THEMA:

Hallo,
wer von Euch hat Erfahrung mit häuslichem Pflegedienst?
Seit November 2005 kommt ein Pflegedienst ca. 2-3 mal wöchentlich zu mir, um mir zwischen den Arztterminen zunächst den linken und jetzt den rechten Fuß zu vebinden. Kommt der Chef, ist es in Ordnung, er weiß was zu tun ist und das ganze dauert 10 Minuten. Meistens kommen aber zwei Mitarbeiter, beides langjährige Krankenpfleger mit Wundtherapeutenausbildung. Über die beiden kriege ich noch et ärm Dier. Erstmal überlegen die, was sie überhaupt tun müssen und ich muß es jedesmal lang udn breit erklären. Anstatt den alten Verband aufzuschneiden wird er umständlich abgewickelt, die verschmutzen Kompressen, die auf der Wunde lagen werden gezählt. Den Grund dafür können mir die beiden nicht nennen, denn die Wunde ist nicht so groß, als daß eine Kompresse darin verschwinden könnte. Nach dem säubern schneiden die in Millimeterarbeit das Stückschen Schaumverband zu, das icn die Wunde gelegt wird, obwohl man das nicht so genau nehmen muß (sagt der Arzt). Dann werden wieder frische Kompressen abgezählt und umständlich mit einer Fixierbinde auf die Wunde gebunden. Dann noch ein Stück Stülpa-Schlauchverband, welches entweder gerade mal über den großen Zeh oder aber über das gesamte Bein paßt... es ist zum Verrücktwerden. Die Prozedur dauert gut eine halbe Stunde, ich habe ein lahmes Bein vom Hochhalten und der Pfleger steht vor mir und fragt und was nun?
Das kann doch nicht normal sein, daß qualifiziertes Personal so lahm und unselbständig ist, oder? Wie muß es da Patienten ergehen, die denen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind, z. B. alte Menschen, die sich nicht mehr so gut artikulieren können.
Mein zweiter Vorname ist Geduld, das könenn alle bestätigen, aber bei Pfleger Peter und Pfleger Rudi ist mein Geduldsfaden gerissen.
Ich werde meinen Arzt heute fragen, ob ich den Verbandswechsel nicht selbst machen kann, spart Nerven und Zeit.
Liebe Grüße, Roxanne

Liebe Roxanne, ich habe mit den Pflegediensten auch so meine Erfahrung gemacht. Bist Du sicher, dass es ausgeboldete Pfleger sind? Bei mir waren es nämlich nur Angelernte. Ich hatte es dann auch satt, nicht nur wegen des Zeitaufwandes, sondern auch mit der Ausführung des Dienstes alles andere als zufrieden war. Ich habe dann meinen Mann angelernt (es war damals die Narben-Wundbehandlung, tief mit Taschen seitlich, mußte gespült, und von Eiter gesäubert werden etc.), der es dann besser und schneller machte als der Pflegedienst. Mein Mann übernahm dann auch die ganze Prozedur des Anus Praeter Wechsels mit Säuberung usw. Ich hatte das Glück, dass mein Mann damals nicht arbeiten mußte. Aber wenn es geht, verzichte ich auf Pflegedienste, mein Mann kann mich auch waschen und versorgen. Vielleicht findest Du eine gute Freundin, die es Dir macht. Hoffe, es wird besser, LG Albertine

