Hallo Andreas,
im Prinzip hat Deine Mutter recht. Die gefürchteten Spätschäden bei Diabetikern (u. a. auch Nierenschäden) kommen von zu hohem Blutzucker, nicht von zu niedrigem. Der Wert von 100 gilt nur bei Diabetikern als normal, da er noch weit genug von iener Unterzuckerung entfernt ist, ein Nichtdiabetiker hat einen normalen Nüchternwert von 65 - 85.
Wenn es Deine Mutter schafft, dass ihr BZ nicht unter 86 geht, dann wäre das toll. Allerdings bewegt sie sich damit schon an der Grenze zur Unterzuckerung, da muß sie nur eine Einheit zuviel spritzen oder zu wenig essen. Eine Unterzuckerung wird dann riskant, wenn sie so heftig ist, dass sich der Diabetiker nicht mehr selbst helfen kann, dann fällt er in eine Art Koma, das Gehirn wird nicht mehr ausreichend mit Energie versorgt. Da helfen dann nur Glucoseinjektionen direkt in dei Vene.
Wenn ich bei mir eine Unterzuckerunhg bemerke (plötzliches Schwitzen, ein leichtes Gefühl von Schindel), dann nehme ich nicht den empfohlenen Traubenzucker (verursacht zumindest bei mir Darmbeschwerden), sondern ich löse 8 - 10 Stück Würfelzucker (das sind ca. 2 BE) in heißem Wasser auf und trinke dies so heiß wie möglich. Das kommt sehr schnell im Blut an und nach 5 - 10 Min ist die Unterzuckerung behoben (mit Traubenzucker funktioniert das nicht so schnell!). Das funktioniert aber nur, wenn der Diabetiker noch schlucken kann, ist er schon fast ohne Bewußtsein, so kann er nicht mehr schkucken, dann muß man sofort den Notarzr anrufen udn diesen auf eine mögliche Unterzuckerung hinweisen.
Wenn Du es Dir zutraus, kannst Du Dich aber auch vom Arzt in eine Notfallinjektion einweisen lassen; es gibt Fertigsets mit Glucoselösung, die man dann dem Diabetiker im Notfall in die Vene inizieren kann.
Ansonsten sei froh, dass Deine Mutter um so einen guten Wert bemüht ist, viele Diabetiker (besonders die Typ II) scheren sich nicht viel um solche Dinge.
Viele Grüße, Roxanne