THEMA:

Hallo,

hab mal eine Frage an die Experten.

Ich leide seit mehreren Jahren an Bluthochdruck. Dieser gilt als schwer einstellbar. Gleichzeitig wurde vor 4 Jahren Diabetes Typ 2 festgestellt. Brauche dafür aber noch keine Medis. Ferner habe ich eine Hyperlipoproteinämie und im letzten Jahr hatte ich leider auch noch einen leichten Schlaganfall.

Jetzt hat mein Kardiologe mal eine Blutuntersuchung gemacht. Dabei lag mein Primärharnwert (GFR) bei 59-. Mein Kreatinin-Wert bei 1,03 (070-1.10). Mein Kardio meinte daraufhin, dass alles in Ordnung sei.

Mich macht der niedrige GFR-Wert aber stutzig. Ich nehme nämlich auch Medikamente, die bei einer Nierenfunktionsstörung nicht genommen werden sollten.

Muss ich mir Gedanken machen?

Zu meiner Person: Ich bin 54 Jahre, treibe regelmäßig Sport, ernähre mich meist gesund und habe kein Übergewicht. BMI zwischen 21 und 22.

Kann mich jemand beruhigen oder mir Tipps für weiteres Vorgehen nennen?

Herzlichen Dank für eure Mühe.

Annita

Hallo mercedes!

Bei Eingabe Deiner Werte in den Kreatinin-Clearance-Rechner (Feld MDRD-Formeö verkürzt) erhält man die von Dir angegebene GFR von etwa 59 ml/min/1,73 m² und zugleich die Stadieneinteilung mittelgradige Niereninsuffizienz, für die bereits die Mitbetreuung durch einen Nephrologen empfohlen ist.

Suche Dir darum bitte einen Nephrologen. Dramatisch sind die Werte noch nicht, es geht lediglich um eine frühzeitig optimale fachärztliche Begleitung. Insbesondere wegen des vorbestehenden Diabetes solltest Du darauf nicht verzichten.

Freundliche Grüße,
fabienne

Hallo fabienne,

herzlichen Dank für deine rasche Antwort. Also waren meine Zweifel doch nicht so verkehrt. [schock]

Könnte es sein, dass dieser Wert nur durch meine Medis entstanden ist? Oder ist das eher unwahrscheinlich? Vielleicht eine blöde Frage aber oft denke ich, dass die vielen Blutdruckmittel und die anderen Medis vielleicht alle auf meine Nieren schlagen und wenn ich alles nicht mehr nehme (ich weiß, das geht natürlich nicht) wäre alles wieder in Ordnung.

Liebe Grüße
Annita

Hallo mercedes!

Könnte es sein, dass dieser Wert nur durch meine Medis entstanden ist? Oder ist das eher unwahrscheinlich?

Meiner Vermutung nach hat der schwelende Diabetes mit höherer Wahrscheinlichkeit etwas damit zu tun als die Medikamenteneinnahmen. Das kann man von hier aus nur nicht beurteilen und ich sowieso nicht. Ein Nephrologe wird sich um eine Ursachenforschung, zumindest um eine genauere Zuordnung (Benennung) der Schädigung bemühen. Ein konkreter Auslöser läßt sich in vielen Fällen jedoch nicht ermitteln. Meist ist es für die Therapie auch nicht weiter wichtig, da die Behandlung für die Mehrzahl chronisch verlaufender Nierenfunktionseinschränkungen gleich ist.


Vielleicht eine blöde Frage aber oft denke ich, dass die vielen Blutdruckmittel und die anderen Medis vielleicht alle auf meine Nieren schlagen und wenn ich alles nicht mehr nehme (ich weiß, das geht natürlich nicht) wäre alles wieder in Ordnung.

Optimale Einstellungen von Blutdruck- und Blutzucker sind die wirksamsten Maßnahmen zum Schutz Deiner Nierenfunktion und der übrigen Organe. Beidem sollte man sich jetzt und in Zukunft mit Nachdruck widmen. Ich kann mir allerdings vorstellen, daß spätestens im Kontext des Schlaganfalls auch schon allerhand versucht worden ist...

Freundliche Grüße,
fabienne

Hi fabienne,

mein Blutzucker wird schon seit 4! Jahren eingestellt und meine Tablettenzusammenstellung wurde bereits 49 Mal geändert. Zwischenzeitlich haben sich 3 Kardiologen sowie eine Rehaklinik an mir ausgetobt. Leider bisher alles nur mit mäßigem Erfolg.

Es macht mich unruhig, dass jede nicht gute Einstellung auch wieder auf die Nieren schlagen kann. Umgedreht schlechte Nierenwerte den Blutdruck beeinflussen können. Also letztendlich ein Kreislauf. [augenroll]

Auf jeden Fall werde ich mir jetzt einen Nephrologen suchen. Vielleicht bringt mich das ein Stück weiter an gute Werte.

Liebe Grüße
Annita