Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:
DO-Forum für allgemeine Themen
  • Seite:
  • 1

THEMA:

Mobbing und mehr 06 Jan 2004 10:26 #232140

  • Anonym
  • Anonyms Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
Hallo Leute,
etwas verspätet zwar, aber trotzdem: wünsche allen ein besseres neues Jahr.

Vor etwa 6 Wochen hatte ich über die äusserst fragwürdige Informationsbeschaffungsmethode einer AOK-Zweigstelle
(es ist die AOK in Schwabach/ Bayern) berichtet. Damit ihr nicht lange suchen müsst, hänge ich den Beitrag unten noch mal an. Ich hoffe ich verletzte die Forumsregeln damit nicht über Gebühr.

Nun, der Stress ist immer noch nicht beendet.
Mitte Dez. wurde uns vom Taxiunternehmen mitgeteilt, dass in absehbarer Zeit keine Fahrten mehr möglich sind, wenn die AOK weiterhin die seit Sept. ausstehenden Zahlungen schuldig bleibt. Da wir im Sept. von der AOK eine Bescheinigung bekamen, dass die Fahrtkosten weiterhin übernommen werden - eine Kopie davon gaben wir dem Taxiunternehmen - wollte ich vom zuständigen Abteilungsleiter wissen, wieso die Taxikosten nicht beglichen werden. Seine Antwort: es fehlen noch die Antworten auf unsere Anfragen an das KfH (gemeint sind die illegalen Anfragen von denen ich im ersten Posting berichtete). Ohne die Beantwortung der Anfragen könne der Vorgang nicht weiterbearbeitet werden, also werden die Taxikosten auch nicht gezahlt. Bemerkenswert dabei ist, dass die AOK diese illegalen Anfragen im November an das KfH abschickte, aber - trotz der Übernahmebescheinigung im Sept. - schon seit Sept. keine Taxikosten mehr gezahlt hat.
Reichlich sauer habe ich dann mitgeteilt, dass wir den Ärzten die Beantwortung der illegalen Anfragen untersagt haben, dass wir uns weitere unerlaubte Datenerhebungen verbitten und dass er sich künftig an gesetzlich zulässige Verfahren (z.B. Inanspruchnahme des med. Dienstes) zu halten hat - auch wenn das die Kasse zusätzlich Geld kostet. Daraufhin fauchte er mich an, dass ich ihn dann gefälligst davon in Kenntnis zu setzen hätte und fuhr wütend fort:
Sie müssen schon mir überlassen welche Informationen ich wo einhole, das geht sie (also mich) überhaupt nichts an ... . Logisch dass ich da nur darauf bestehen konnte, dass es die AOK-Mitglieder - also seine Kunden und Brötchengeber - sehr wohl etwas angeht, wenn hinter ihrem Rücken Ärzte auffordert werden gegen Schweigepflicht und Datenschutzbestimmungen zu verstossen. Bevor er dann wütend das Gespräch durch Aufhängen des Hörers beendete, konnte ich gerade noch erklären, dass ich seine illegalen Anfragen nunmehr an den
bayr. Datenschutzbeauftragten weiterleiten und je nach dessen endgültiger Beurteilung der Sachlage auch die überregionalen Medien und einen Anwalt mit der Angelegenheit beschäftigen werde.

Der tel. Vorabkontakt mit dem
bayr. Datenschutzbeauftragten ergab dann, dass es sich um eine eindeutige, erhebliche Verletzung des Datenschutzes handelt, wenn das Schriftstück tatsächlich so formuliert ist, wie ich es ihm vorlas (ich habe es natürlich richtig vorgelesen).
Auf jedem Fall wird er die Sache bearbeiten, Stellungnahmen vom verantwortlichen Abteilungsleiter und dem Datenschutzbeauftragten der AOK einholen und dabei versuchen herauszufinden ob es sich nur um einen Einzelfall handelt oder ob derartige Anfragen öfter vorkommen .
Auf jedem Fall erhalte ich am Ende den Bericht des bayr.Datenschutzbeauftrageten, den ich dann sinngemäss hier einstellen werde. Falls es sich um einen Datenschutzverstoss grossen Ausmasses handeln sollte erscheint dieser dann auch im jährlichen Datenschutzbericht.
Eine Bitte deshalb: falls jemand aus letzter Zeit ähnlich gravierende Anfragen seiner Krankenkasse vorliegen hat, lasst euch Kopien geben, macht die Sache publik - z.B. hier - oder meldet es direkt dem zuständigen Datenschutzbeauftragten eures Bundeslandes.

und noch ein kleines AOK-Ärgernis:
Vor Weihnachten waren wir in der nächstgelegenen AOK.
Informieren wollten wir uns und den Antrag betreffs ermässigte Zuzahlung holen; weil ja klar dass wir die 1% nach einigen Tagen erreicht haben würden.
Leider ohne Erfolg.
Die Infos waren fast so mager wie das Informationsblatt der AOK (das war sowieso nur ein De-Informationsblatt) und den Antrag, nein den bekamen wir nicht.
Sinngemäss zitiert: Antrag? Welchen? Es gibt keinen Antrag! Kommen sie wieder wenn die Zuzahlungsgrenze erreicht ist, bringen sie die Einkommensnachweise mit, dann bekommen sie eine Befreiungskarte und zuviel bezahltes wieder zurück. Immerhin wurde uns das Quittungsheftchen angeboten und einer der alten Anträge auf Fahrtkostenerstattung. Fragt sich nur wozu?

