THEMA:

Hallo,
mir wurde jetzt - leider nur über Dritte - gesagt, dass eine Patientenverfügung auf der Intensivstation nicht zählt. Hat jemand von Euch eine Idee was damit gemeint sein kann?
Elke

Eine Patientenverfügung zwingt den Arzt nicht, sich daran zu halten. Auf der Intensivstaion wird natürlich erst mal alles getan, um zu vermeiden, dass der Patient in den Zustand kommt, auf den er in der Patientenverfügung hingewiesen hat.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass z.B. gerade in kath. Krankenhäusern oft Patienverfügungen auch später nicht beachtet werden.
kaimana

Hallo elvi!

Eine Patientenverfügung zwingt den Arzt nicht, sich daran zu halten.

So habe ich das auch verstanden. Aber die Verfügung ist gleichwohl nicht vergeblich. Zusätzlich solltest Du Deine nächsten Angehörigen auf dem jeweils aktuellen Stand über Deinen Willen für den Fall der Fälle halten und zusätzlich immer mal wieder die Patientenverfügung neu unterschreiben (mit Datum). Ich denke, die Riege der Macher um jeden Preis wird kleiner werden und die Akzeptanz der Verfügungen weiter zunehmen.

Freundliche Grüße,
fabienne

Hallo,
ich habe die Patientenverfügung mit meiner Hausärztin besprochen und bei ihr deponiert und hoffe, dass sie im Ernstfall darauf Einfluss nimmt, dass so verfahren wird, wie festgelegt.
In unserer Kirchgemeinde hatten wir eine Veranstaltung zu diesem Thema: Da kam auch zur Sprache, dass häufig versucht wird, eine Neuinterpretation der Verfügung vorzunehmen; so in der Art: Wenn die/der Betreffende sie in der jetzigen Situation abfassen würde, würde sie/er vielleicht anders entscheiden. Dagegen verwahrten sich die Befürworter eines eigenen Willens des Patienten heftig. Was man einmal festgelegt hat, kann nicht nachträglich solchen Interpretationen ausgesetzt werden.
Das Beste wäre allerdings, wenn endlich eine klare gesetzliche Regelung käme.
Tschüss!
pitti

Hallo Elke,
hier der LINK einer Seite, welche nach meiner Meinung die umfangreichsten Informationen zur Patientenverfügung bereithält. Vor allem die pdf-Broschüre ganz unten solltet ihr euch downloaden bzw. anschauen!
Denn mit einer Patientenverfügung allein ist es nicht getan. Dazu gehört noch eine Vorsorgevollmacht und eine Betreungsverfügung. Und es gibt zentrale Registerstellen. Eine konkrete gesetzliche Regelung gibt es zwar dazu noch nicht, aber es gibt bereits höchstrichterliche Urteile dazu. Und die besagen, das der Wille des Patienten IMMER Vorang hat. Auch auf der ITS.
Das Problem, was ich dabei sehe: Der Wille des Patienten muß eindeutig sein und möglichst keinen Raum für Interpretationen lassen. Aber welcher Patient kann schon so präzise alle Eventualitäten eindeutig beschreiben?!

Viele Grüße
MaRIO