THEMA:

Ich habe gerade den Beitrag in Frontal über die Heparin Affäre gesehen. Ich bin ein Heimi, wie viele wissen, ich hatte die letzte Lieferung im Februar bekommen, da ich im März bis April ja in Urlaub war. Dabei verbrauchte ich die alten Heparinampullen, die ich noch hatte. Die neuen wurden somit nicht angerührt. Mitte März bekam mein Mann den Anruf, er sollte sofort die Chargen, die ich an Heparin bekommen habe , zurück schicken, es würden neue kommen. Mein Neph sandte mir sogar ein Fax an das Diacenter, damit ich ja kein Heparin nehme, das ich vielleicht in die Dia mitgenommen habe (ich nehme verschiedene Sachen wie Nadeln, usw. mit aber nie Heparin), aber ohne Begründung. So wurde dann das Hepa der Fa, Rathiopharm vollständig ausgretauscht. Ich wurde natürlich hellhörig und suchte im Internet in medizinischen Joutnalen was eigentlich los sei mit dem Arzneimittel und fand Berichte über die Todesfälle (das waren gestreckte Ampullen) in den USA sowie einen Bericht über die Hepa von Baxter und Rathiopharm, dass die Ampullen verunreinigt sind. In der türkischen Dia brachte ich das gleich zur Sprache, wobei diese direkt in der Türkei von Anfang an hergestellt werden.(ich überzeugte mich am Lieferschein und zog Erkundigungen im Internet ein) Aber ich machte mir doch so meine Gedanken, was da alles passieren kann, wenn man nur des Preises wegen, Menschen in akute Gfahr gebracht werden können und vor allem nichts gesagt wird, warum die Ampullen ausgetauscht werden. Auf Nachfrage meines Mannes wurde von einer Falschlieferung gesprochen. Und nun der Beitrag von Frontal läßt mich schon sehr nachdenklich werden. Wer hat ihn gesehen und wie ist die Meinung dazu? Albertine

Hallo Ilona,

ich habe das auch gesehen. Ich habe auch Heparin von Ratiopharm, aber bei mir gabs keinen Rückruf. Die PHV anrufen, macht wohl wenig Sinn. Die wissen ja auch nicht, was für Grundsubstanzen verwendet wurden. Ich habe morgen Dialyse und kann nur zwischen Not und Elend entscheiden. Das Heparin benötige ich ja, sonst brauche ich erst gar nicht mit der Dia zu beginnen. Ich werde aber meinen Nephrologen ansprechen. Mal sehen, was der dazu sagt.
Als ich die chinesischen Fabriken (sahen aus wie ein Schlachthof aus dem 19. Jahrhundert) gesehen habe, hätte ich das Zeug am liebsten in die Mülltonne verfrachtet. Da zucken deutsche Pharma-Unternehmer mit den Schultern, mimen die Ahnungslosen und stellen sich als Opfer dar. Würden alle Substanzen aus dem europäischen Raum importiert, wäre das Problem gar nicht erst entstanden. Das aber kostet ja mehr Geld, als gepanschte Sch... aus China. Es geht nur noch um Gewinnmaximierung und Aktienkurse - zum kotzen.

Alles Liebe
Chrisi

Liebe Chrisi, voll Deiner Meinung, mir hat auch geekelt, als ich die ganzen Gedärme sah, das vielleicht ein bißchen weniger als mehr die unzumutbaren Zustände, wo das gemacht wird. Na ja, werden ja sehen, was uns da noch alles blüht, wie der eine Befragte ausdrückte! Trotzdem einen schönen Abend noch, melde mich in den nächsten Tagen bei Dir! Gruß auch an Dieter! Herzlichst Ilona

Ich habe auch den Beitrag gesehen, bekam schon vor Wochen vom Kfh einen Anruf Heparin,ich habe auch von der Firma Ratiopharm, die mit der Chargennummer H23592 und
ChargennummerH23436 die sind auszusortieren, ich soll sie das nächste mal mit zum Nephrologen bringen.
Kfh und Nephrologe sitzen unter einem Dach.
Grüsse Elvi

Hallo Zusammen!

Ich hab den Beitrag auch gesehen und fand ihn schon interessant. Doch die Infos waren nichts Neues für mich. Denn ich hatte das schon vorher gelesen, weil ich ja direkt von der Rückholung betroffen war.

