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Bludruckabfall Bewu+?tlosigkeit 01 Aug 2005 22:17 #240628

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Hallo an alle!

Wollte euch bitte um Rat fragen, oder wer hatte schon einmal das gleiche Problem?
Es geht um meine Mutter Anna, die seit drei Wochen während der Dialyse einen so
starken Blutdruckabfall erleidet das Sie jedesmal bewußtlos wird! Da mir die Ärzte
recht ratlos erscheinen und alles nur auf die Hitze schieben, wollte ich um Eure
Erfahrung bitten! Anna kommt mit 160 Blutdruck zur Dialyse und eine Stunde später ist dieser auf 70 abgefallen, es ist so schlimm das Sie manchmal schon
bewußtlos war! Sie hat dann aber noch 3 ein halb stunden Dialyse vor Ihr und kommt natürlich dann in einem wirklich jämmerlichen Zustand nach Hause! Sie tut
mir oft so sehr leid, für Angehörige ist das auch sehr schwer nicht helfen zu können! Auch verstehe ich das ganze nicht so recht, wir mußten alle Herzmedikamente reduzieren und überall nur eine Halbe nehmen. Meistens werden Ihr 1,7 bis 2 Liter entzogen, Sie bringt zwar nicht so viel mit, aber es wird
halt immer mehr rausgezogen! Sie kommt gar nicht mehr dazu Suppe zu trinken
denn es geht ganz schnell! Darum wollte ich euch fragen kennt der eine oder
andere dieses Problem auch, und könnte uns villeicht einen Rat geben?
Möchte allen die diese Dialyse immer aushalten müssen meine Hochachtung
aussprechen und alles erdenklich Gute wünschen! Vielen Dank im Voraus!

Herzliche Grüße Anna+Michaela(Tochter)

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Re: Bludruckabfall Bewu+?tlosigkeit 01 Aug 2005 22:33 #240629

  • Limo
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Hallo Lucispatz,

in den ersten Monaten meiner Dialysekarriere hatte ich das gleiche Problem. Zwar fiel der Blutdruck bei mir nicht so schnell, aber ich kenne den Zustand sehr genau. Mein Blutdruck war manchmal nicht mehr meßbar und die Schwestern haben dann Gluckoselösung quasi in mich hineingeschüttetbis man mein Blutdruck wieder anwesend war. Mitunter führte das auch zum Abbruch der Dialyse.

Daraufhin hat man dann sozusagen die Reihenfolge bei der Dialyse auf den Kopf gestellt. Zuerst ließ man Gluckoselösung in mich hineinlaufen und dann erst begann die Dialyse. Die Schwestern nannten das Naßdialyse.
Außerdem wurde im laufe der Zeit immerwieder mein Trockengewicht nach oben gesetzt. Das ist dann die Maßnahme die letztendlich zum Erfolg führte.

Mittlerweile bin ich zwar mehr als 20 Kg schwerer als am Anfang, aber mir geht es tatsächlich wesentlich besser. Bei großer Hitze, wie in den vergangenen Wochen, trat das Problem wieder auf, aber an solchen Tagen schone ich mich und so kann ich die Situation überstehen.

Limo

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Re: Bludruckabfall Bewu+?tlosigkeit 01 Aug 2005 22:43 #240630

  • chrisi
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Hallo Peter,
Glukose wegen der Flüssigkeit oder weshalb? Warst du zu trocken? Normalerweise ist doch Kochsalz wesentlich effektiver oder?

Wills aber jetzt nicht auf Teufel komm raus beschwören, Glukose ist doch Zucker,mmmhhh

Wer macht mich schlauer?
chrisi

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Re: Bludruckabfall Bewu+?tlosigkeit 01 Aug 2005 23:52 #240631

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das problem hatte ich anfangs auch. ich wurde zu trocken gefahren. inzwischen sage ich, wie viel ich nach der dialyse wieden will. wenn es so warm ist wie jetzt, lasse ich gut einen halben liter mehr stehen.
wenn ich mal zusammenkrache, bekomme ich 200 ml kochsalz und bin wieder fit.
gruss
kaimana

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Re: Bludruckabfall Bewu+?tlosigkeit 02 Aug 2005 12:34 #240632

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Hallo Chrisi,

es stimmt schon, Salzlösung ist wesentlich effektiver, nur wenn Du jemand so viel Lösung gibt, hat er danach einen wahnsinns Durst.
Gruß
Gunther

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Re: Bludruckabfall Bewu+?tlosigkeit 02 Aug 2005 20:02 #240636

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Hallo sharky,
ich bin im Zentrum immer mit Glukose abgeschlossen worden. Da aber mein Blutdruck immer so niedrig nach der Dia ist, schließe ich, seit ich zu Hause bin, mit Kochsalz ab (500ml) und 0,9 %. Mein Nephrologe meint auch immer, man würde dann mehr Durst bekommen, ich habe aber noch keinen Unterschied feststellen können. Habe ohnehin nicht so große Probleme mit Durst, weil ich nicht den ganzen Tag drüber nachdenke und ihn damit geradezu heraufbeschwöre. Das ist ein größeres Problem als Kochsalz, denke ich.... ich nenns immer Kopfdurst.
Aber wenn Glukose nur aufgrund der Flüssigkeit genommen wird, ist das ja auch irgendwo paradox - hier wird das Wasser rausgenommen und anschließend werden Mengen an Glukose wieder reingepumpt. Da weiß ich nicht, was effektiver ist (gibt ja das 0,10 prozentige Kochsalz, was in einer Spritze aufgezogen wird) Vielleicht sollte man nach so vielen Blutdruckabfällen auch mal über ein neues Trockengewicht nachdenken oder?
Noch kurz eine Bemerkung zu lucispatz Mutter. Ist schon schlimm genug, dass ihr soviel entzogen wird, wenn sie viel weniger mitbringt. Ich weiß nicht, wie alt sie ist, wie fit usw.. aber wenn sie sich nicht selbst wehren kann, sollte da vielleicht mal jemand anderes das berühmte .... aufmachen. Wieso ziehen die soviel ab? Um das Herz zu entlasten, um dann, wenns brenzlig wird, Suppe zu geben? Manchmal ist mir das alles zu hoch. Nur gut, dass ich immer selbst bestimmt habe.
Liebe Grüße
Christine

