THEMA:

Hallo,

ich habe bei Gast- und Klinikdialysen festgestellt, dass vor jeder und tlws. sogar nach der Dialyse der Kaliumwert ermittelt wird. Zumindest aber einmal in der Woche. In meinem Zentrum (privat) wird dies in der Regel nur ca. alle 6 Wochen im Rahmen einer großen Blutabnahme festgestellt. Es sei denn, es gibt einen besonderen Grund dafür. Ich vermute, dass die Kosten hierfür verantwortlich sind.
Das Problem ist, dass ich nie weiß, ob mein Essverhalten kaliummäßig in Ordnung ist. Klar benutze ich auch Tabellen und weiß, was besonders kaliumreich ist. Habe aber schon häufig bei anderen Dialysezentren Überrachungen erlebt.
Mich würde interessieren, ob in anderen Zentren auch so selten der Kaliumwert gemessen wird und ob die Kosten diese seltenen Messungen rechtfertigen.
Danke für Eure Antworten.

Liebe Grüße

Galan

Hi galan.

in meinem momentanen dia-zentrum wird immer montags gemessen. und bei mir daheim auf jedenfall 1x mal im monat. muss leider raus, komme aber heut abend wieder wenn ichs schaff..., muss jetz zur dia... Liebe grüße

Hallo Galan,
ich bin zwar inzwischen ein Transi und hatte nie Probleme mit Kalium, aber bei uns in der Dia war / ist das so, dass anfällige Personen vor und nach der Dia kontrolliert wurden. Bei den anderen, weniger auffallenden Personen war das auch nur ca. alle 2-4 Wochen. Ansonsten, wenn jemand morgens gesagt hat, dass er irgendwelche - mit hohem Kalium in Verbindung gebrachten Probleme - hatte, wurden auch, manchmal sogar stündliche, Blutuntersuchungen gemacht.
Grüße
Renata

Ich bin Dialyseschwester. In unserem Zentrum messen wir auch mind. aller 6 Wochen den Kaliumwert unserer Patienten.
Bei Pat. die immermal Probleme haben, messen wir einmal die Woche mind, wenn der Wert schlecht war auch 2 oder 3 mal. Außerdem messen wir den kaliumwert bei jedem Patienten, der es wünscht, auch zwischendurch.
Die Kosten sind also bei uns kein Problem. Wir haben dazu direkt im Zentrum ein Laborgerät.
Gruß Anjosh

Hallo galan,
nromalerweise richtet sich das danach, wie der Patient ist. Bei uns wird daher unterschiedlich gemessen, bei mir immer montags, bei meiner Frau jedes Mal, ggf auch zwischendurch. Bei meiner früheren Dia wurde jedesmal vor und danach gemessen. Alle 6 Wochen ist der Standard von ca. 1980. Medizinisch ist jeden Montag sowie nach Bedarf sicher sinnvoll. Fazit: Bei euch wird gespart - am falschen Ende.
LG Hans-Dieter

bei uns wird immer montags mit dem anhängen etwas blut zur kalium untersuchung abgenommen. da ich selten im kalium über 2,8 komme, wird bei mir auch mal zwischendrin getestet, damit ich noch mehr obst esse. wenn bei jemanden das kalium am montag zu hoch war, wird es am mittwoch nochmal angeschaut.
kaimana

Guten Morgen!
Bei uns im Zentrum (habe gewechselt) wird (leider) auch nur alle 6 Wochen das Kalium bestimmt. In der Dilalyse wo ich angefangen habe zu dilaysieren, wurde auch jeden Montag, nach dem langen Intervall das Kalium bestimmt. Aber ich habe festgestellt das mein Kalium nie so hoch war max. 5,5 nach dem Wochenende und man den Wert gut am Montag wieder runterbekommen hat. Ausserdem schwemmt das Kalium ja immer noch aus dem Gewebe aus. So wie ich weiss läßt sich das Kalium auch viel besser rausdialysieren, als z.B. Phosphat.
Viel Spass noch..........
André

Hallo Galan,

mein Mann dialysiert im KFH. Hier wird jeden Mittwoch nach Anhängen bei jedem Patienten Blut zur Kaliumbestimmung genommen. Die Auswertung macht das Zentrum selbst. Nach einer Stunde haben wir dann bereits das Ergebnis.
Viele Grüße Alfra

Hallo Galan,
ich habe die vielen Antworten gelesen und bin sehr erstaunt!! In unserer Dialysepraxis wird der Kaliumwert jedes Mal bestimmt. Ich hielt das für selbstverständlich.
Erkundige dich doch einmal bei anderen Dialyseeinrichtungen in deiner Nähe!

