THEMA:

Hallo allerseits, bei uns in der Dialyse wollen sie jetzt auf wiederverwendbare Filter umstellen, d.h. der Filter wird nach der Dialyse mit dem Namen des Patienetn versehen, gereinigt, desinfiziert und bis zur nächsten Dialyse aufbewahrt. Das ganze soll bis zu 100 mal wiederholt werden bevor es einen neuen Filter gibt. Hat jemand Erfahrungen mit diesem Verfahren und kann mir sagen ob das funktioniert, denn ich bin mir nicht sicher ob ich dazu mein Einverständnis geben soll. Ich hoffe ihr könnt mir bei der Entscheidung helfen.

Wenn anschließende Verwechslungen der Filter ausgeschlossen werden können, würde ich darin kein Problem sehen, es bedeutet immerhin eine deutliche Kosteneinsparung. Zu DDR-Zeiten gab es hierzulande nur einen Hersteller von Kapillaren und Importe waren nicht immer verfügbar, somit war Spülen, Desinfizieren und Wiederverwenden häufig notwendig und zumindest ich habe dadurch keinen Schaden genommen.
Gruß Fred

Nun in Amerika macht man das ja auch. Doch die überlebenrate dort ist nicht so hoch wie in Europa. Man hat schon viel schlechtes gehört. Für mich wäre es ein grund die Dialyse zu wechseln. Aber ich erkundige mich nochmal genau zum Thema.
Gruß alterH6er

Die Frage,die sich bei Anwendung dieses Verfahrens stellt lautet: Ist die Sterilität sichergestellt?
Wie sicher ist es, dass die Filter hinterher auch
ausreichend gespült wurden und frei von
Desinfektionsmittelresten sind?

Das muss unbedingt abgeklärt sein.
Desinfiziert heißt nicht sterilisiert.
Wenn das Personal in einer Praxis Filter aufbereitet, erlischt in diesem Moment auch die Garantieübernahme des Herstellers.
Gruß Paty

Also uns wurde gesagt und auch schriftlich erklärt, dass die Filter von einer Maschine gereinigt und desinfiziert werden und dass dieses Verfahren u.a. in der Schweiz als auch in einer grossen Dialyse in Emsdetten erfolgreich angewendet wird und dass durch die Kostenersparnis höherwertige Filter eingesetzt werden können.

In Amerika gibt es aber vor allem die Kurzzeitdialyse, weswegen die Lebenserwartung geringer ist als hier.

Ich habe lange in einem Zentrum gearbeitet das Filter wiederverwndet hat. Wir hatten nie Probleme. Es ist richtig, dass bei dieser Methode die Garantie des Herstellers erlischt-aber die wollen ja verkaufen. Die Filter werden während des Reinigungsvorgangs auch getestet ob sie noch genügend funktionstüchtig sind, d. h. ob ihre Leistung nicht nachgelassen hat und ob sie nicht defekt sind- ist alles i.O. haben wir sie maximal 10x verwendet- aber die meisten bereits nach dem 5.- 6. Gebrauch verworfen.

Bei uns im Dialysezentrum (Düsseldorf) wird dieses Verfahren seit Jahren erfolgreich angewandt. Die Filter werden solange wiederverwendet, bis kleine Verstopfungen zu erkennen sind. Auch werden die Filter geprüft. Angeblich hat das wiederverwenden der (sehr hochwertigen) Filter auch Vorteile, z. B. weniger Abrieb der Kunststoffschläuche im laufe der Zeit und damit weniger allergische Reaktionen, etc.

Im Prinzip gibt es da nichts einzuwenden, wenn der Patient seinen eigenen Filter wiedererhält. Ich befürchte nur, dass die Sterilisierungs- und Lagerkosten die Neuanschaffungskosten übersteigen werden. In einem muss ich Martin (alterh6er) widersprechen. Dass in den USA die Sterblichkeitsrate bei Dialysepatienten um sage und schreibe 40 % höher liegt als bei uns, liegt schlicht und einfach an den kurzen Dialysezeiten bei einem Blufluss von 600. Das hat mit den wiederverwendeten Filtern nichts zu tun, wenn man von einer sachgerechen Reinigung ausgeht.

Hallo,
das mit der Wiedeverwendung ist ja ganz schön, die Desinfektion und Reinigung funktioniert soweit auch, nur werden die Filter bis zur nächsten Behandlung mit einer speziellen Flüssigkeit gefüllt, damit sie haltbar bleiben. Diese Flüssigkeit ist nicht unumstritten, Anfangs benutze man da Formalin, was dann nicht richtig ausgespült werden konnte und Rückstande im Filter blieb. Heutzutage nennt man diese Flüssigkeiten anders (Renalin usw.) was da genau drin ist weiß man nicht. Jedenfalls gibt es darüber verschiedene Meinungen.
Besser ist...neuer Filter ! Meine Meinung !
Viee Grüße
Gregor