THEMA:

Hallo Ihr alle,
den vielen Beiträgen im hiesigen Forum entnehme ich, daß einige von Euch schon Rente beziehen, teilweise befristet, manche aber auch endgültig.
Ich selbst bin seit Sept. 2005 krank geschrieben und nun muß ich im Mai zum Amtsarzt, damit der feststellt, ob ich in absehbarer Zeit wieder dienstfähgig werde. Wenn nein, würde ich zunächst befristet für 2-3 Jahre in den einstweiligen Ruhestand versetzt (ich bin Beamtin).
Die Krankschreibung beruht allerdings nicht auf Komplikationen wegen der Dialyse, sondern weil ich im September eine schwere Fupoeration hatte und dies immer noch nicht geheilt ist. Wann ess soweit ist, kann der Arzt natürlich nicht sagen.
Ich weiß ja nicht, wie eine solche Untersuchung beim Amtsarzt verläuft, frage mich auch, wie diese Ärztin wissen soll, ob ich innerhalb des nächsten halben Jahres wieder dienstfähig werde, aber das ist ihr Problem.
Mein Problem ist, daß ich eben NICHT - auch wenn nur befristet - pensioniert werden möchte. Ich mag meine Arbeit sehr, habe viel Zeit in Ausbildung, Studium und kontinuierliche Fortbildung gesteckt und ein finazielles Problem wäre es ja auch, da ich für diesen Zeitraum (trotz 27 Dienstjahen) gerade mal 57% meiner jetzigen Bezüge erhalte, die ich versteuren muß und wovon ich auch noch 250 €/mtl. Krankenversicherung zahlen muß.
Wie stelle ich es am besten an, die Amtsärztin davon zu überzeugen, daß ich - sobald ich wieder auftreten kann und nicht mehr auf einen Rollstuhl angewiesen bin - wieder 100% dienstfähig bin?
Meiner Dienststelle ist nämlich auch sehr daran gelegen, daß ich wiederkomme, aufgrund der Gesetzeslage sind sie jedoch verpflichtet, mich nach 1/2 Jahr ununterbrochener Erkrankung amtsärztlich untersuchen zu lasssen und müssen der anschließelnden Empfehlung der Amtsärztin Folge leisten. Wenn er sagt, daß ich in absehbarer Zeit nicht gesund werde, müssen die mich pensionieren.
Was tun? sprach Zeus.
Liebe Grüße, Roxanne

Hallo Roxanne,
ich kann dir natürlich nur einen allgemeinen Rat geben.Jeder Fall ist ja anders gelagert.Ich bin auch Beamtin und musste vor Jahren ständig vom Amtsarzt die - vom Schulamt jeweils auf 5 Jahre befristete - Stundenermäßigung bescheinigt bekommen.Einmal war es auch die Rekonvaleszenzregelung nach mehrmonatigem Klinikaufenthalt. Ich kann dir nur raten: Verlass dich nicht zu sehr auf die Kompetenz der Amtsärzte, sondern bring von deinen Fachärzten hieb- und stichfeste Gutachten mit.
Bei mir war es auch mal ein Eiertanz wegen Pensionierung, und da hat mein Nephrologe sehr klar geschrieben, dass eine Verrentung für mich nicht in Frage käme.
Meiner Erfahrung nach halten die im Gesundheitsamt sich immer an die Meinung der Fachärzte.Du musst eben bei deinen Ärzten geschickt argumentieren.
Ich wünsche dir viel Erfolg und gute Besserung für deine Füße!
LG Nephroline

Das ist ja der reinste Beamtenclub hier - und ich gehöre auch dazu.

Mir ging es vor 3 Jahren ähnlich, hatte einen Herzinfarkt und war, ohne es zu wollen, 8 Monate zuhause.
Ich kann die Ausführungen von Nephroline nur bestätigen, die Amtärztin kannte sich überhaupt nicht aus und hat noch in der Untersuchung mit meinem Nephrologen und meinem Hausarzt telefoniert.
Ihr gutachten war dann eine Zusammenfassung der Aussagen der beiden.
Genau genommen ist es eine Frechheit, für was sie in diesem Fall ihr Geld bekommt, - ich allerdings war dankbar, denn ich konnte weiter arbeiten. Bekam sogar 3 Monate Wiedereingliederung.

Jetzt mit der Dialyse gibts gerade keine Probleme, da ist das AMt sehr kulant, zumal ich ja selbst Einsätze in Rumänien nicht ablehne.

Gruss Parzival

Dann will ich mich dem Beamtenclub mal anschließen!

In Schleswig-Holstein gibt es einen Erlass des Innenministeriums, in dem einiges dazu geregelt ist. So wird man zum Beispiel für die Zeit der Dialysebehandlung freigestellt. Dies dient ausdrücklich dazu, die Beamten nicht in die Dienstunfähigkeit und Frühpensionierung zu treiben. Hat mir sehr geholfen. Während der Dialysezeit hab ich an diesen Tagen Heimarbeit (häuslicher Arbeitsplatz) gemacht. Ist mittlerweile bei uns in der Dienststelle für Behinderte und auch für Alleinerziehende per Dienstvereinbarung Standard. Ich bin mittlerweile transplantiert und habe aufgrund der großen Entfernung zum Amt einen Telearbeitsplatz. Dieser wird durch das Intergrationsamt gefördert. Wer nähere Informationen dazu möchte, kann sich ja mal melden.

