THEMA:

Hallo,
ich bin 41, Dialysepatient und berufstätig. Ich habe aktuell das Problem meine Dialysezeit zumindest teilweise als Arbeitszeit anerkennen zu lassen. Denn mein Arbeitgeber verweist zu Recht auf die Richtlinie zur Arbeitsunfähigkeit nach §92 SGB V, wonach während der Dialysezeit grundsätzlich Arbeitsunfähigkeit besteht. Mir geht es aber sehr gut während der Dialyse und ich möchte und kann während der Dialysezeit arbeiten. Ich bin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit-Referent und bin an meinem Dialyseplatz per WLAN mit meinem Firmennetz verbunden und kann mit Knopf im Ohr problemlos telefonieren und arbeiten. Mir geht es auch nur um die Zeit am Rechner, nicht An- und Abreise.

Ich benötige nun Beispieltexte, die von Menschen in der gleichen Situation berichten, die ich meinem Arbeitgeber vorlegen kann. Damit er mir die Dialysezeit als Arbeitszeit anrechnet.

mfg
Markus Wilson-Zwilling

Hallo Markus,

auch ich bin 41 ;-) und voll berufstätig. Auch ich kann mich via VPN auf meinen Arbeitsplatz bzw. mit den nötigen Resourcen verbinden.
Ich habe intern mit meinem Vorgesetzten abgesprochen, dass ich bestimmte Tätigkeiten, für die ich nicht im Büro anwesend sein muss, auch an der Dialyse ausführen kann. Dies wird dann natürlich auch als Arbeitszeit gerechnet.
Ob die Personalabteilung damit allerdings einverstanden wäre, weiss ich nicht. Ich denke aber, wenn Du Deine Arbeit zufreidenstellend erledigen kannst, sollte es egal sein von wo aus oder wann dies geschieht. Auch wenn natürlich klar ist, - und das ist auch bei mir so - dass es bestimmte Kernarbeitszeiten gibt, in denen ich anwesend sein muss. Was ich im übrigen eh vorziehe, aber manchmal ist es schon vorteilhaft von der Dialyse aus zu arbeiten.

Leider kann ich Dir dazu nichts schriftlich geben, da dies bei mir eine interne Absprache ist. Ich weiss, dass bei uns in der Dialysestation mehrere Patienten von der Dialyse aus arbeiten. wenn du willst, kann ich auch mal nachfragen.

Viele Grüße und viel Erfolg Alex

Hallo Markus

Ich bin seit 3,5 Jahren Dialysepatient und mache seit 3 Jahren Heimdialyse. Beruflich bin ich Informatiker und arbeite von Anfang an während der Dialyse und zwar ununterbrochen. Mein Gehirn funktioniert auch während der Dialyse noch einwandfrei (warum auch nicht??) und so kann ich meine komplette Dialysezeit als Arbeitszeit berechnen. Mein Arbeitgeber steht da voll dahinter. Was soll er auch dagegen haben. Ich mache in der Zeit i.d.R. fast ausschließlich Kundenprojekte und damit Umsatz.

Gruß
Siggi

Oh ja alex,
bitte erkundige Dich mal, das hilft mir sicher.
Gruß
Markus

Hallo Markus

Gehe bitte mal auf Bibliothek,Broschüre,hier auf der Startseite,
Soziales
Dialyse und Soziales
Seite 13
3.2
auf Teilkrankengeld
vielleicht kannst Du ja da was mit anfangen
Grüsse
Elvi

Hallo,

ich kann Dir nur raten Hartnäckig zu bleiben. Leider sitzt Dein Arbeitgeber am längeren Hebel, aber vielleicht läßt sich ja ein Kompromiss zwischen ein Teil als Arbeitszeit und ein Teil (wie Elvi vorgeschlagen) als Krankengeld, finden.
Viele Arbeitgeber übernehmen auch das volle Gehalt und lassen sich ein Teil von der KK zurückerstatten.
Auf jeden Fall auch in diesem Fall mit der Krankenkasse sprechen..
Du siehst es gibt viele Möglichkeiten.
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen....
Gruß

Gunther

Hallo sharky, Du schreibst: Viele Arbeitgeber übernehmen auch das volle Gehalt und lassen sich ein Teil von der KK zurückerstatten. Woher stammt diese Erkenntnis? Kannst Du bitte konkrete Angaben machen? Guaneri

War auch bei meinem Mann so ungefähr. Er ging Di und Do ganztags zum Arbeiten. Mo, Mi und Fr nur am Vormittag. Den Nachmittag bekam er von der Firma frei zur Dialyse. Diese Zeit wurde von der Krankenkasse bezahlt, sodass er wieder auf seinen normalen Lohn kam. Gruß Beate

Hi,


genau das meinte ich damit. Kommt nur auf den Arbeitgeber drauf an. Vieles ist machbar, wenn der mitspielt, manchaml mit sanfter Gewalt...., sprich Uberedungskunst etc. Auch die KK hat ein Wort mitzureden..

Gruß

Gunther

Als ich vor über 12 jahren CAPD während der Arbeitszeit geamcht habe, habe ich ebenfalls keinen Verdienstausfall gehabt. Mein Arbeitgeber hat alles mit der KK geregelt. ICh musst mcih um überhaupt ncihts kümmern, nur CAPD während derArbeitzszeit machen.
blume

Hallo,

ich habe nochmals nachgeschaut. Es gab damals (Oktober 2005) ein Seminar in Hamburg von einem Verein für Junge Nierenkranke mit dem Thema Berufliche Rehabilation bzw. noch ein Seminar in Bamberg (Juni 2005) mit dem Thema Recht & Soziales. Dort waren u.a. Vertreter von den Ersatzkassen und dort kam diese Sache zur Ansprache, ich weiß nur nicht mehr, welches der beiden Seminare.
Ich werde mal schauen, ob ich noch mehr (genauere) Informationen habe.

Gruß

Gunther