THEMA:

Am Montag hatte ich meine erste Dialyse und irgendwie ist alles schiefgelaufen. Der Arzt hat über eine Stunde an mir herumgestochen, insgesamt ca. 10 mal. Dann lief es 3 1/2 Stunden normal. Obwohl ich noch normale Ausscheidung habe, hat er mir 1l Wasser rausgezogen, ich hatte dann Krämpfe und den ganzen Tag starke Kopfschmerzen. Der Arm wurde dick und blau. Am Mittwoch wurde in den Bluterguss zweilmal ohne Erfolg punktiert und ich dann heimgeschickt, mit der Drohung, wenn es am Freitag wieder nicht klappt, muss ein Halskatheder gelegt werden. Freitag habe ich nach schwierigem Gespräch mit Arzt mit der Dialyse ausgesetzt, weil der Arm noch dick und schwarz ist und auch ordentlich schmerzt. Werte sind noch nicht so bedrohlich. Bitte sagt mir, ob das alles normal ist, was ihr für Erfahrungen damit habt. Ich hab jetzt riesige Angst vor Montag.

Hallo, also das mit dem Problemen beim punktieren kann nur besser werden, bei mir war es am Anfang auch recht schwierig aber nach jettz3 Monaten geht nichts mehr daneben. Das mit dem Flüssigkeitsentzug kann ich nicht verstehen, ich hab auch noch volle Ausscheidung und es werden nur 300 ml entzogen, denn ansonsten läuft die Dialyse nicht, also da würde ich nochmall nachfragen, denn 1 liter ist definitiv zuviel, ich hatte mal ausversehen 500 ml und das war schon zuviel und ich hab nen Krampf bekommen. Ich wünsche Dir trotz all der schwierigkeiten alles gute und Kopf hoch, das wird schon wieder.

Oje, das tut mir leid, dass Du so schlechte Anfangserfahrungen machen musst! Ich bin jetzt gut 2 Monate an der HD und hatte überhaupt keine Startschwierigkeiten. Ich habe auch noch eine normale Ausscheidung und mir wird nix entzogen, in der Dia sind drei Pfleger, immer dieselben resp. einer von ihnen, und die stechen so sicher und schmerzarm, ich habe noch gar nie erlebt, dass irgendwer verstochen war. Ich hoffe, dass es nächste Woche besser wird und drücke Dir die Daumen!
rubin alias Luzia aus der Schweiz

Kann ich verstehen, dass du jetzt Angst vor Montag hast.
Warum punktiert denn bei dir der Arzt? Bei uns machen alles die Schwestern, habe da noch keinen Arzt punktieren gesehen. Eine erfahrene Schwester kriegt das allemal besser hin, denke ich.
Übrigens: Woher weißt du, dass du noch normale Ausscheidung hast? Du misst ja nicht immer nach, wieviel noch rauskommt, oder? Bei meinem Mann war das auch so, dass ab der ersten Dia eine UF nötig war (allerdings nicht gleich 1000 ml). Das kann der Arzt sehen, wenn er z. B. an deinem Unterschenkel den Finger reindrückt - bleibt der Abdruck länger, bedeutet das, dass du schon etwas Wasser eingelagert hast. Habe hier auch mal über Ultraschall der oberen Hohlvene (bitte verbessert mich, wenns falsch ist) gelesen, da kann man auch vorhandene Wassereinlagerungen feststellen.
Hat dein Arzt denn irgendwie überprüft, ob du Wasser eingelagert hast???
Kann dir nur raten, das Gespräch zu suchen und ggf. am Montag versuchen dich durchzusetzen, heftig protestieren wenn sie wieder soviel UF einstellen wollen.
Bekommst du Diuretika?
LG und alles Gute für dich, Anette

Ich habe keine Wassereinlagerungen, hatte im Urlaub aber 2 kg zugenommen, weil ich gut gegessen habe. Das hat der Arzt aber als Wasser angenommen. Gestern hat er eine Fingermessung gemacht und musste feststellen, dass gar kein Wasser eingelagert ist.

