THEMA:

guten tag,
wer weiss, was mit dem körper / menschen geschieht, wenn er die dialyse ablehnt? was für ein prozess folgt dann mit welchen (evtl.) auswirkungen ?

danke

Das ist ganz einfach: Die Urämie (Vergiftung) wird immer schlimmer (ziemlich unschöne Sache) bis zum qualvollen Tod. Irgendwann fällt der Patient ins Koma, kann dann ggf. gegen seinen Willen not-dialysiert werden. das kommt auf die jeweiligen Umstände an.
Warum willst das wissen? Schöne Grüße Hans-Dieter

> Warum willst das wissen? Schöne Grüße Hans-Dieter

inder nachbarschaft ist eine alte dialysepatientin. sie möchte einfach nicht mehr an die dialyse und und möchte sterben.
ihrem wunsche wird wohl auch entsprochen. ( sie war im krankenhaus und kommt nun wieder nach hause )
aus diesem grund interessiert es mich, was mit dem körper passiert. wie lange das dauern kann erst hörte ich von e-2 wochen, dann wieder von monaten. die begleiterscheinungen hätt ich schon gerne gewusst.
danke

hallo narzisses,
wir hatten einmal so eine dame bei uns in der dialyse.
sie war (84)wollte auch nicht mehr an die dialyse.
ich konnte sie damals sehr gut verstehen .weiß auch nicht so richtig warum.
sie hat dann noch 10 tage gelebt.die tochter hat uns dann erzählt,das die mutter nur noch geschlafen hat.
ich denke mir das es so ist wie vor der dialysenzeit.
da ist man ja müde und fühlt sich schlapp.
oder man ist kurz vorm absaufen.
lg petra

Hallo narzisses,
die Dauer vorherzusagen ist recht schwierig. Vor allem deshalb, weil man am Nierenverssagen direkt nicht so leicht stirbt, meist sind es Nebenerscheinungen. Hier vor allem das Herz, wenn das Kalium zu sehr ansteigt. Oder Ersticken, wenn sich zuviel Wasser in der Lunge einlagert. Das hängt aber jeweils davon ab, wie gut der Gesamtzustand des Patienten und eine evtl. Restfunktion der Nieren ist. In einem solchen Fall wie dem von Dir geschilderten finde ich es sehr gut, den Wunsch der Patientin zu respektieren. Denn es kommt einmal der Punkt, wo man wirklich nicht mehr will, und da sollte der Patientenwille Vorrang haben vor medizinischen Möglichkeiten.
Du denkst vermutlich an Begleiterscheinungen. Also Schmerzen sind wohl keine zu erwarten bzw. lassen sich leicht beherrschen. Mit zunehmender Vergiftung steigen Übelkeit und Unwohlsein, Kopfschmerzen, Erbrechen, die Frau kann nichts mehr zu sich nehmen und irgendwann schaltet das Hirn ab, sie dämmert dahin.
Ich hoffe, damit kannst Du was anfangen, schöne Grüße Hans-Dieter

hmmmmmmmmmmmmm, danke das ist schon eine hilfe. ich werde die frau zusätzlich ab montag begleiten ( das habe ich schon mehrfach getan und das ist etwas was ich gerne tue, sterbebegleitung) - bis dahin tuts die familie alleine. momentan ist sie mehr als klar im kopf, der körper ist schwach........ wenn wir diesen weg gegangen sind würde ich gerne hier davon berichten - falls interesse besteht.............
viel liebes...

Hallo narzisses,
das finde ich gut, was Du Dir vorgenommen hast. Sterbebegleitung ist eine wichtige Sache, denn kaum jemand möchte in dieser Situation allein gelassen werden.
Es kommt natürlich auch auf die Restfunktion der Nieren an, aber Du schreibst, dass die alte Dame schon schwach ist, da denke ich, wird es nicht allzu lange dauern, bis sie sterben wird.
Ich kannte auch einen Patienten, der nicht mehr an die Dialyse wollte. Innerhalb von 14 Tage war er tot. Anscheinend hast Du bereits Erfahrungen mit Sterbenden. Ich wünsche Dir bzw. Euch für diese Zeit viel Kraft. Mich würde interessieren wie es war, ob die Dame sehr leiden mußte. Vielleicht kannst Du später ein paar Worte im Seelen-Spiegel darüber schreiben. Für das allgemeine Forum ist dieses Thema evtl. etwas zu nahegehend.
Viele Grüße. Anja

Hallo Narziss
Auch ich würde mich sehr freuen von deiner Erfahrung zu lesen. Ich hatte schon öfters gehört das Schmerzmittel wichtig sind. Ich weiß allerdings nicht welche Schmerzzustände gemeint sind.
Gruß Jörg

Genaues weiß ich als Nicht-Arzt auch nicht. Wie schon gesagt wurde kann für jeden einzelnen Patienten der Verlauf der Urämie bis zum Tod sehr unterschiedlich sein. Je länger es dauert desto größer ist anscheinend die Wahrscheinlichkeit für (starke) Schmerzen, u.a. Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen und Knochenschmerzen durch das Umkippen des jeweiligen Stoffwechsels.

Grüße,
Pazifikas