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Frankenstein??? 06 Feb 2006 20:47 #242147

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Hallo zusammen!!!

Heute kam ein Bericht in den Nachrichten, wo sie einer Frau das Gesicht einer Hirntoten transplantiert haben.
Als ich das gesehen habe, ist mir als allererstes Frankenstein in den Sinn gekommen.
Dieser Bericht hat mich sehr nachdenklich gemacht. Wie weit kann die moderne Medizin gehen??? Kommt es irgendwann soweit dass es Menschen gibt die eigentlich nur noch ein wandelndes Ersatzteillager sind???
Wie kann jemand damit umgehen wenn er in den Spiegel schaut, und sieht dass Gesicht eines anderen??? Kann man damit leben oder bekommt man dann schwere psychische Probleme??? Sind es nicht die Ärzte die einen Patienten dazu drängen so eine Op auf sich zunehmen, um einen großen Erfolg feiern zu können???
Denn irgendwie denk ich es ist ein Unterschied ob ich ein fremdes Organ habe oder dass Gesicht eines anderen.
Es ist sicher in schwieriges Thema und mich würde da mal eure Meinung dazu interessieren.

Viele Grüße
Olli

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Re: Frankenstein??? 06 Feb 2006 20:57 #242148

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hallo olli,
du meinst bestimmt die frau in frankreich. soweit ich weiß hat sie nur mund und lippen bekommen, glaub noch teile der nase, also nicht das ganze gesicht.
ich denke schon das das ganze eine psychische belastung darstellt, aber mit einem entstellten gesicht rumzulaufen stell ich mir auch nicht so einfach vor.
lg diana

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Re: Frankenstein??? 06 Feb 2006 20:59 #242149

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Hallo, Ollibärle, genau darüber haben wir heute abend auch gesprochen. Die Frau sagte ja, dass sie glücklich ist mit ihrem neuem Gesicht. Wer weiss, wie wir reagieren würden, wenn uns ein Teil des Gesichts weggebissen würde. Wir würden wahrscheinlich auch alles geben, damit wir wieder ansehnlich wären. Die psychischen Probleme kommen glaube ich erst später, wenn sie es selber alles realisiert hat.
Meine 16-jährige sagte, sie könnte das nicht machen, ein Teil einer Toten. Ich sagte zu ihr, im Endeffekt hat dein Vater auch eine Niere von einem Toten. Und wir sind sehr glücklich damit.
Meine Tochter meintedaraufhin, dass sei doch was anderes als eine Niere. Die Niere sieht man doch nicht.
Teilweise hat sie ja schon recht. Was man nicht sehen kann wird akzeptiert. Eigentlich schade.

Schöne Grüsse Beate

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Re: Frankenstein??? 06 Feb 2006 21:08 #242150

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Hallo,
schwierig zu sagen. Ich glaube wenn dein Gesicht so entstellt ist, dass du dich nicht mehr auf die Straße traust, schaust du lieber im Spiegel in das Gesicht eines anderen. Wahrscheinlich sogar noch mehr, wenn du eine Frau bist.
Ich weiß nicht, wie entstellt die Frau vorher war und ich kann auch nicht sagen, ob ich es machen lassen würde, aber verstehen kann ich es schon.
Grüße
Renata

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Re: Frankenstein??? 06 Feb 2006 21:15 #242151

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Als die Frau transplantiert wurde, hatten die ein Bild gezeigt, wie sie vorher aussah. Fast die ganze untere Gesichtshälfte fehlte, soweit ich mich erinnere...
Und ist das nicht typisch Medien Gesicht einer toten. Man hat doch nicht das Gesicht der Toten abgezogen und dieser Frau drauf transplantiert, sondern einzelnde Partien, wie z.B. die Lippen.
Finde auch die Aussage schwer, wenn man sagt, das, was nicht zu sehen ist, ist ok, das andere nicht. Was ist da dann z.B. bei den Augen? Sieht man doch auch...

Aber ja, irgendwo fragt man sich auch, wie weit das wohl gehen wird...

LG, Elena.

