THEMA:

Hallo, ich bin seit knapp einem Jahr Dialysepatient, bin wegen zu hoher Kaliumwert als Notfall damals an die Dialyse gekommen. Nach 4 Wochen war alles ganz ok und ich habe dann die Dialyse Prima vertrage. Trotz Dialyse und Restdiiures (-ausscheidund) von ca. 1800 ml und entsprechender Reduzierung der Trinkmenge stieg aber die Dosis und Anzahl meiner meiner Blutdruckmedikamente. Nach einer Weile war auch das im Griff.

Seit ende Juni habe ich das Problem, das mein Blutdruck immer in Verbindung mit der Dialyse massiv steigt. 2 Stunden nach Dialysebginn, spätestens aber 1 Stunde nach Dialysenede steigt mein Blutdruck auf werte bis zu 190 zu 130. wobei der untere Wert immer sehr hoch ist. Der Puls ist dabei meistens um die 60. Das ganze geschieht unabhängig davon ob ich morgens oder Abends Dialyse habe immer in Verbindung mit der Dialyse. Danach muß ich ich extrem viele Blutdruckmedikamente nehmen bis der Blutdruck endlich wieder runter geht. Als beispiel bringen dann 20 mg Nifedipin zerbisssen, meinen Blutdruck mit Mühe und Not gerade auf 150 zu 90. An Nichtdialystagen würde mich das umhauen.

An Nichtdialysetagen und Wochenende habe ich einen Blutdruck von ca. 130 -85 mit meiner regulären Medikation. Die allerdings auch nicht ohne ist.

Inzwischen wurden verschiedenste Blutdruckmedikationen ausprobiert. Alle Ärzte sind relativ ratlos, es stehen zwar noch verschiedene Untersuchungen an, so z.b. ein MRT-Angio der Nebenniere. Aber keiner meiner Ärzte macht den eindruck ein wirkliches Ergebniss zu erwarten. Die versuche meinen Blutdruck in den Griff zu bekommen wirken langsam sehr hilflos.

Der letzte Versuch war gestern, am Montag der Entzug von 1 kg also ein beenden der isovolemischen Dialyse, bisher immer 400g. Das Ergebniss war bereits nach 2 Stunden ein Blutdruck von 180 zu 110 der sich während der Dialyse mit Blutdruckmedikamenten nicht senken lies. Danach (22:00) brauchte es eine 240 Verapamil und vier x 5mg Nifedipin bis der Blutdruck bei 145 zu 90 war. Um 3:00 bin ich mit 160 zu 110 wieder aufgewacht und musst erneut nach nehmen. Um 6:00 wieder mit Kopfscherzen und Übelkeit. Noch einmal nach Absprache mit meinem Arzt 2 Nifedipin 5mg dann besserung. Die Nacht nach dieser Dialyse ging es mir so schlecht wie schon lange nicht mehr.

Gibt es jemanden der Ähnliche Probleme hat oder hatte? Ich scheine in unserer Gegend der Einzige mit so einem Problem zu sein, da man weder im Krankenhaus, mein Nephrologe noch bei der Dialyse eine Idee hat. Die gängige Antwort auf die Frage ob sie das noch nicht hatten ist ein nein, sie konnten es sich auch nicht erklären.

Hallo martins, ich hatte vor mehr als 2 Jahren das gleiche Problem. Trotz aller Medikamente (Enalapril, Atacand, Bisoprolol und zu Dialyseende Nifedipin) ließ sich mein Blutdruck nicht beherrschen. Dann versuchte mein behandelnder Arzt ein nach seiner Aussage letztes Mittel - Lonolox. Ich nahm es bestimmt 6 Monate ein mit Auswirkungen, die sehr an meiner Psyche kratzten, ich wurde am ganzen Körper behaart, was aber zum Glück wieder wegging. Dann aber ging mein Blutdruck peu à peu in den Keller und heute habe ich ohne Medikamente 90/60. Du solltest mal Deinen Arzt nach diesem Medikament fragen. Alles Gute romy

Moin moin,
ich habe auch das problem mit diesen blöden blutdruck,der ganz schön nerven kann.während der dialyse bekam ich immer beiertensil die ich zerbeissen mußte.

