas wert. Ich spiele seit etwa einem Jahr Klarinette und das macht mir sehr viel Spaß.
Also, schau und hör Dich um und probier einfach etwas aus.
Viele Grüße. Anja

Hey Tommy!

Klar brauchst Du vom Arzt eine Bescheinigung/Gutachten für den Personenbeförderungsschein. Das Gesundheitsamt wollte die Verantwortung nicht übernehmen und deshalb habe ich -nach klaren Absprachen das ich nach der Dialyse kein Taxi fahre- das Gutachten von meinem Dialysearzt bekommen. Da ich die anderen Prüfungen (Reaktions- und Konzentrationtest und Bewältigung von Streßsituationen) überdurchschnittlich gut bestanden habe, war es kein Thema mehr.

Wenn man genug Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen hat kann man -meiner Meinung nach- alles schaffen was man will-auch an und mit der Dialyse!!

Gruß Tanja