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Re: Frankenstein??? 06 Feb 2006 21:25 #242152

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hallo olli, das mit dem gesicht ist sicher nicht so einfach.

am we haben wir uns die dvd die insel angeschaut und wenn es dann mal soweit ist, das jeder mit viel geld sich sein eigenes ersatzteillager bestellen kann, ich glaub dann haben wir ein problem.
[schock] allerdings ist es vielleicht schon soweit??? [schock]

lg
tom

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Re: Frankenstein??? 06 Feb 2006 21:45 #242153

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Hallo Data, das mit dem nicht zu sehen ist, war der Kommentar meiner Tochter. Ich sehe es auch anders. Wenn man selber betroffen ist, denkt man anders darüber. Grüße Beate

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Re: Frankenstein??? 06 Feb 2006 21:50 #242154

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Hallo Oli,
ich stelle hier nur (kommentarlos) einen Artikel der Welt, die sich mit diesem Thema (morgen, am 7. 2. 2006) beschäftigt:
_____________________________________

Eine Tür zur Zukunft hat sich geöffnet
Französin mit Gesichtstransplantat will wieder normales Leben führen - Ärzte kündigen weitere Operationen an

Isabelle Dinoire will behinderten Menschen Mut machen

Paris - Mit dem Anflug eines Lächelns hat sich am Montag die erste Frau, die Teile eines fremden Gesichts erhalten hatte, der Öffentlichkeit gestellt. Ich habe jetzt ein Gesicht wie jede andere, sagte Isabelle Dinoire in der nordfranzösischen Stadt Amiens. Ihre Stimme klang sehr undeutlich, als sie der Familie der Spenderin dankte, von der ihr Ende November die Lippen, das Kinn sowie die Nase übertragen worden waren.


Für mich hat sich eine Tür zur Zukunft geöffnet, sagte Dinoire. Sie beschrieb, daß sie inzwischen wieder ihren Mund öffnen und essen könne, was ihr vor der Transplantation nicht möglich gewesen sei. Neuerdings spüre ich meine Nase, meine Lippen und meinen Mund wieder, sagte sie mit schleppender Stimme. Sie gehe davon aus, daß sie bald wieder ein normales Leben führen könne. Die Patientin nimmt weiterhin an einer Physiotherapie teil und muß Medikamente nehmen, damit ihr Körper das transplantierte Gewebe nicht abstößt.


Ein Unterschied zwischen ihrer eigenen Haut und den transplantierten Gesichtsteilen war kaum zu erkennen. Allerdings ist von dem Eingriff eine deutliche Narbe zurückgeblieben.


Die Patientin wurde bei der Pressekonferenz im Ausbildungskrankenhaus von Amiens von den Ärzten begleitet, die die revolutionäre Operation vorgenommen hatten. Sie erklärten, sie hätten die französischen Behörden um die Erlaubnis gebeten, fünf weitere Operationen ausführen zu dürfen. Viele andere Menschen in Frankreich und in der Welt sollten diese Operation erhalten, sagte der Arzt Jean Michael Dubernard.


Dinoire beschrieb, wie sie im vergangenen Jahr von ihrem Hund angefallen worden war. Sie sagte, sie habe mit persönlichen Problemen zu kämpfen gehabt und zum Einschlafen einige Tabletten genommen. Sie sei bewußtlos gewesen, als der Labrador sie mehrfach ins Gesicht gebissen habe. Als ich aufwachte, wollte ich eine Zigarette anzünden und habe mich gewundert, warum ich sie nicht zwischen den Lippen halten konnte, erklärte Dinoire. Als ich in den Spiegel geschaut habe, konnte ich nicht glauben, was ich sah, besonders weil ich keine Schmerzen hatte. Auf der Straße hätten die Leute sie angestarrt. Ich verstehe jetzt alle Menschen, die eine Behinderung haben, sagte Dinoire. Sie habe sofort zugesagt, als ihre Ärzte von der Transplantation erzählt hätten. Allerdings sehe sie nicht so aus wie vor den Hundebissen. Ihre Ärzte verteidigten nochmals die Entscheidung zum Eingriff. Sie hätten die Patientin mehrfach auf die Risiken hingewiesen. Es lasse sich noch nicht sagen, wie lange das transplantierte Gewebe erhalten bleibe. AP/dpa
______________

Grüße,
Gerd


Artikel erschienen am Di, 7. Februar 2006

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Re: Frankenstein??? 06 Feb 2006 22:09 #242155