Alles Gute wünscht dir

Christiane

Ich bin Kranknpfleger in einer Dilayse und kann behaupten, daß bei uns grundsätzlich alle patienten am ersten Dilaysetag in der Woche also Montag bzw. Dienstag ein natrium, Kalium und Calcium Wert bestimmt wird und zwar wie schon mehrfach erwähnt beim Patienten Anlegen an die Maschine und das ergebniss haben wir inerhalb einer viertel Stunde (sofern das Gerät nicht spinnt, was sehr selten vorkommt) und Patienetn mit einem schlechten Kaliumhaushalt (sprich einem lockeren Diätverhalten) werden bei jeder Dialyse diese Werte abgenommen. Noch eine Bemerkung ein Kaliumwert nach der Dialyse findet bei uns höchst selten statt nur bei Patienten mit einem sehr hohen Kalium , über 6,5, ansonsten ist sinnlos das Klaium direkt nach der Dialyse zu messen, da bekanntlich nach der Behandlung das kalium aus den Zellen wieder ins Blut nachströmt. Das heißt direkt nach der Behandlung ist das kalium sicher ´niedrig aber nach einer Stunde ist der Wer wieder angestiegen.
Gruß an Alle
Christoph

Hallo,

Bei uns ( KFH ) wird vor jeder Dialyse das Kalium, Natrium und bei mir sogar das Kalzium bestimmt. Da einige Patienten es schaffen, dass ihr Kaliumwert vor der
Dialyse über 7,0 ist, muß der Dialysearzt auch díe Möglichkeit haben das Dialysekonzentrat wechseln zu können. Wonach will er sonst entscheiden ?
Standardmässig wird bei uns mit einem 3èr Konzentrat gefahren. Bei einem sehr hohem Kaliumwert >7,0 währe das Herz doch besonderen Belastungen ausgesetzt. Somit wird in solchen Fällen erst mit einem 4èr Konzentrat angefangen und dann auf einem 3ér oder 2ér gewechselt. Dies wird durch Zwischenkontrollen des Kaliumwertes entschieden.
Ich bin überrascht, dass die regelmäßige (vor jeder HD) Kontrolle des Wertes leider noch nicht bei allen zum Standard gehört.

Viele Grüße
Schlooty

Hallo liebe User,
zunächst einmal vielen Dank für die vielen Antworten. Ich habe mich hier im Forum das erste Mal zu Wort gemeldet und bin wirklich postiv überrascht. Toll!!
So wie ich das sehe, wird die Kaliummessung wohl unterschiedlich gehändelt. Aber der Trend scheint mir (mindestens) eine wöchentliche Messung am Wochenanfang zu sein. Ich werde meinen Nephrologen darauf ansprechen.
Nun habe ich aber eine weitere Frage: Was bedeutet 1-er, 2-er oder 3-er Kalium?
Klar weiß ich, dass man bei sehr hohen Werten 1-er Kalium verwendet usw. Aber was passiert da überhaupt? Sind das immer andere Konzentrationen? Und wie wirkt das überhaupt, dass dem Körper Kalium entzogen wird?
Danke schon jetzt für Eure Antworten.
Liebe Grüße
Galan

Hallo schlooty,
ich glaube, da verwechelst Du etwas: Bei einem Kaliumwert über 7 wird wohl eher ein 1er Konzentrat verwendet als ein 4er. Das 3er entspricht den Normalwerten, 2er und 1er sind niedriger konzentriert als normal, 4er höher und daher für niedrige Blutwerte im Einsatz (auch als Erklärung für galan).
Im übrigen halte ich eine Kaliumkontrolle vor jeder Dialyse doch übertrieben, höchstens bei neuen Patienten angebracht. Damit wird den Patienten in viel zu großem Maße die Eigenverantwortung abgenommen. Mit der Zeit weiß man, wie der eigene Körper auf Kaliumzufuhr reagiert und ohne Entgleisungen bei der Ernährung ändert sich daran nicht viel.
In unserem Zentrum wird generell nur alle 3 Wochen der Wert bestimmt. Mein Kalium bewegt sich meistens zwischen 5 und 5,5. Sollte ich kaliumhaltige Sachen essen, passe ich die Einnahme von CPS- Pulver dem an.
Erste Alarmzeichen für hohes Kalium sind oft Kribbeln in den Fingern oder wackelige, schwere Beine nach langem Sitzen (die Musulatur arbeitet nicht richtig). Bei solche Beschwerden ist sicher ein zusätzliche Kaliumbestimmung angebracht.
Viele Grüße. Anja

