THEMA:

Hi,
mein Mann ist dialysepflichtig und hat vor kurzem das Zentrum gewechselt, wegen günstigerer Zeiten, er ist berufstätig. Nun erfuhren wir, dass dort die Schläuche mehrmals benutzt aber sehr sorgfältig für jeden Patienten aufbewahrt werden.
Ist das üblich, besteht dann ein größeres Risiko? Eurer Erfahrungsschatz würde uns sehr helfen.

Danke für eure Infos.

ev

Bei dem Gedanken an sowas.....gruselt es mich :-/ und ich vermag kaum zu glauben, das es sowas geben soll [schock]
lg. catwoman

Vielleicht habe ich mich etwas undeutlich ausgedrückt, die Schläuche werden schon nach jeder Dialyse gereinigt aber so viel ich weiß, gibt es auch Zentren, wo bei jeder Dialyse neue Schläuche verwendet werden.

tschuldigung, ich bin leider auch in das falsche Thema geraten. Da das meine erste Forumsteilnahme ist, bitte ich um Nachsicht.

Gruß
ev

eine befreundete dia-schwester sagte mir neulich, dass filter entwickelt werden, die man bis zu 15 mal nutzen muss . ob das auch bei dem schlauchsystem gelten soll, ka! wenn man mir sowas antäte, ginge ich schnell woanders hin. mein vertrauen reicht nie soweit, dass ich mich drauf verlassen würde, dass alle schwestern 100% niemals sich vergreifen würden. wären alle perfekt müsste ich nicht so sehr aufpassen ob ich den richtigen filter und ein kalium 4 statt kalium 2 bekomme.
notfalls würde ich schlauchsystem und filter daheim verwahren - und immer wieder vergessen!
kaimana

Hallo Ron,
hier ein Auszug aus dem Dialysestandard 2000:

B.|15 Wiederverwendung von Dialysatoren bzw. Hämofiltern|
In der Regel werden für jede Behandlung Einmal-Dialysatoren, -Ha¨ mofilter
und -Schlauchsysteme verwendet. Dialysatoren bzw. Hämofilter und
Schlauchsysteme können jedoch nach Wiederaufbereitung erneut verwendet
werden, wobei die Richtlinien „Anforderungen der Hygiene an die Aufbereitung
von Medizinprodukten“ (Bundesgesundheitsblatt 12, 642 (1992)) zu berücksichtigen sind.
Auf die Empfehlungen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie
e.|V. zur Wiederverwendung von Dialysatoren etc. wird hingewiesen.
Rechtliche Voraussetzungen für die Wiederverwendung sind die eindeutige
Kennzeichnung des Dialysators/Ha¨ mofilters oder des Dialysematerials für
112 Mitt.|Klin.|Nephrologie XXX/2001
den Einsatz an denselben Patienten und die Aufkla¨ rung des Patienten u¨ ber die
Tatsache der Wiederverwendung. Die vom Hersteller der fu¨ r die Wiederverwendung vorgesehenen Artikel erlassenen Vorschriften u¨ ber die Reinigung und Sterilisation bzw. Desinfektion und Qualitätskontrollen sind genau zu befolgen. Der Betreiber der Wiederaufbereitung haftet fu¨ r alle Scha¨ den, die durch die Wiederaufbereitung entstehen. Bei Auftreten unerwu¨ nschter Nebenwirkungen liegt die Beweislast beim Betreiber. Bei Patienten mit Infektionserkrankungen ist eine Wiederverwendung nicht zula¨ ssig.
Die Validierung des Aufbereitungsverfahrens, der Leistungsfa¨ higkeit des
aufbereiteten Dialysematerials und der Sterilität muss im Rahmen von regelmäßigen Qualitätskontrollen durch den Betreiber erfolgen, die Ergebnisse sind
zu dokumentieren.

Wenn Dein Mann also VORHER nicht über die Wiederverwendung informiert wurde liegt hier schon ein klarer Verstoß vor!
Hier gibts die Komplettausgabe des Dialysestandard 2000: KLICK.

Ich hätte bei der Sache ein ganz ungutes Gefühl ...