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Hallo Olli,
interessante Frage, die Du hier aufgeworfen hast.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der Mensch ALLES was technisch möglich ist auch machen wird, und zwar ohne größere Skrupel. Das hat die Vergangenheit oft genug gezeigt.
Das gilt natürlich auch in der Medizin. Alles was machbar ist und wo Nachfrage(Patient) besteht wird auch gemacht. Die Grenzen in der Medizin bestimmen nur wir als Patienten. Und zwar jeder für sich. Jeder hat da eine andere Vorstellung, was man ethisch und moralisch vertreten kann. Und wenn jemand der Meinung ist, mit dem Gesicht eines Toten ein besseres Leben führen zu können als mit dem Eigenen welches entstellt ist - warum nicht? Der Betroffene muss letztendlich selbst damit klar kommen. Da sollten wir uns kein Urteil drüber anmaßen. Ein Unterschied zwischen sichtbaren(zB Gesicht) und unsichtbaren(zB Niere) Ersatzteilen ist zwar gegeben. Diese Hemmschwelle ist aber nur in unseren Köpfen vorhanden. Wenn der Leidensdruck hoch genug ist, greift man nach jeden Strohhalm. Und wer weis, in einigen Jahren gehört eine Gesichtstransplantation vielleicht schon zum Routineeingriff und man kann äußerlich nicht mehr erkennen, das überhaupt eine Transplantation vorgenommen wurde. Wäre es dann ok? Ich denke, dann wird keiner mehr darüber reden. Denn die gleiche Diskussion gab es auch bei den Anfängen der Organtransplantation...
Liebe Grüße
MaRIO

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Re: Frankenstein??? 06 Feb 2006 22:28 #242156

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War auch kein Angriff auf dich oder deine Tochter :) Nur das deine Tochter das ausgesprochen hat, was vielleicht viele denken, wenn sie diese Beiträge sehen.

LG, Elena.

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Re: Frankenstein??? 07 Feb 2006 00:15 #242157

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Hallo,

ich hab dazu eine Doku im Fernsehen gesehen.
Da wurde die Sache ein wenig so dargestellt, dass es den Ärzten in erster Linie darum ging, daß sie die ersten sind die diese Operation wagen. Zeitgleich waren wohl mehrere Kliniken daran diese Operation zu wagen es fehlte lediglich der geeignete Patient.

Ich selbst denke diese Op ist vielleicht sogar noch unkritischer zu sehen wie die Unterarmtransplantationen die es, im Vorfeld schon gegeben hat.

Das liegt daran das ich mir eher vorstellen kann ohne einen Arm mein Leben zu gestalten als mit einem stark entstellten Gesicht.

Denn letzendlich entscheidet ja der persönliche Leidensdruck ob man eine Transplantation durchführt mit den bekannten Risiken wie erhöhtes Krebsrisiko usw.

Eine ganz andere Sache ist es wohl wenn eine Transplantation ein Leben rettet wie es bei Herz, Lungen und Lebertransplantationen der Fall ist.

Bei dem aktuellen Fall, oder noch eher bei einer Kompletten Gesichtstransplantation sehe ich auch die Problematik mit dem wechselnden Aussehen des Patienten.
Was ist wenn das Gesicht abgestossen wird ? Dann muss wohl schnell ein neues Gesicht transplantiert werden und jedesmal wechselt das Aussehen Die Identität. Das ist alles schwer vorstellbar, nicht nur für den Patienten als auch für das Soziale Umfeld.

Am Ende gab es in der oben erwähnten Doku noch ein Statement von einem Geisteswissenschaftler : Das letzte Tabu in der Transplantationsmedizin wird brechen wenn ein Gehirn verpflanzt wird.

Da hab ich mich gefragt, ob der Körper dann ein Gehirn bekommt oder das Gehirn einen Körper ?

LG Roland

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Re: Frankenstein??? 07 Feb 2006 06:34 #242159

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Hallo Oli,
diese Frage berührt natürlich den Kern der Transplantations-Medizin, ja der Medizin überhaupt. Wie weit darf der Mensch gehen? Die Antworten darauf hängen - logisch - von der gesellschaftlichen Entwicklung, vom Kulturkreis, auch von der persönlichen Einstellung ab. Schon 1977, als ich an die Dialyse musste, habe ich mit meinen Docs darüber diskutiert, schon damals war von der Transplantation von Schweinenieren die Rede.
Meine persönliche Ansicht ist die, dass es keinen Unterschied macht, Hautteile auf einen verbrannten Oberschenkel zu transplantieren oder ins Gesicht. Und das Erstere wird ja schon lange gemacht. Auch einen Arm oder eine Hand anzunähen ist im Grunde doch nichts anderes, als eine Niere oder ein Herz einzusetzen, auch wenn die Gesellschaft das Sichtbare oft anders beurteilt.
Der wirklich entscheidende Schritt, der ganz neue Fragen mit sich bringt, wäre die Verpflanzung eines Gehirns, wie es Roland schon angedeutet hat. Science fiction dazu gibt ja schon lange. Aber mit diesem Schritt würde sich ja tatsächlich ein neuer Mensch geschaffen.
Und dennoch bin ich sicher, dass es eines Tages technisch möglich sein wird - und dann wird es auch gemacht, irgendwo auf der Welt. Da wird in irgendeinem OP ein Mensch mit Hirntod liegen, daneben einer, dessen Körper total zerstört ist und ein Chirurg wird das funktionierende Gehirn in den hirntoten Menschen einsetzen. Ist das dann wirklich besser als zwei Menschen sterben zu lassen?
Nachdenkliches zum Morgen, LG Hans-Dieter