Hallo galan,
zu den Konzentraten schrieb ich bereits etwas. Wie Du schon vermutet hast, ist das Kalium jeweils anders in der Dialysespüllösung konzentriert. Ich will nichts falsches sagen, glaube aber 2er entspricht dann 2mmol/l Kalium.
Da das Kalium im Blut vor der Dialyse höher konzentriert ist, geht das Kalium vom Blut in die Spüllösung über.
Der Vorgang heißt Diffusion - das Kalium diffundiert aus dem Blut in die Spüllösung.
Das bedeutet z. B. bei einem 4er Konzentrat mit 4mmol/l Kalium wird nur soviel Kalium aus dem Blut entfernt, bis dort ebenfalls ein Kaliumwert von 4mmol/l erreicht ist. Da wieder Kalium aus den Zellen nachströmt, werden oft Kaliumwerte von 3 bis 3,5 nach Dialyse erreicht. (Normwert ca. 4,5). 4er Kalium ist daher nur bei zu niedrigen Kaliumwerten angebracht.
Kalium wird während der ganzen Dialyse gleichmäßig entfernt.
Ich hoffe, nun bist Du etwas schlauer. ;-)
Viele Grüße. Anja

Im Zentrum bei uns wir jede Woche montags gemessen, aber seit ich zu Hause bin, fällt das natürlich weg. Bekomme jetzt alle 6 Wochen bei der großen Blutabnahme gemessen. Aber mal ehrlich, was bringt es mir, ob ich weiß, dass der Kalium 5,4 oder 5,8 ist? Wichtig sind für mich der Phosphat, dessen Langzeitschäden leider immer noch bei Neuligen total unterschätzt wird, da er ja nicht unmittelbar zum Tragen kommt. Wenn der Kaliumwert viel zu hoch ist, wirds man eh spüren, auch ohne Kontrolle (leider). Der nämlich hat Sofortwirkung und die Toleranzen sind halt sehr verschieden. Aber solange ich NICHTS spüre, ist der Wert doch eigentlich wenig aussagefähig. Viel wichtiger, aber leider unmöglich, wäre eine Kontrolle zwischen den Dialysen und besonders sonntags. Aber am Anfang der Dialyse ist der Käs eh gegessen, da brauch ich den Wert ohnehin nicht mehr so dringend, da Kalium an der Dialyse sehr schnell zu senken ist, im Gegensatz zu Phosphat.
Mein Statement zum Dauerbrenner Kalium
Christine

Hallo Silber,

ich muß dir sagen Schlooty hat recht, bei einem sehr hohem kalium wird wirklich zuerst 1 Stunde 4er Konzentrat gefahren, danach ein 3er Konzentrat wiederum für eine Stunde, danach der Rest der Dialysezeit ein 2er Konzentrat. das hat damit zu tun das man das Kalium langsam senken muß, eine zu schnelle Senkung hätte ebenfalls eine schlechte Auswirkung auf den Körper.

mfg
Christoph

Hallo silber,
herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Du hast das so gut dargestellt, dass mir das Prinzip nun klar ist und ich in der Tat nun schlauer bin.
Liebe Grüße
galan

Hallo Chrisi:

Einspruch: deshalb am Anfang der Dia, weil dann der Wert am Schlechtesten (-oder wird das klein geschrieben;-)?) ist. Und was das Merken von Anzeichen angeht: leider sind bei zu hohem Kalium eben manchmal keine Symptome vor dem Herzstillstand zu merken (was ja gerade die Gefahr darstellt) - und bei dem ists nun wahrlich zu spät!
Gerade in den ersten Diamonaten finde ich mindestens wöchentliche (besser 3/Woche) Kontrollen sinnvoll, damit im Vergleich mit der Nahrungsaufnahme rausgefunden werden kann, wie viel sich dieser spezielle Mensch diätetisch erlauben kann (weil ja eine schon von einem halben Apfel ansteigen kann während jemand anderes sogar die Banane verträgt). Darüberhinaus halte ich auch die individuelle Zusammensetzung des Dialysats für wünschenswert und sinnvoll.

Bei uns im Zentrum wird mindestens jede 5. Dialyse kontrolliert (wie Christoph sagte: wenn das Gerät nicht gerade spinnt), bei Bedarf oder Wunsch auch öfter. Eine Ionometeruntersuchung halte ich nun wirklich weder für sehr aufwändig noch für besonders kostenintensiv - sobald das Gerät angeschafft ist. LG Debi