Gestern war ich wieder bei dieser AOK. Habe die ärztl. Bescheinigung des KfH vorgelegt, in der drinsteht dass eine chronische schwerwiegende Krankheit besteht, der ICD-Code dazu und dass für die Hin- und Rückfahrt ein Taxi benutzt werden muss (steht sogar 2x drin).
Und nun gabs plötzlich doch einen Antrag, auch gleich mit Formularen für Einkommensnachweise, Formular für die Bank(Zinseinkünfte).
Obwohl doch alles noch so unklar sein soll, gab es sogar die Zusicherung dass es nach Erreichen der 1%-Grenze (letzte Nacht erreicht) nicht nur das Befreiungskärtchen gibt, sondern sogar die Kosten für das Taxi übernommen werden.
Dem Sachbearbeiter ist unser Zwist mit dem neugierigen Abteilungsleiter der Schwabacher AOK übrigens bekannt. Er hat wegen der Sache mit ihm telefoniert. Solange die Kasse die Taxischulden nicht beglichen und ich das Befreiungskärtchen nicht in der Hand halte ... solange glaube ich garnichts mehr und befürchte alles.
Soll keiner sagen wir hätte nicht jeden Grund dazu.
Mal sehn wer von den beiden sich durchsetzt und wie lange das dann gilt. wenns Frühling wäre, könnte ich ja Gänseblümchen zerfledern, so bleiben mir nur die Knöpfe an meiner Jacke: Taxikosten, sie werden bezahlt, werden nicht bezahlt, werden bezahlt, werden ....

Ach ja, beinahe vergessen:
Bei dem eigentlich freundlichen AOK-Angestellten hatten wir vorsichtig anklingen lassen dass wir und viele andere Schwerkranke einige Verfahrensweisen der AOK - insbesondere im Zusammenhang mit teuren Behandlungen und Taxifahrten - als vorsätzliches Mobbing empfinden. Freundlich ist er ja eigentlich wirklich, aber berechtigte Kritik an seiner AOK kann er wohl nicht ausstehen. Jedenfalls drehte er seinen Bildschirm ein wenig zu uns herüber und meinte (sinngemäss): schauen sie mal, die Ausgaben für sie, das ist schon ganz schön viel, da muss man schon zusehen, dass nicht mehr bezahlt wird als wirklich nötig

Dazu fällt mir nur eines ein:

60.000 RM KOSTET DIESER ERBKRANKE
DIE VOLKSGEMEINSCHAFT AUF LEBENSZEIT
VOLKSGENOSSE DAS IST AUCH DEIN GELD
Lesen sie
NEUES VOLK

( Werbeplakat für die Monatshefte
des rassenpolitischen Amtes der NSDAP)
Zweck: dem Volk die Ermordung
zigtausender psychisch Kranker
schmackhaft zu machen )

hier mach ich besser einen Strich
____________________________

viele Grüsse und Danke für die vielen Antworten auf meinen ersten Beitrag. Einige haben uns Mut gemacht den wir gerne weitergeben. Wir werden uns weiter wehren.

Eusebia


>>


hallo,
eine Angehörige ist seit etlichen Jahren an der Dialyse. Eine Transplantation ging so gewaltig schief, dass sie über ein Vierteljahr mit akuter Lebensgefahr im Krankenhaus lag. Seither hat sie sich nicht wieder auf die Warteliste setzen lassen.

Wegen der Fahrtkosten gab es wiederholt Stress mit der Krankenkasse. Die Krankenkasse hatte es niemals nötig, zuerst bei der Patientein anzufragen ob ein Wechsel in eine nähergelegene Dialysestation überhaupt möglich/sinnvoll ist. Jedesmal wurden erst die Taxiunternehmer und die Ärzte benachrichtigt und dann erst ultimaltiv und kurzfristig die Patientin genötigt, ab dem 1. des nächsten Monats zu wechseln oder die Mehrkosten für die Fahrt zur weiter entfernten Dialyse aus eigener Tasche zu übernehmen. Beim ersten Mal war die indirekte Folge, der Verlust des Arbeitsplatzes und die EU-Berentung.