Ich hatte es ja auch am 7. März gepostet, dass wir am Freitag Abend einen aufgeregten Anruf bekamen, nur ja nicht das Heparin von Rotexmedica weiter zu benutzen. Am nächsten Morgen habe ich mir dann im Zentrum neues Heparin geholt - von Ratiopharm. Einge Tage später kam dann der Anruf, welche Charge von Ratiopharm ich denn hätte. Na Klasse! Meine war jedoch in Ordnung.

Das Problem ist, dass das Heparin wohl mit Chondroitinsulfat aus Knorpel verunreinigt war/ist. Chondroitinsulfat - aus Knorpel oder aus Schalen von Krebsen - ist verwandt mit Heparin, aber billiger zu gewinnen als das Heparin aus der Schweinedarm-Mucosa. Es hat aber keine gerinnungshemmende Eigenschaft. Ob es auch für die allergischen Reaktionen verantwortlich ist, weiss ich nicht. Vielleicht ist da noch etwas, was nocht nicht gefunden wurde.

Das Problem ist doch, dass für die Gewinnmaximierung möglichst günstige Ausgangsstoffe eingekauft werden - also in Ländern wie China. Da wird dann halt so produziert, wie gestern gesehen. Ich hab gedacht, ich fall vom Stuhl - das war da ja so ekelig dreckig - so ist das hier ja noch nicht mal in der Müllindustrie, geschweige denn in der Schlachterei! Aber das ist ja nicht das Wichtigste!

Viel gefährlicher ist die kriminelle Komponente! Wenn billige unwirksame, gar gefährliche Stoffe für teueres Geld verkauft werden und in die Arzneimittel gelangen und das nicht so schnell nachgewiesen werden kann - na dann gnade uns Gott! Ich hab mich gestern Abend schon ein wenig gegruselt. Wer weiss, was da noch auf uns zukommt - in Zeiten von Globalisierung und Gewinnmaximierung um jeden Preis!

Nachdenkliche Grüsse

Kerstin

Hi, du mußt das sch heparin nicht nehmen. Es gibt eine Alternative zu heparin.
Das Zeug heißt Clexane Wirkstoff : Dalteparin) wird bei Patienten die heparin nicht vertragen angewendet.
Ich hoffe auch mal einen pos. Beitrag gebracht zu haben.
Grüße aus dem Hohen Norden
Trollgutt

Hallo,
es macht mich auch immer wütend, wenn ich solche Berichte lese und mache mir Gedanken, wie abhängig wir doch von der medizinischen Industrie und Pharmafirmen sind. In den langen Jahren, die ich dialysiere, habe ich schon einiges gehört. Von verunreinigte Dialyselösungen, Kapillarnieren (Patienten gestorben) bis Punktionsnadeln ohne Klemmen. Ich hatte selbst schon einen Dialysator mit defekten Blutschlauchanschluß oder einmal hatte ich ein Blutschlauchsystem ohne venöse Ableitung. Also, es gibt immer wieder Produktionsfehler, die eigentlich nicht - gerade im medizinischen Bereich- passieren darf. D.h. wir und das Pflegepersonal müssen aufmerksam und dürfen nicht blind sein. Im anderen Fall - wie hier mit den verunreigten Heparin - sind wir leider machtlos. Dialysezentren müssen solche Billigfirmen meiden!!

Es ist wirklich schlimm was alles in der Welt passiert, nur um möglichst viel Geld zu verdienen.
Da werden die billigsten Rohstoffe und Produzenten genommen, die keiner kontrollieren kann. Die Pharmariesen tun so als ob sie von nichts wüssten, und das ist lächerlich. Die wissen sehr wohl was im Namen des schnöden Mammons getan wird. Die Leidtragenden sind wie immer , die am unteren Ende der Kette, die keine andere Wahl haben, und auf die Medikamente angewiesen sind.
Egal ob gefälscht, gestreckt oder verunreinigt, hauptsache in der Billanz am Ende des Jahres steht ein immer höheres Plus.
Ich befürchte das Heparin ist nur der Anfang, wer weiß was in Zukunft noch alles ans Tageslicht kommt.

Grüßle
Olli

Der Wirkstoff bei Clexane ist nicht Dalteparin-Natrium, sondern Enoxaparin-Natrium.
Dalteparin-Natrium heißt Fragmin.
Beides sind Niedermolekulare-Heparine, aber halt auch Heparine. Die Rohstoffe sind dieselben wie bei normalem Heparin.
Zumindest ist da von Verunreinigungen nichts bekannt.
Ich spritze mir Fragmin zu beginn der Dia und brauche somit die Heparinpumpe nicht, weil sich Fragmin langsamer abbaut als normales Heparin.

Grüßle
Olli

Hier noch eine Info:
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Tobias