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Re: Frankenstein??? 07 Feb 2006 12:29 #242160

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Zu allem, was hier schon gesagt wurde, kommt meiner Ansicht nach sicher auch der Aspekt, dass das Gesicht eines/einer Anderen wohl so nicht stimmt. Schon eine minimal andere Schädelform lässt ein Gesicht vollkommen anders erscheinen.
Ich behaupte, dass mein Gesicht, auf einen anderen Menschen ähnlichen Körperbaues übertragen, nicht mehr zu erkennen ist.
Sicher, die Empfängerin wird im Spiegel ein fremdes Gesicht sehen, aber ein Gesicht, das genauso einmalig ist, wie ihr vorheriges Original.

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Re: Frankenstein??? 07 Feb 2006 18:40 #242161

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Hallo olli,
nachdem ich die entstellten bzw. nicht mehr vorhandenen Teile des Gesichts dieser Frau gesehen hatte, stand für mich fest, dass ich wohl genauso entschieden hätte wie sie. Eine kosmetische Herstellung des eigenen Gesichtes wäre sicher mit sehr viel mehr Aufwand einher gegangen, wahrscheinlich überhaupt nicht mehr ganz möglich gewesen. Diese Frau hätte wohl lebenslang eine Maske tragen müssen. Die Op war mit einem großen Risiko verbunden, es war nicht sicher, ob jemals Gefühl in Nase und Mund zurückkehren würden. Insofern würde ich schon von einem Erfolg- auch für die Medizin- sprechen.
Ich glaube dieser Frau, dass sie glücklich ist, ein neues Gesicht geschenkt bekommen zu haben. Psychisch ist das sicher schwerer zu verkraften, als ein inneres Organ eines Fremden zu tragen. Aber mit einer entstellten Fratze zu leben, vielleicht nie wieder normal essen und trinken zu können, stelle ich mir ebenso schlimm vor.
Viele Grüße. Anja

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Re: Frankenstein??? 07 Feb 2006 18:57 #242162

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Hallo zusammen,
in der heutigen Frankfurter Rundschau kam dazu ein sehr kritischer Bericht - nicht nur wegen der ethischen Fragen, sondern aus medizinischen Gründen. Verschiedene Wiederherstellungschirurgen bezeichneten die Fremdhaut als Langzeittransplantat als problematisch und fanden eine Eigengewebetransplantation sinnvoller.Es sind wohl bereits Abstoßungsreaktionen aufgetreten.Wenn jetzt manche Zeitungen von einem neuen Leben für die Patientin schwärmen, wird der Öffentlichkeit da wohl ein falsches Bild vorgegaukelt.
LG Nephroline

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Re: Frankenstein??? 07 Feb 2006 22:45 #242170

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Hallo Roland,

das gleiche habe ich auch gedacht. Meiner Meinung nach würde nach einer Hirntransplantation (im Moment unvorstellbar) nicht der Körper ein neues Gehirn bekommen, sondern das noch funktionierende Gehirn einen neuen Körper, denn in unserem Gehirn liegt doch unser Bewusstsein, unsere Identität und unsere Erinnerungen. Wie sollte es da anders sein? Also wäre dies eine Ganzkörperspende - schüttel, aber vielleicht irgendwann mal machbar - wir werdens wohl nicht mehr erleben.
Alles Liebe
chrisi

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Re: Frankenstein??? 08 Feb 2006 09:44 #242173

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Ganzkörperspende - warum nicht ? Es ist ja denkbar, dass ein Empfänger Herz, Lunge, Leber, Niere, Pankreas von einem Spender bekommt - dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zum ganzen Körper.
Und ich sage jetzt ganz ketzerisch: Das könnte sogar für den Empfänger (also das Hirn) schonender sein, als eine Menge EinzelTX, überspitzt gesagt nur Schädel auf, Hirn rein, Schädel zu.
Und irendwann ist es sicher so weit und dann ebenso normal, wie heute mal eben eine neue Niere reinzubasteln.