Hallo Roxanne, ich selbst arbeite als Krankenschwester bei einem Pflegedienst. Da ich nur als Aushilfe arbeite bin ich natürlich nicht so häufig bei den einzelnen Patienten wie die Vollzeitkräfte. Bei uns ist es aber so, dass bei allen Patienten, bei denen nicht nur einfachste Tätigkeiten (wie Strümpfe ausziehen oder Medikamentengabe ...)zu verrichten sind genaue Pflege- und Arbeitsabläufe in der Pflegemappe abgeheftet sind. Die sind gleich oben drauf einsortiert, so dass man alles innerhalb kürzester Zeit nachlesen kann. Mit dem Schaumstoff, der auf die Wunde kommt ist es so, dass ich gelernt habe, dass er nicht auf intakte Haut aufgelegt werden soll. Die Kompressen zum Verbandwechsel werden sicher aus Kostengründen abgezählt, dass keine verschwendet werden. Als Tip schneide dir doch den Stülpa selbst in die ideale Länge oder mache einen Musterstülpa, nach dem alle geschnitten werden, so ersparst Du Dir den Ärger wenn er nicht passt. Stülpa schneiden ist so eine Sache für sich, wenn man das nicht ständig macht. Gibt es bei Euch nur einen Pflegedienst? Ein Wechsel ist bei uns in der Stadt überhaupt kein Problem. So etwas wie bei dir, dass es einfach nicht richtig klappt würde ich mir höchstens 2 Wochen ansehen, dann wäre Schluss.

Hallo Albertine,
ja, die beiden sind wirklich ausgebildete Krankenpfleger mit Fortbildung. Aber die nächste Zeit kommen die nicht mehr, denn die Wunde wird ab Freitag wieder mit einer Vakuum-Pumpe versorgt, es sind zu tiefe Taschen.... Bis dahin kann ich den Verband selbst wechseln oder mein Mann macht das, der kann sowas erstaunlich gut. Den Folienverband, der bei der Vakuum-Therapie erforderlich ist, wechselt dann der Chef des Dienstes und der ist in Ordnung.
Liebe Grüße, Roxanne

Hallo silvia,
dieser Pflegedienst wurde mir seinerzeit empfohlen. Lt. meinem Arzt soll das Ligasano sogar auf die intakte Haut um die Wunde herum, damit diese trocken bleibt bzw. das Sekret schneller in die Kompressen transportiert wird. Die Haut ist vom den zuvor direkt darauf gelegten und dann durchgeweichten Kompressen gereizt.
Sämtliches Verbandsmaterial besorge ich selbst, das bringt der Pflegedienst nicht mit udn da ich privat versichert bin, gibt es auch keine Rügen der Krankenkasse, wenn viel Material verbraucht wird. Kosten spielen keine Rolle.
Die Pflegedokumentation bringen die immer mit und ich habe beobachtet, daß beide Pfleger, bevor sie ins Haus kommen, im Auto sitzen und diese durchlesen. Und immerhin kamen die alle 2-3 Tage, also auch nicht so selten, als daß man solche Erinnerungslücken hätte.
Naja, beim nächsten Mal kommt wieder der Chef, da ich einen Vakuum-Verband bekomme (für diesen braucht er 20 Min, seine Mitarbeiter mind. 45 Min) und er versteht sein Handwerk wirklich.
Über ich mich weiter in Geduld.
Liebe Grüße, Roxanne

Gelle, man traut den Männer gar nicht zu, dass sie im Ernstfall es sogar besser machen als die Profis und meiner hatte es nicht gelernt. Er stand vor der Situation und machte die Wundversorgung und die Pflege des Anus Praeter einfach super. Hätte ich von meinem Mann nie erwartet, da er in Sachen Spritze etc,. bei sich selber immer so ein Schi-.... war und dann das. Da hatte man auch die Garantie, dass es sauber und anständig gemacht ist. Muss man unsere Ehemänner schon mal besonders loben, was sie mit uns (gerade in Deinem und meinem Fall) alles mitmachen und zu uns stehen. LG Albertine

Hallo Roxanne und Silvia,

Kompressenzählen aus Kostengründen? Ich kann mir schlecht vorstellen, das ein Patient, der die vorher um den Fuß hatte, die dann noch groß verhöckern kann! Zählen macht doch nur Sinn, um festzustellen, ob noch alle da sind. Aber wohin sollten sie verschwunden sein? Das zählen kostet - nämlich Zeit.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo Albertine,
naja, ich mache für ihn ja auch ziemlich viel und das, obwohl es mir manchmal sehr schwer fällt. Ich koche, bügele, räume auf, wische Staub, mache die Gartenarbeit, wenn ich so überlege, denke ich, daß ich sogar den größeren Anteil an der Haushaltsführung habe, denn wenn ich wieder zu Fuß bin, gehe ich ja auch noch ganztags arbeiten, trotz Dialyse.
Und mein Mann ist Frühpensionär.....
Liebe Grüße, Roxanne (die jetzt kochen geht, nachdem sie gebeutelt hat)