Vor wenigen Monaten sollte nach dem Willen der Krankenkasse wieder einmal der Dialyseplatz gewechselt werden, weil inzwischen eine etwas weniger weit entfernte Dialysestation besteht. Diese Dialysestation hat keine Spätschicht, was aus medizinischen Gründen aber erforderlich ist. Das ist aber nur einer der Gründe der gegen die Dialyse dort spricht. Sie befindet sich in einem Krankenhaus (ein Neubau neben dem Krankenhaus wird im Frühjahr bezugsfertig). Man kann fast sagen die Dialyse findet auf einem Gang des Kankenhauses statt, teilweise sind Geräte und Material auf dem Gang gelagert, die Türen zu den Zimmern sind immer offen, die Verwendung der bisher gewohnten Filter soll angeblich nicht möglich sein, es gibt keine Trennung von Hep-.pos.-Patienten, der Facharzt kommt nur einmal pro Schicht zur Visite, usw.) .
Ein daraufhin abgegebenes erstes Attest eines Facharztes das den Wechsel aus med. Gründen dringend ablehnte wurde einfach total ignoriert. Auf meine schriftliche Beschwerde hin wurde ein neues Attest verlangt. Gleichzeitig wollte die Krankenkasse den Wechsel zu einem billigeren Taxiunternehmen vorschreiben. Da das allerdings keine Kapazität frei hatte, wurden wir aufgefordert mit dem bisherigen Taxiunternehmen einen Sonderpreise auszuhandeln (ohne Erfolg, logisch)

Nun, nur wenige Monate später erfuhren wir von den Ärzten, dass wiederum ein Schreiben von der Krankenkasse vorliegt, in dem sie feststellt, dass wir einen Pkw und Führerschein besitzen und dass ich berentet und nicht berufstätig bin. Sie will von den Ärzten des KFH deshalb wissen:
1) muss die Patientin zur Dialyse tatsächlich für die Hin- u. Rückfahrt ein Taxi in Anspruch nehmen. Wenn ja, aus welchen medizinischen Gründen.
2) ob ich die Patientin zumindest ZUR Dialyse mit dem Privat-PKW fahren kann. Wenn nein,aus welchen Gründen nicht. (wohlgemerkt: ich war nie und ich bin nicht bei den Ärzten des KFH in Behandlung).
3) wäre auch die Rückfahrt mit dem Privat-PKW möglich? Wenn nein, welche medizinischen Gründe sprechen dagegen.


Der Krankenkasse ist seit den erst wenige Monate zurückliegenden Attesten bekannt, dass es der Patientin gesundheitlich - somatisch u. psychisch - sehr schlecht geht.
Seit meinen tel. Mitteilungen weiss sie auch, dass ich nicht in der Lage wäre auch nur annähernd regelmässig die Dialysefahrten selbst durchzuführen. Vor diesem Hintergrund kann ich das Ansinnen der Krankenkasse nur als Mobbing bezeichnen. Uns hat sie davon übrigens noch nicht informiert.


Meines Erachtens fordert die Krankenkasse hier hinter dem Rücken der Versicherten die Ärzte auf, gegen die Schweigepflicht zu verstossen. In meinem Fall verlangt sie zudem Diagnosen und Beurteilungen von Ärzten die mich nie behandelt haben. Als erste Reaktion haben wir beide allen uns behandelnden Ärzten untersagt, irgendwelche Daten ohne unser Einverständnis an die Krankenkasse weiterzureichen. Den Brief der Krankenkasse haben die Ärzte zwischenzeitlich an ihre Rechtsabteilung weitergegeben (mal sehen,ob und was dabei herauskommt. Danke und Hochachtung an die Ärzte!)
Als Vergütung für die Privatfahrten würde die Krankenkasse übrigens ca. 28 cent/km vergüten - natürlich nur für die einfache Strecke. Damit wären nichtmal die laufenden Kosten beglichen und schon garnicht Reparaturen usw.. Und, ein Auto lebt schliesslich nicht ewig ...

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Re: Mobbing und mehr 06 Jan 2004 16:54 #232154

  • Anonym
  • Anonyms Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
Hi,
gesundes neues..., ich glaube es wird zeit, eine überregionale große tageszeitung anzusetzen zum thema new economie & chronisch krank; stoff genug ist ja vorhanden. zu schön , wenns nicht zu schlimm wäre.
herzlichst schniefII

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Re: Mobbing und mehr 08 Jan 2004 17:38 #232224

  • Anonym
  • Anonyms Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
Jaja..die lieben Krankenkassen und ihre stellenweise schon ziemlich patientenfeindlichen Methoden. In meinem Job krieg ich auch so einiges mit - ist zwar im Bereich Inkontinenz und somit auf einem ganz anderen Fachgebiet als Nierenkrankheiten und Dialyse, aber die Krankenkassen (und deren Rechnungsprüfungsstellen) sind hier stellenweise genauso unkollegial...da könnte ich Bücher mit füllen....

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Seite:
  • 1
Hi :)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.