Hallo Zusammen!
Heute vor einer Woche war meine Nebenschilddrüsen-OP. Es wurden alle 4 Epithelkörperchen entfernt und ein halbes im Hals wieder reimplantiert. Also genauso, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe von Anfang an keine Schmerzen im OP-Bereich und die Stimme ist auch in Ordnung. Ich hatte nur ein paar Tage Halsschmerzen, weil sich die Intubation wohl etwas schwieriger gestaltet hat als normal.
Vom handwerklichen her war also alles OK! Nur hinterher herrschte irgendwie das Chaos. Ich weiß ja nicht, wie das in anderen Krankenhäusern ist, aber hier scheinen sie ein Problem mit der Kommunikation zu haben. Die Nephrologen und die Chriurgen sitzen zwar auf einer Etage, aber miteinander reden tun sie wohl eher nicht. Was die Messung der Calcium-Werte und die aus den Werten folgende Therapie angeht, kamen von den beiden Abteilungen die unterschiedlichsten Ansagen. Die einen messen ionisiertes Calcium, die anderen reden anhand der niedrigen Werte von Messfehlern - klar, wenn man vom Gesamt-Calcium ausgeht und da kommt eine mit 0,9 mmol/l an. Der eine gibt mir Calcium-Brausetabletten, der nächste nimmt sie mir wieder weg und gibt mir Tröpfchen - die wirken viel besser als das Calcium - erst später finde ich raus, daß das Vit D - Tropfen (AT 10) waren. Der Calcium-Wert sinkt, die Nephrologen verordnen mehr Calcium über den Tag verteilt. Also lass ich mir zu den Tröpfchen immer auch schön meine Brausetabletten geben. Aber irgendwie mußte ich immer selber für eine angemessene Calcium-Versorgung sorgen, d.h. immer wieder Brausetabletten anfordern - ich frage mich allerdings, was mit Patienten passiert, die das nicht wissen!
Am Sonntag bin ich entlassen worden, am Montag hat mein Neph bei der KfH die Hände überm Kopf zusammengeschlagen, daß die mich trotz sinkender Calcium-Werte entlassen haben. Dazu sei nur gesagt, daß er Einblick in die Werte der Nephrologie des Krankenhauses hat, nicht aber die letzten Werte der Chirurgie kannte, die später abgenommen wurden. Heute wurden neue Blutwerte gemacht - ich bin mal gespannt, wie die jetzt ausfallen. Ich hoffe, daß sich jetzt alles so langsam normalisiert.
Alles in allem kann ich nur sagen, daß die Sache handwerklich gut, aber organisatorisch schlecht gelaufen ist. Ich hatte den Eindruck, die rechte Hand weiß nicht, was die linke Hand macht - und haut zu allem Überfluß auch noch auf die linke drauf. Kommunikation - selbst innerhalb der Abteilungen - mangelhaft!! Hab ich auch in den Patientenbefragungsbogen geschrieben.
Ich bin froh, daß ich die Geschichte hinter mir habe. Und ich weiß nicht, ob ich über das Chaos lachen oder weinen soll!
Bis dann
Kerstin