Hallo Kristina.
Das von Ihnen angesprochene Problem wird kontrovers beurteilt. Früher, als es noch keine ausreichenden Dialyseplätze gab hat man mit Eiweiß armen Diäten versucht, die Dialyse hinaus zu zögern. Prinzipiell ist das machbar. Wenn die Harnausscheidung noch gut ist, und NUR dann kann der Kranke noch ausreichend trinken. Eine größere Harnausscheidung am Tag bringt aber dennoch nicht mehr Giftstoffe aus dem Körper, da die Leistung der Nierenkörperchen erschöpflich ist.
Andererseits steigt das Sterblichkeitsrisiko bei Mangelernährung erheblich an, so dass diese Form der Ernährung nicht sinnvoll erscheint. Besser ist frühzeitig mit der Dialyse zu beginnen und den Körper nicht in die Harnvergiftung kommen zu lassen. Dann sollte auch so früh wie möglich die Transplantation ins Auge gefasst werden. Die Wartezeit beginnt mit dem Tag der 1. Dialyse, egal wann die Anmeldung erfolgt.
Mit besten Grüßen.
Dr. Manfred Grieger