MaRIO

Hallo ron,
das mit dem falschen Thema kann der Webmaster sicher ändern, wenn er den Beitrag liest.
Selbst wenn man davon ausgeht, das alles gereinigt wird - bin ich, denn nach einer Weile wäre sonst das ganze System verstopft von den Blutrückständen- käme sowas für mich nicht in Frage, wenngleich ich davon auch schon gehört habe.
Auch ich verlass mich so wenig wie kaimana auf andere, wenn es um meine Gesundheit geht und ich würde ganz schnell meine Beine in die Hand nehmen.
Nix wie weg !!!!!!!

schön ist, dass wenigstens die beweislast für eingetretene komplis beim betreiber liegt! dann ist fast jeder prozess gewonnen, denn es gilt von vornherein eine beweislastumkehr! es würden rosige zeiten für jeden patientenregress kommen!
dennoch, es geht um unser leben und unsere restliche gesundheit.
ich will wegen schlampiger befolgung der normen, weder einen shuntverschluss, eine shuntinfektion, eine blutvergiftung oder hepatitis usw. bekommen!
kaimana

Hi,

das klingt ja alles unglaublich. Der erste Eindruck war so positiv, alles sehr sauber, Leute freundlich. Lohnt es sich, auf eine neue Ausstattung zu bestehen oder vergiftet man dann die Atmosphäre? Hat man die Unterstützung der GKK?

Ich hoffe, ich löchere euch nicht zu viel.

Gruß
ev

Hallo ron,

> tschuldigung, ich bin leider auch in das falsche Thema
> geraten. Da das meine erste Forumsteilnahme ist, bitte ich um
> Nachsicht.

Schon verschoben. :-)

VG
TeeWee

ron schrieb:

> Ich hoffe, ich löchere euch nicht zu viel.

Genau dazu ist das Forum da :-]

ich würde sofort mein bündelchen packen meine unterlagen greifen und schneller weg rennen, als ich jemals gerennt bin. mein leben ist mir wichtig. sollen die am falschen ende sparen so viel sie wollen, aber ohne mich!
kaimana

Da kann dir sicher keiner einen Rat geben.
Selbst wenn mir der Betreiber zusichern würde, das es jeweils neue Systeme gibt . ich hätte kein Vertrauen mehr zu der Praxis.

Mir gehts wie catwoman.
Ich habe die ganze Dialyse über immer selbst drauf geachtet, welche Filter für mich genommen und welche Einstellungen gemacht wurden. War zwar sehr selten nötig, aber immerhin ist eine Verwechslung schon mal vorgekommen, auch wenn die keinen so gravierenden Einfluss gehabt hätte.
Trau schau wem!
Ich hätte niemals das rechte Vertrauen zu der Person, die die Schläuche reinigt, jede/r kann mal einen schlechten Tag haben.
Auch wenn es rechtlich zulässig ist - meine Flucht wäre gewiß.
sigi

ich bin zwar noch frischling (3x dialyse) habe aber schon zweimal beobachten dürfen wie die maschinen der ersten schicht abgebaut - gereinigt- und für die zweite schicht mit neuem system wieder aufgebaut wurden.
alles was benutzt war wurde in den abfall geworfen.
was mich etwas verwundert ist das selbst die infusionslösungen mit in den müll flogen, laufen die nicht aus?

Wenn mal vergessen wird, das System zuzustöpseln ,läuft auch schonmal was aus [lol]. aber in der Regel ist es so, das die Stöpsel von den Kochsalzbeuteln benutzt werden, das System dicht zu machen.
Bei uns kommt alles in Plastiksäcke, da sind dann auch manchmall Pfützen drin [augenroll]

Hi,

euch allen herzlichen Dank für eure konstruktiven Beiträge, Ratschläge und Links.
Wir werden es gern berücksichtigen. Wir sind echt froh dieses Forum gefunden zu haben.

Schönen Abend und bleibt alle schön fit!
ev

mann ich kann das gar nicht glauben,mich meinen vorrednern anschließen.wenn das wirklich die mehrmalige benutzung der systeme ist dann nichts wie weg da.also ich bin richtig geschockt viele grüsse charl.

Die Befürworter der mehrfach verwendeteten Dialysematerialen geben als Plus an, dass die Schläuche und Dialysatoren besser biokompatibel seien, und das die Rückstände der Weichmacher des Plastiks der Schläuche Bei der Wiederverwendung auf ein minimum Reduziert ist. Problematisch sind dagegen die Rückstände des Desinfektionsmittel.
Gruß Jörg