Hallo martina,
Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen. Dieses Forum ist ja dazu gedacht, Fragen zu stellen. Ich werde versuchen, Dir das Wichtigste in Kürze zu beantworten.
Also, auch ich bin Diabetiker und seit gut einem Jahr Dialysepatient, mache allerdings Bauchfelldialyse, keine Blutwäsche. Ich kann Dir aber sagen, dass sich Deine Mutter nach den ersten Dialysen bald besser fühlen wird. Die von Dir beschriebenen Symptome wie Übelkeit etc. deuten sehr darauf hin, dass sich die Vergiftung des Körpers Deiner Mutter schon sehr stark zeigt. Es ist nämlich so, dass das Organ Niere erst bei einer Restfunktion von ca.10-15% körperliche Anzeichen von Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Müdigkeit etc. hervorruft. Vorher fühlt man sich völlig gesund und hat auch keinerlei Schmerzen, jedenfalls bei den chronischen Krankheitsverläufen. Die Dialyse wird die Funktion der Nieren dauerhaft ersetzen, daher auch der Name Nierenersatztherapie. Deine Mutter wird aller Wahrscheinlichkeit nach 3 Mal pro Woche für je 5-6 Stunden an die Maschine müssen. Der Shunt dient zum Anschluss an die Maschine und kann frühestens 4-6 Wochen nach der OP benutzt werden. Sollte Deine Mutter schon wegen der Vergiftungssymptome eher an die Dialyse müssen, wird ein sog. Sheldon-Katheter am Hals angebracht, über den dann bis zur Ausbildung des Shunts im Arm die Dialyse durchgeführt wird. Sicher wird alles neu und ungewohnt sein. Das Leben muß völlig umgekrempelt und neu organisisert werden. ABER: Es gibt ein Weiterleben!!! Und nach einer gewissen Zeit werden sich alle daran gewöhnt haben, so dass es Alltag wird. Die Dialyse bedeutet Einschränkung der Lebensqualität, aber heutzutage ein Leben mit guter Prognose hinsichtlich der Lebensdauer. Hier im Forum gibt es nicht wenige Patienten, die schon 20, 30 und mehr Jahre an der Dialyse sind. Ich denke, am Schwierigsten wird es für Deine Mutter sein, die Trinkmenge zu reduzieren, nicht nur, weil sie schon Wassereinlagerungen hat, sondern wegen der Hämodialyse, die nach einiger Zeit bewirken wird, dass die Nierenfunktion gänzlich versiegt. Dann wird der Flüssigkeitsentzug allein über die Dialysemaschine vollzogen. Ich wünsche Euch, vor allem Deiner Mutter alles Gute!
LG von Björn, dem beuteltier.