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Re: Bludruckabfall Bewu+?tlosigkeit 02 Aug 2005 20:26 #240638

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ich tue Abbitte. Chrisi hat selbstverständlich recht. Es war eine Salzlösung

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Re: Bludruckabfall Bewu+?tlosigkeit 02 Aug 2005 21:04 #240639

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Hallo Peter,

ich würde dir als Schwester eine Flasche Zitronenlimo zeigen und schwups, ist der Blutdruck in schwindelerregenden Höhen

Alles Liebe;-)
Christine

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Re: Bludruckabfall Bewu+?tlosigkeit 09 Aug 2005 15:06 #240694

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Hallo Michaela!

Hat deine Mutter noch eine gute Ausscheidung?
Was du tun kannst, ist bei deiner Mutter aufzuschreiben was sie vom Ende der einen
Dialyse, zum Beginn der nächsten Dialyse trinkt (auch Suppen und Obst wie Wassermelone zählen dazu)
und dann zu kontrollieren wieviel sie beim nächsten Mal an der Dialyse mehr wiegt.
Sagt dem Personal auch wenn sie mal mehrere Tage nicht aufs Klo konnte oder viel geschwitzt hat.


So wie du den Fall beschreibst, wird deiner Mutter wohl entweder zuviel Flüssigkeit rausgezogen,
oder die ml-Rate pro Stunde ist zu hoch.
Wenn die Flüssigkeitsmenge berechnet wird, die entzogen werden soll, dann zählt nicht nur was sie mitbringt,
sondern auch die Flüssigkeit die sie während der Dialyse entweder trinkt oder mit
der sie zum Schluss abgehängt wird, dazu.
Also entweder weniger ml pro Stunde entziehen, oder TG erhöhen.
Oder gleich einige der folgenen Tipps anwenden.

Was hier helfen kann, ist zB. mit Vollanschluss (dh gleich das mit Kochsalz gefüllte System anhängen
und das Kochsalz dass sich im System befindet mit in ihren Körper laufen lassen) anzufangen,
dann verliert sie nicht gleich zu Beginn die 250 ml Blut die ja ins System fliessen.
Manche Menschen tolerieren schon so geringe Flüssigkeitsverluste nicht.
Dann kann man nach so ca 45min-1h nach dem Anhängen ihren Blutdruck messen
und wenn der abgefallen ist und ca 100/70-40, 1-2 Ampullen NaCl 5,85% spritzen.
Das treibt den Blutdruck in die Höhe, oder hält ihn stabil und fördert zudem dass
die Flüssigkeit die sich in den Körperzellen befindet in die Blutbahnen gelangen.
Das Blut hat eine Salzkonzentration von 0,9%, daher gibt man auch eine
Kochsalzlösung mit dieser Prozentanzahl und niemals Wasser pur in die Venen.
Wenn man mit einer Ampulle 5,85% Kochsalzlösung arbeitet, erhöt man die
Salzkonzentration in den Blutbahnen und um das auszugleichen, gibt der Körper mehr
Wasser aus den übrigen Zellen in die Blutbahn.

Wenn jemand kollabiert, dann geben wir meist Kochsalzlösungen in 250ml Beuteln.
Wir verwenden die Glukoselösungen meist nur bei Patienten die generell einen
hohen Blutdruck haben.

Wenn jemandem zuviel Wasser entzogen wurde und er wirklich trocken ist, dann
gibt es nicht nur den Blutdruckabfall, sondern auch Krämpfe in den Füssen, Beinen,
Fingern.

Wir haben eine Patientin, die kollabierte auch oft zu Beginn und manchmal 5 Min
nach dem Anhängen sogar.

Wir haben dann immer einen Vollanschluss gemacht und geben ihr während der
Dialysezeit eine 1 Liter Kochsalzinfusion.
Die Ausscheidung dieser Dame ist sehr gut, da auch die Wassertabletten erhöht
wurden und es geht nur noch um die Reinigung.
Seither hatte sie keine Blutdruckabfälle mehr.

Aber generell ist Blutdruckabfall zur Bewusstlosigkeit nicht lebensgefährlich, wenn
das Personal da ist und schnell handeln kann.
Es heisst dann sofort Kopf Tieflage und Bein Hochlage und dann Kochsalzbeutel
zuführen, zuführen, zuführen, bis der Patient wieder zu Bewusstein gelangt.

Meinen ersten Blutdruckabfall werde ich auch nie vergessen, da man sehr erschrickt,
wenn man sowas noch nicht vorher gesehen hat.
Inzwischen bin ich auch routinierter und sehe nur zu dass ich Hilfe Rufe und die
oben genannten Massnahmen so schnell wie möglich durchführe.

Ich hoffe ich konnte euch etwas helfen

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Hi :)

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