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Keine Dialyse 28 Jul 2007 01:08 #250086

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Hallo,

ich stehe - mal wieder - kurz vor der Dialyse.

Ich war schon 7 Jahre an der Dialyse, dann hab ich eine Niere bekommen die jetzt über 10 Jahre gehalten hat - jetzt beinahe nicht mehr.

In Kürze muss ich wieder zur Dialyse.

Man wird ja doch mit so einigem Konfrontiert wenn es denn fast soweit ist und ich habe angefangen zu überlegen was ich jetzt machen soll.

Einerseits - ganz klar - geht man zur Dialyse damit man weiter leben kann - und nüchtern betachtet gibt es wohl auch Schlimmeres als Dialyse.
Ich zumindest hatte in meiner Dialysezeit auch sehr viel Spaß und Freude am Leben.

Jetzt, wo ich seit über 20 Jahren krank bin, bin ich einfach müde.
Irgendwie hab ich das Gefühl ich brauch eine Pause - aber die gibt es nicht.
Ich kann Nachts nicht schlafen und denke immer wieder über alles mögliche - und unmögliche nach.

Immer wieder kommt mir der Gedanke, was passiert, wenn ich einfach nichts mache.
Wenn ich der Natur einfach ihren freien Lauf lasse und nicht zur Dialyse gehe.

Also - was am Ende passiert ist mir schon klar, aber ich würde gerne wissen was bis dahin passiert.
Schmerzen?
Quälerei?
Oder wird man einfach nur immer müder?
Ich weiss, das ist ziemlich verrückt, aber wie gesagt - die Nächte sind lang - und ich bin einfach müde ....

VG Robby

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Re: Keine Dialyse 28 Jul 2007 07:23 #250087

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Hallo, Robby,
es ist eine schwierige Situation, die du da hast. Du rutschst in eine schleichende Depression. Bitte sprich mit deinem Arzt darüber und suche professionelle Hilfe. Ich drücke dir die Daumen, daß Du dich wieder besser fühlst!

VG Tobias

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Re: Keine Dialyse 28 Jul 2007 08:52 #250088

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Hallo Robby,

ich kann sehr gut nachvollziehen, was in dir vorgeht. Irgenwann ist die Kraft einfach zu Ende und das Gefühl einfach mal Pause von allem haben zu wollen kenne ich gut. Der Ratschlag von Tobias ist schonmal eine gute Möglichkeit. Eine Reha wäre auch eine Möglichkeit wieder Kraft zu schöpfen und das Leben wieder aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten.
Ich wünsch dir auf jeden Fall, dass du die Kurve wieder kriegst und die Gedanken der Natur ihren Lauf zu lassen schnell wieder verwirfst.

Gruß Bärbel

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Re: Keine Dialyse 29 Jul 2007 22:36 #250161

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Hallo Robby
Ich war 14 Jahre alt wo ich das erste mal dialysiert werden musste.Jetzt inzwischen bin ich 37. Es ist natürlich nicht leicht mit dem ganzen fertig zu werden aber du musst immer das beste aus allem denken,Ich bin schon 3 mal transplantiert worden, das beste war wo meine Schwester mir ihre Niere gab und das total daneben ging.[schock].Aber irgendwie muss es weiter gehen.Natürlich habe ich auch meine Tage wo ich sage kein Bock mehr auf den ganzen Scheiss,aber jetzt habe ich es bis hierher geschafft,den Rest schaff ich auch noch..Also lass den Kopf nicht hängen,und vielleicht kriegst du ja wieder eine Niere und die hält ewig lange.Gruss Erkan

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Re: Keine Dialyse 30 Jul 2007 06:51 #250164

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Hallo Robby,

Deine Lage kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich stand vor einigen Jahren unmittelbar vor der endgültigen Abreise, weil ich dermaßen lebens-müde (kein Tippfehler) war und einfach genug von dieser Quälerei hatte. Ich wollte nur noch RUHE haben.

Als allerletzten Versuch machte ich dann doch noch einen Termin in der Psychiatrie der Uniklinik. Da ich mich weigerte, hier stationär aufgenommen zu werden (was mir die Weißkittel unbedingt empfahlen), blieb als Alternative nur die Behandlung mit Psychopharmaka.

Da ich schon früher mit dieser Art von Medikamenten nicht gerade die angenehmsten Erfahrungen gemacht hatte - aber mir jetzt ohnehin alles egal war, probierte ich es noch einmal. Und ich muss schon sagen, dass die Pharmaindustrie in den letzten Jahren auf diesem speziellen Gebiet wirklich überraschende Fortschritte gemacht hat.

Schon nach einiger Zeit kam so etwas wie Lebensfreude zurüch, der Anrieb verbesserte sich (er war zwischenzeitlich auf Null abgesunken) und ich begann sogar, die Unannehmlichkeiten der Dialyse (HD) etwas gelassener zu sehen.

Beachte aber bitte, dass es eine pschiatrische Behandlung war, der ich mich unterzogen habe, und keineswegs eine Psychotherapie, vor der ich in diesem Zusammenhang aufgrund eigener Erfahrungen ausdrücklich warne.

Ich wünsche Dir eine baldige Verbesserung Deiner verständlichen augenblicklichen Stimmungslage, das Leben hat zumindest hin und wieder angenehme Seiten und Abreisen kann man in unserer Situation ja immer noch.

Liebe Grüße
Peter

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Re: Keine Dialyse 01 Aug 2007 13:52 #250182

  • romy
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Hallo robby, eine kleine Hilfestellung, 2002 wurde bei mir eine Glomerulonephritis der kompliziertesten Sorte festgestellt, ich nahm fast 2 Jahre Immunsuppressiva in hoher Konzentration mit schlimmen Nebenwirkungen, die nichts halfen, Ende 2004 Mammakarzinom, 2 OP, Bestrahlungen, Katheter (Dialysebeginn) und anschließend Shunt-OP und Anfang 2005 Zusammenbruch. Mit Hilfe meiner Familie konnte ich mich wieder aufrappeln. Ich wünsche dir, dass du so wie ich Kraft findest, diese Situation zu meistern.
lg. romy

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