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Re: Frankenstein??? 08 Feb 2006 15:13 #242176

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Ganzkörperspende, wenn ich an Ganzkörperspende denke dann im Zusammenhang mit Forschung und Universitäten, das aber dann bitte nach meinem Ableben. Damit zukünftige Ärtzte bischen was lernen können.
Aber ansonsten kommt mit doch tatsächlich wieder der Gedanke mit Frankenstein....ich finde das gruselig.
Man stelle sich doch mal folgenden Fall vor:
Ein schwerer Motorradunfall. Dem Fahrer wird dabei ein Bein und ein Arm abgetrennt. Sein Gesicht ist total zerschnitten. Die Lunge und andere Organe stark geschädigt.
Jetzt kommt ein Arzt auf die Idee die ganzen Mängel durch Teile von Hirntoten zu beheben......nennen wir ihn mal Dr. Frankenstein :-p
Wäre so ein Leben noch Lebenswert, wenn von einem selbst eigentlich nichts mehr übrig ist??? Wenn man nur noch aus Teilen anderer besteht???
Also für mich würde sowas gar nie in Frage kommen. Für mich sollte jeder Mensch noch ein Individuum sein und sich selbst noch erkennen können.
Niemals würde ich so Leben wollen, denn irgendwo sollten doch die Grenzen auch in der Medizin liegen.

Viele Grüße
Olli

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Re: Frankenstein??? 08 Feb 2006 16:34 #242178

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Niemals würde ich so Leben wollen
Das kannst du für dich natürlich so stehen lassen.
Aber es gibt sicher auch Menschen, die an jedem Fünkchen Leben hängen.
Auch wenn wir es vielleicht nicht verstehen können, aber ich könnte dir Leute zeigen, die noch viel mehr auf sich nehmen würden, nur um noch ein paar Tage rauszuschinden.

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Re: Frankenstein??? 08 Feb 2006 16:44 #242180

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@ Sigud,

da gebe ich dir vollkommen recht. Auch ich hätte sofort,ohne wenn und aber, meine Spenderniere hergegeben um das Leben meines Vaters zu retten. Er starb vor 2 Jahren qualvoll an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
LG Cori

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Re: Frankenstein??? 08 Feb 2006 17:10 #242181

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Tja, vielleicht könnte man auch direkt ganze Köpfe verpflanzen, wäre wahrscheinlich weniger mühsam, als ein einzelnes Gehirn. Aber ich mag mir auch kein Urteil erlauben, wo da die Grenzen sind. Es gibt auch Leute,die an unseren Stand kommen und (angeblich) NIEMALS !!! ein Organ nehmen würden. Sie sind halt nicht betroffen. Wer weiß, wie wir im Falle eines Falles reagieren würden. Es ist immer leicht geurteilt, wenn man nicht damit konfrontiert ist. Ich persönlich kann die Französin schon verstehen, es ist ja nicht ein komplettes Gesicht tx worden, sondern nur Kinnpartie, Lippen und Nase (glaube ich). Deshalb sieht sie ja nicht aus wie die Spenderin. Bei Organspenden gabs damals die gleichen Diskussionen und heute sind sie fast Routine.
Nun ja, mal sehen, was noch alles kommt
chrisi

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Re: Frankenstein??? 12 Feb 2006 11:24 #242226

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wie kann man da an frankenstein denken? es ist doch klasse dass sowas möglich ist das gesicht lässt sich nicht verdecken , nicht so wie der rest des körpers! gut es sieht noch einwenik komisch aus, aber ich denke dass bekommen die auch noch hin und die frau ist bestimmt dankbar dass sie wieder auf die strasse kann!

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Re: Frankenstein??? 14 Feb 2006 16:14 #242242

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Hallo Chrisi,

wenn man das Hirn verpflanzen will, wie kann denn dann der Spender hirntot sein? Oder reicht es dann, wenn man an Organversagen stirbt? Ich vermute ja stark, daß die schon ein paar Gehirnamputationen an lebenden Personen vorgenommen haben :-]

Liebe Grüße

Sabine

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Re: Frankenstein??? 14 Feb 2006 20:31 #242247

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Hallo Sabine,

ja genau das schrieb ich ja. Es wäre mehr eine Ganzkörperverpflanzung, als eine Hirntransplantation. Z.b. wenn ein Körper durch einen Unfall total unbrauchbar geworden wäre (oh Gott - Horror) und nur noch das Hirn funktionierte, würde einem anderen Hirntoten das funktionierende Gehirn des Verunfallten mit dem zerstörten Körper verpflanzt. Also bekommt nicht der Hirntote das noch lebende Gehirn des anderen, sondern der mit dem noch funktionierenden Gehirn den Körper des Hirntoten (der ja wirklich tot ist). Nicht der Körper kriegt ein neues Gehirn, sonder das Gehirn einen neuen Körper - dann passt es wieder.
So langsam passt der Begriff Frankenstein. Aber da sind wir noch weit weg von- denke ich
Alles Liebe
chrisi

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