Na ja,. das ist nun mal das Los von uns Frauen, denn sonst würden die Männer ja nicht existeren können. Aber in solchen Situationen traut man das Pflegen Ihnen nicht so zu, weil uns das meiste überlassen wird. Wir müssen ja auch für die Männer denken, so ist doch toll, dass sie sich da bewähren. :-);-)LG Albertine

Liebe Hati,
ich habe die beiden Pfleger ja gefragt, warum sie zählen, habe sogar den Inhaber des Pflegedienstes gefragt, aber keiner wußte eine Antwort. Vielleicht dürfen die ja bei Patienten, die vom Pflegedienst mit Material versorgt werden, je Verbandswechsel nur 7 Kompressen benutzen, obwohl, wenn diese durchgeweicht sind und der Patient sich dann selbst frische darauf macht, wo ist der Spareffekt? Und wie gesagt, ich stelle sie denen ja zur Verfügung, die könnten damit tapezieren, ohne daß jemand meckert..... Naja, jetzt bin ich erstmal von denen befreit, denn am Freitag wird die Wunde mit einer Vakuum-Therapie versogt und da macht den Verbandswechsel der Chef und der ist in ordnung.
Liebe Grüße, Roxanne

schade, wenn ausgebildete Pfleger so einen schlechten Eindruck hinterlassen. Warum nehmen die die Pflegedokumentation immer mit? Bei unsrer Sozialstation bleiben die grundsätzlich beim Patienten, so dass dieser und auch der Hausarzt jederzeit in die Patientenakte schauen können. Verbandmaterialien (wie Deine Schaumstoffauflagen) gibt es wie Sand am Meer, wahrscheinlich hast Du eine andere wie die, die ich kenne, aber dann macht das übertrieben exakte zuschneiden echt keinen Sinn. Ich wünsche Dir bei der Vakuumtherapie vieeeeel Erfolg, dass Dein Fuß bald wieder in Ordnung kommt.

hallo roxanne

du kennst mich ja aus meinen mails;-);-)

das stückchen schaumverband das die genau zuschneiden, soll NUR in die offene wunde, hat den wirkstoff colargen und dient zur hautneubildung. der andere schaumstoff (mepilex) kommt über die wunde und dient zur sekretaufnahme und ist besser als kompressen, es pappt auch nicht fest.
der erstgenannte schaumverband, soll auch nicht trocken in die wunde, sondern in dem gel fest auf der wunde liegen.

beide schaumstoffe kosten echtes geld

Gruß A kutscher ;-);-)

Hallo Silvia,
soweit ich informiert bin, ist der Pflegedienst sogar gesetzlich dazu verpflichtet eine Pflegedokumentation beim Patienten aufzubewahren. Zumindest eine Light-Version - also ohne persönliche Anmerkungen des Pflegedienstes aber mit einer genauen reinen medizinischen Dokumentation. Ist das nicht oder nicht mehr so?

MaRIO

bei meiner Schwiegermutter lag auch die Pflegedokumentation auch bei ihr.

Hi Kutscher,
ich weiß, wie teuer das Material ist, da ich ja alle Medikamente u. dgl. erstmal selbst bezahlen muß und die Rechnungen dann meiner Kasse zur Erstattung vorlege.
Ich habe mir heute die Homepage der Fa. angesehen, von der dieser Collagenschaumstoff ist, die bringe ich meinem Arzt am Freitag mal mit und hoffe, daß er nicht böse wird. Man weiß ja nie, wie Ärzte darauf reagieren, wenn Patienten selbst initiativ werden und nach anderen Heilmethoden nachfragen.
Liebe Grüße, Roxanne

Hallo Mario,

meine liegt zumindest bei mir. Und die Doku wird bei uns von beiden Seiten unterschrieben. LG Debi