Gruß
Dani

Hallo Dani,
die Sache mit dem Telearbeitsplatz interessiert mich sehr, hast Du dazu nähere Informationen für mich, wie man so eine Maßnahme in die Wege leiten kann? Meine Mail:
Hast Du während der Zeit der Freistellung ungekürzte Bezüge erhalten und erfolgte die Freistellung nur an den Dialysetagen? Wurde Dein Arbeitspensum dann auch offiziell entsprechend reduziert?
Du hast nicht zufällig Datum und Az des Erlasses?
Vielen Dank, Gruß Roxanne

Hallo,
ich bin zwar nicht im öffentlichen Dienst beschäftigt kann aber zum Thema etwas beitragen. Dezember 2005 an morb.Wegener mit Nierenversagen erkrankt.
Bin mittlerweile wieder sehr gut auf den Beinen und möchte noch ein paar Jährchen Arbeiten. Ich bin auf einem Container-Terminal im Hamburger Hafen als Controller im technischen betrieb beschäftigt. Da meine Tätigkeit zu 95 % aus PC-Arbeit besteht, hat mein Arbeitgeber mir einen PC zu Hause installieren lassen, sodaß ich an Dialysetagen nicht ins Büro fahren muß. Die Dialysezeit, die der Arbeitgeber mich freistellt wird als Teilkrankengeld von der KK übernommen (2x Dialyse= 1 Krankengeldtag). Dieses Teilkrankengeld wird bei der Gesamtberechnung des Krankengeldes (78 Wochen mitgerechnet). D.h. es ist absehbar wannn das Krankengeld verbraucht ist. Dann komme ich in die Lage eine Teil-BU Rente zu beantragen, was vieleicht jetzt schon besser wäre wenn man die Höhe der Rente gegenüber des Krankengeldbezuges betrachtet, aber das ist individuell zu sehen. Dazu muß ich sagen, daß ich 57 Jahre alt bin und spätestens, so Gott will, mit 63 Jahren aufhöre zu arbeiten.
Es grüßt Euch alle,
Peter aus Hamburg

Hallo Roxanne,
bin auch in diesem Club und will auch unbedingt weiterarbeiten. Ich konnte in Deinem Thread nichts lesen, was Deine Personalabteilung dazu sagt. Lt Sozialgesetz geht ja Reha vor Rente und ich kann mir nicht vorstellen, daß Deine Behörde lieber Pension bezahlt bei den leeren Kassen!
Ich habe mit meiner Personalleitung gesprochen und sie waren sofort für einen Telearbeitsplatz sobald ich mit Dia beginne, wenn sich die jetzige Tätigkeit dazu anbietet. Der Platz wird durch das Integrationsamt gefördert, alle Arbeitsmittel bekommst Du gestellt. Ich hab die gute Frau dort so verstanden, daß es die Behindertenquote, die meist nicht erfüllt ist, anhebt da dieser Behindertenplatz irgendwie doppelt gewertet wird ( zu Hause und im Amt )Somit war die Behörde eigentlich froh über meinen Willen zur Arbeit. Es gibt dzu auch einen Antrag und ein Merkblatt, sicher in jeder Behörde anders, bin beim Land angestellt. Ich kann es dir nächste Woche mailen habs auf Arbeit liegen und hab diese Woche Urlaub.
Die Freistellung bei Dia hab ich auch angesprochen, das es gesetz. KK bezahlen. Dazu bekam ich die Auskunft. daß es keine gesetzl Grundlage für Zahlungen gäbe, wenn ich jedoch eine finde, so wird im Zuge der Gleichbehandlung bezahltes Krank erfolgen. Diese gesetzl. Grundlage hat mit francis am 12.04.06 in Dialyse und Beruf allg. Disk. geliefert, worüber ich sehr dankbar bin. Lies dort mal nach. Da hat die Personalabt gestaunt, kennen sich halt selbst nicht aus. Also nicht unterkriegen lassen!
Ich hoffe daß ich Dir und vielleich auch anderen ein bischen helfen konnte.
Viele Grüße aus Sachsen Raja

Hi Raja,
vielen Dank für Deine Information. Ich bin auch Landesbeamtin, allerdings in NRW. Der Dienststelle. die die Pension bezahlt, ist die selbe, die auch die aktuelle Vergütung bezahlt, das Landesamt für Besoldung und Versorgung. Denen ist es egal, ob ich pensioniert werde oder nicht. Meinem Behördenleiter ist allerdings sehr daran gelegen, daß ich den Dienst wieder aufnehme und da habe ich sicherlich gute Chancen bzgl. Telearbeitsplatz.
Die Infoblätter, von denen Du gesprochen hast, interessieren mich sehr, ich würde mich freuen, wenn Du sie mir mailst:
Liebe Grüße, Roxanne