Hallo annajoh,
das hört sich irgendwie nicht gut an. Aber ein Urteil kann man schlecht abgeben ohne Deine Werte und Dein Allgemeinbefinden genau zu kennen. Aber es scheint mir doch möglich zu sein, solange mit der Dia auszusetzen, bis der Arm wieder ok ist. Einen Katheter am Hals würde man doch nur setzen, wenn Dialyse zwingend erforderlich ist, also viel (!) Wasser eingelagert wird, das Kalium herzbedrohend ist oder die Urämiegifte so hoch sind, dass es Dir nur andauernd miserabel geht.
Man kann aus der Ferne schlecht einen Rat geben, aber ich würde ein ernstes Wort mit dem Arzt reden, warum denn Dialyse unbedingt schon sein muss. Hättest Du die Möglichkeit, eine zweite Meinung einzuholen?
Ganz allgemein ist es leider so, dass der Anfang der Dialyse, vor allem das Punktieren, nicht immer glatt gehen. Aber das legt sich, v.a. wenn erfahrene Leute stechen. Das sind in der Regel die Schwestern und Pfleger.
Trotz allem Kopf hoch wünscht Hans-Dieter

Hallo Annajoh,
die Probleme beim Shunt-Anstich hatte ich auch. Das gab sich aber nach ca. 3 Wochen von ganz alleine. Leider hat der ein oder andere Arzt (oder Schwester) nicht immer einen guten Tag und dann klappt die Punktion nicht sofort. Unangenehme Erfahrungen habe ich nur einmal in Frankreich gemacht - dort wird anders verbunden. Durch Einblutung unter einem Druckverband lief der Shunt hinterher nur noch mit viel Wohlwollen. Nach Dia-Ende hatte ich 6 Nadeln im Arm.
Aber - wie gesagt - das war ja in Frankreich. Hier habe ich das noch nie (!!!) erlebt.
Zu hohe UF gab es nach kräftigem Mittagessen und nachfolgender Dialyse auch schon mal - ist es nicht schön, wenn der Schmerz nachlässt?
Habe aber die Erfahrung gemacht, dass die Ärzte eine Erklärung akzeptieren und dann die UF auch zurückfahren; bzw. Kochsalzlösung einlaufen lassen.
Da ich nur noch 40ml Ausscheidung habe, ist die Berechnung der Zufuhr für mich natürlich einfacher. Die Feste habe ich bei 600 als optimal empfunden. Die Genius-Maschine (Tankniere) reinigt dann einfach auch besser. Das liegt aber an diesem Maschinentyp.
Ich wünsche Dir für die weiteren Dias viel Glück!!!!!!!!!
Viele Grüsse aus Hannover von Ricarda

Hallo
Ich wurde als Notfall mit Halskath. dialysiert.
Nach einer Woche dann Shuntanstich, jetzt zwei Jahre dabei.
Die ersten 4 Monate den Arm täglich mit ca. 500 Balldrücken trainiert, seitdem kein Bluterguss mehr. Mittlerweile bis zu 3,5 l Entzug, vertrage das aber gut. Anfänglich habe ich mit Magnesium die Krämpfe vermeiden können.
Also nur Mut das wird.
Georg

Dafür sprachen doch auch die Krämpfe... hoffentlich hört Dein Arzt auf solche Berichte! Liebe Grüße Debi

Hallo Annajoh,

puh!- 10 Nadeln! - das höre ich gar nicht gern!!! Mein Beileid zu dieser Tortour, die Du über Dich hast ergehen lassen. Ich meine, so etwas braucht kein Mensch hinzunehmen: das ist Mißhandlung. Das mit der zweiten Meinung, die einzuholen wäre, was caissa vorschlug, möchte ich gern unterstützen: Wer Leute so quält, macht sich bei mir verdächtig, nur aufs Geschäft aus zu sein. Vielleicht schreiben die anderen dazu ja auch noch was?

Dir wünsche ich auf jeden Fall genug Mut, den Docs nichts ohne Begründung mehr zu glauben: Du bist Deine eigene Chefin und niemand darf Dir was antun gegen Deinen Willen. Und wer Dich verletzen will, muß Dir wenigstens die Notwendigkeit dazu einsichtig machen. Liebe Grüße Debi