THEMA:

Hallo liebe DO-User

ich habe eine Frage zur Blutgerinnung.
Gestern bei der Dia gab es ab der Halbzeit ständig Alarme. Die Schwestern starteten die Maschine einigemale neu bis bei dem nächsten Alarm zufällig die Ärztin im Zimmer war und feststellte, daß das Blut im Syytem geronnen ist.
Sie ließ die Dia abbrechen und versuchte das Blut zurück zugeben, ging aber nicht mehr es war zu stark geronnen.
Nun meine Fragen
-wieso gerinnt das Blut trotz meiner üblichen Menge Heparin?
-kann mir da was bei passieren......Blutgerinsel etc.?
-wieviel Blut ist in einem normalen System?
Ich war etwas durch den Wind nach dieser aktion und hab ein bissel Angst vor morgen[augenroll]
Wonach richtet sich die Heparinmenge eigentlich???

Liebe Grüsse
Nicole

Hallo Nicole,

es gibt mehrere Möglichkeiten warum das System dicht gegangen ist.
1. Beim Aufziehen des Heparins ist ein Fehler unterlaufen.(zu wenig)
2. Wenn die Maschine wegen häufiger Alarme immer wieder stehen bleibt, gerinnt das Blut im System auch.(z.B. wenn Arterien- oder Venendruckgrenzen erreicht werden)
3. Wenn das Dialysat-Kalzium erhöht wurde. (Ca ist wichtiger Faktor bei der Gerinnungskaskade)
4. Bei Frauen ändert sich während des Zyklus auch die Gerinnbarkeit des Blutes.
5. Zusammenspiel mit anderen Medikamenten(ASS vergessen oder Macumar etc.?)

Passieren kann Dir bei einer Gerinnung im System nichts! Der venöse Blasenfänger hat einen Erythrozytenfilter, der keine Gerinnsel durchlässt. Zu beachten ist NUR der Blutverlust. (Maximal 400ml je nach verwendeten Dialysator und Blutschlauchsystem)
Ein Dialysator hat ein Füllvolumen von 120 - 200 ml. Ein Schlauchsystem bis zu 200 ml.
Die richtige Heparinmenge muss wegen der vielfältigen Faktoren durch Versuche ermittelt werden. (Messen der Gerinnungszeit (ACT) im letzten Drittel der HD)
Nach dem blutigem Abhängen sollte zu nächsten HD ein Hb ermittelt werden. Dann kann man gegebenenfalls eine Blutkonserve geben. (Meistens aber nicht erforderlich)
Ich hoffe, dass ich Dir die Angst nehmen konnte.

MfG
Lops15

Liebe Nicole, das mit dem Heparin ist eine ganz individuelle Angelegenheit. Meist wird pxDaumen das Heparin eingestellt. Früher als ich mit der Dia anfing, mußte man es mechanisch überprüfen. Das Verfahren brauche ich jetzt nicht aufzeigen, nur da konnte man an Hand des Blutfadens feststellen, muss man noch Hep zugeben oder nicht. Ich wurde anfangs auch mit einer durchschnittlichen Heparingabe behandelt und da passierte es auch, je nach Geschwindigket der Blutpumpe, nach 2-3 Std. dass die Maschine zu war und das Blut verworfen werden mußte. Es stellte sich heraus, dass ich im Gegensatz zu anderen, eine sehr hohe Hep.Gabe benötige. Das wird oft bei KKH-Aufenthalten nicht ernst genommen (denen ist es immer zu hoch) und dann ergibt sich auch wieder dieses Problem. Versuche den Bolus am Anfang der Dia etwas (schrittweise) zu erhöhen, unter Umständen auch die Heparisierung während der Dia ein klein wenig ebenfalls größer zu stellen. Wie gesagt, da muss man sich herantasten. Nimmst Du Blutverdünnungsmittel? Das spielt auch eine Rolle. So wie Du es geschildert hast, ist einfach zu wenig Hep eingestellt worden. Überprüfe bei jeder Dia, ob der Wert der am Perfuser angegeben ist, ok ist und schaue zu, wenn das Pflegepersonal den Bolus am Anfang beim Anschließen eingibt. Es ist zwar blöd, wenn man einen unfreiwilligen Aderlass bekommt, erniedrigt momentan Deinen HB, aber im Großen und Ganzen passiert nicht viel. Alles Gute Albertine

Hallo Nicole, es kann auch mal daran liegen das etwas mit dem Heparin nicht stimmt, aber dann hätte es bei anderen Patienten auch Probleme gegeben.

Gruß
Jürgen

Gebt ihr auch Initialdosis Heparim, das heißt vor der Dialyse in die Knaülen auch?
die Menge rechnet der Arzt aus.?

Liebe Elvi, das meinte ich mit Bolus, ich mache dies aus dem Perfuser, 15ml Kochsalz und 4 ml (20.000 E) Hep, Bolus 3.500 und pro Std. 2.000, 1 Std. vor Ende
der Dia wird automatisch abgestellt (5 Std. Dia, 4 Std. läuft der Perfuser) LG Albertine

Hallo Schlumpy,

ich hatte es längst vergessen (ich glaube, unangenehme Erlebnisse kann man schneller verdrängen als angenehme), aber in der ersten Zeit meiner Dialysekarriere hatte ich das gleiche Problem wie Du. Immer wieder gab die Maschine Alarm, stand still und mußte wieder angefahren werden. Das System verstopfte immer wieder bis die Ärzte und Schwestern die für mich richtige Heparindosis ermittelt haben. Das ist wohl sehr unterschiedlich von Patient zu Patient. Seit man die Dosis hat, gibt es dieses Problem bei mir nicht mehr.

Limo

ich habe keinen Perfusor, sondern an der Maschine ist eine Heparinpumpe,
mit einer Perfusorspritze,die wird auf insgesamt 20ml aufgezogen,davon
18ml NaCl,der Rest 2ml 10000I.E. Heparin,wird dann eingestellt auf 2,3ml die Stunde.
30Min vor Ende der Dialyse wird die Heparinuhr eingestellt.
Bolus kann man extra eingeben z.B. wenn man eine Schuss geben will,
dann gibt man Bolus,habe ich nur im Zentrum mal gebraucht,weis nicht mehr den Grund.
Achja, sollte man vergessen die Heparinpumpe anzustellen, fängt sie nach 10 Min.nach Beginn der Dialyse an zu piepen.

vielen dank für die lieben antworten.

ich denke da ich zu beginn der dia schlechte werte (hb 9,4 und hema 27) hatte, wurde eine geringe heparindosis (2500) festgelegt. jetzt nach knapp 3 monaten dia sind die werte besser (hb 13,0 und hema 45) aber die heparindosis ist die gleiche geblieben. ich werde morgen beim punktieren die arzt auf die heparindosis ansprechen, mal sehen was er mir als erklärung anbietet.
ich bin sehr dankbar, hier bei do, menschen gefunden zu haben die zu jeder situation antworten können und ich dadurch schon einige mal beruhigter zur dia gehen könnte.
vielen dank
nicole

Wie es dir ergangen? Wieder Probleme gehabt, oder lief es heute gut? LG Kenia

hallo kenia

gestern vor dem punktieren wurde die heparindosis von 2500 auf 4000 erhöht.
es ist wohl vergessen gegangen mit ansteigendem hema auch die heparindosis anzuheben.
ich hatte sonst nach 5 stunden dia immer kopfschmerzen, gestern mit dem erhöhten heparin hatte ich keine.

liebe grüsse nicole