THEMA:

Ich hatte heute (oh, sorry, gestern) mal wieder Gelegenheit das Unternehmensleitbild der KfH zu lesen - hängt im Foyer.

Meine Erfahrungen mit Unternehmensleitbildern ist äußerst zweischneidig, ich habe an einem redaktionell mitgearbeitet und habe vor allem die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit erlebt.

Was mir bei der KfH aufgefallen ist: Vom Patienten ist nur in einer sehr passiven Form die Rede. Da frage ich mich, ist der mündige Patient nicht gewünscht?

Werner

Hallo Geierlein,
wie soll das KfH in seinem Leitbild denn einen aktiven Patienten einbauen? Das Leitbild (ich schreibe es auch schon mal gerne mit d) bestimmt doch das Selbstverständnis des Unternehmens / der Einrichtung und kann nicht das Verhalten bzw. die Eigenschaften seiner Kunden (hier der Patienten) bestimmen. Wenn der Patient passiv ist, dann kann ein Leitbild doch nichts gegenteiliges bestimmen. Hier muß der Patient sozusagen sein eigenes Leitbild entwickeln und kann darin selbst bestimmen, wie aktiv er sein möchte.
Ich selbst habe für meine Abteilung auch das Leitbild entworfen und kann darin doch nicht das Verhalten meiner Kunden festlegen.
Für mich sind diese Leitbilder überflüssig, weil alles schön geredet und idealisiert wird, die Wirklichkeit ist meielnweit entfernt (zumindest in meiner Dienststelle, da die Unmsetzung dann doch wieder an sturen Köpfen scheitert).
Gruß, Roxanne

Den Beitrag müsste man ich Ausschnitten in Stein meißeln! [lol]

Werner

Du sprichst mir aus dem Herzen - vor allem, wenn ich an die Zeit(verschwendung) denke, die wir in unserer Schule für das Erstellen eines Leitbildes (das zum größten Teil aus aufgeblasenen Selbstverständlichkeiten beruht, die ich seit fast 30 Jahren sowieso schon praktiziere) aufwenden.
LG Nephroline

alles aus den USA und Japan abgeschaut, genau wie diese hirnrissigen Zielvereinbarungen (die Beamte ja zum Glück nicht abschließen müssen).
Bei uns hat man sogar schon eine Umfrage gestartet, ob wir uns alle duzen sollen.. soweit kommt es noch, ich mag weder meinen Kanzler duzen noch von den Azubis geduzt werden. (Anm.: der Vorschlag wurde als lächerlich zurückgewiesen)

Ich will eine Lanze für das Leitbild brechen, nämlich dann, wenn es am Ende eines Prozesses in der Abteilung, im Betrieb.. steht. Dann heißt es ja, das das, was gelebt wird, nur auf Papier festgehalten wird und dann ist es sinnvoll und auch für die Zukunft brauchbar. Leider verkommen die Leitbilddiskussionen immer mehr zu Alibifunktionen einiger Chefs, und das ist sicherlich mehr als Zeitverschwendung, nämlich auch noch ärgerlich und frustrierend hinsichtlich Anspruch und Wirklichkeit. Deshalb die Wirklichkeit gestalten und das dann festhalten, das macht Sinn. Allerdings sind die Leitbilddiskussionen im Zeitalter des schnellen Geldes weitgehend in Betrieben verschwunden. hemago

Nephroline hat das schon richtig erkannt. Das ist oft eine Sammlung von Selbstverständlichkeiten - oder sollte es zuminsdest bei den meisten sein! Bei der Ruhrkohle AG haben verschiedene Gruppen auf allen Ebenen redaktionell daran gearbeitet und heraus kam ein Heftchen, das an alle Mitarbeiter ausgegeben wurden
( und oft genug ungelesen im Papierkorb verschwand ). Mehr als ein Jahr Arbeit für die Katz! Und dann kamen wieder ein paar Zechenschließungen und das Leitbild wurde total ignoriert!

Das Geld, was für dieses Leitbild ausgegeben wurde hätte ich gerne!

Werner