durch eine tabletten umstellung auf lonolox ,cynt 0,2 mg,attacant und concor geht es mir wieder sehr gut.der blutdruck ist jetzt wieder stabil.
wie schon beschrieben wachsen einen die haare von lonolox,ist aber nicht weiter schlimm.
mfg balou

moin moin martins,wie lange ist den deine dialysezeit?
wie ich schon sagte,wurden bei mir die tabletten umgestellt und ich habe die diazeit langsam auf 6 std erhöht.
das wollte ich gerne noch mit zufügen.
nochmals mfg. balou

Heyho

Wir hatten das glewiche Problem bei meiner Frau, die auch eine sehr gute Restausscheidung hat (~2Liter/Tag). Am Ende der Dialyse und danach recht hohe Werte, trotz 5-fach Kombinationstherapie.
Das ganze trat immer auf wenn das Gewicht weiter reduziert werden sollte. Die übliche Verfahrensweise um den Blutdruck besser einstellen zu können, was üblicherweise auch gut funktioniert.
Der Nephrologe meinte aber schon damals, dass es sein kann, dass es ein reaktiver Hochdruck nach der Dialyse sein könnte, da die Nieren noch eine Restfunktion haben --- dann zieht man Wasser --- weniger Volumen im Blutkreislauf --- weniger Nierendurchblutung --- Restfdunktionsnieren reagieren mit Ausschüttung blutdruckwirksamer Hormone -- Blutdruck steigt (das ganze ist bei gesunden ein physiologischer/normaler Effekt).
Es war zeitweilig besser als das Solgewicht um 2kg hochgesetzt wurde.
Inzwischen macht sie CAPD, und seitdem sinkt und sinkt der Blutdruck kontinuierlich , das Gewicht hat sich stabilisert um 55-56kg (zu HD Zeiten Sollgewicht 51-52kg, also 4kg Unterschied, da kann man als Niere schon mal denken wasn los ? Ich will durchblutet werden glaube ich).
Und von ehemals 5Medis nimmt sie noch 3, und davon nur noch die halbe Dosis. Prima Werte was Kt/V und Elektrolyte angeht.

Wäre PD auch was für dich ? Mal anregen ? Oder Sollgewicht mal um 2-3 kg hochsetzen ?

Hallo martins,

ich hatte und habe wieder dasselbe Problem. Mein Blutdruck ist zwar immer erhöht, aber am Schluss der Dialyse war er immer über 200. Nachher war er auch sonst immer auf 200. Ich habe auch alles an Medikamenten versucht, die es gibt. Es waren zeitweise fast 40 !! Blutdruckmedikamente am Tag. Geholfen hat dann nur noch Lonolox in 3 X 10mg am Tag. Mein Blutdruck war super. Dann bekam ich leider EKG-Veränderungen und einen Erguss am Herzbeutel und ich musste die Lonolox wieder absetzen. Deswegen, da dies häufiger vorkommt, solltest du bei Lonolox-Behandlung auf jeden Fall EKG und Ultraschall des Herzen machen lassen. Mittlerweile bin ich wieder bei erhötem Blutdruck, ca. 160/100.
Grüße
joachim

Also eine ähnliche Situation hatte ich am Anfang der Dialyse auch aber da ich weder zugenommen und auch noch ganz normale Ausscheidung hatte hab ich dem Vorschlag mit dem höheren Entzug gar nicht erst zugestimmt. Bei mir ging es auch immer gegen Ende der Dialyse los und ansonsten war der Blutdruck normal. Wir haben dann über mehrere Wochen verschiedene Medikamente ausprobiert und an dieser Medikation hat sich jetzt seit 3 Jahren auch nichts mehr geändert. Mein Arzt hat damals aber auch gesagt das es nicht so ungewöhnlich ist und das es einfach etwas Zeit braucht bis der Blutdruck wieder optimal eingestellt ist.

Gruß Jürgen

Hallo martins,

mein Mann hatte auch dieses Problem. Nach etlichem hin und her mit den Medikamenten, die nicht viel gebracht haben, meinte ein Arzt, das es sich auch um eine Gegensteuerreaktion des Körpers handeln könnte und sich die Venen zusammenziehen. Das hat dann eine Erhöhung des Blutdruckes zur Folge.
Mein Mann bekam dann die letzten 2 oder 3 Stunden über einen Infusionsautomaten ein Venenerweiterndes Mittel. Leider weiß ich den Namen nicht mehr.
Seit mein Mann aber Heimhämodialyse macht, hat er keine Probleme mehr mit Bluthochdruck.

Lg
Ela

Das sagst Du als Mann! lg. romy