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Interferon bei Hep. C 10 Jun 2008 22:26 #254229

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Hallo,

in diesen Tagen begehe ich mein 30-jähriges Dialysejubiläum, auf das ich zugegebener Maßen auch etwas stolz bin. Nun hat sich ein altes Problem aufgetan, das mich ziemlich ratlos macht.
Durch die Einnahme von Cyclosporin (wg. Psoriasis Arthritis) wurde meine Hepatitis C, die seit ca. 20 Jahren bekannt ist und immer ruhig vor sich hinschlummerte, reaktiviert. Meine Leberwerte waren in die Höhe geschossen (mittlerweile nach 3 Wochen fast wieder normal) und die Virenlast ist erheblich. Der Nephrologe meint, man sollte erst abwarten, ob der Virenstatus auch zurückgeht, wenn ja, hält er eine Therapie mit Interferon wegen der vielen möglichen Nebenwirkungen für nicht angebracht. Der Hepatitologe (wußte bislang gar nicht, dass es so eine Facharztbezeichnung gibt) rät mir dringend zu, weil der Verdacht besteht, dass ich schon eine beginnende Leberzirrhose entwickelt habe.

Ich hab ehrlich gesagt nicht den Nerv ein Jahr lang dieses Giftzeug zu spritzen, die Nebenwirkungen sind wirklich erheblich: Angefangen von grippeähnlichen Symtomen wie Fieber, Müdigkeit und Gelenkschmerzen, der Blutdruck kann abfallen, die Anämie verstärkt sich, Depressionen verschlimmern sich, die Schuppenflechte bricht evtl. verstärkt aus - das alles bei mehr als 1 von 10 Patienten. Mit o.g. Problemen hab ich eh schon teilweise zu tun. Außerdem ist die Chance, das das Medikament anschlägt nur sehr gering.

Allerdings weiß man nie wie schnell sich so ein Zirrhose entwickelt, eigentlich wollte ich nicht sobald schon sterben! 20 Jahre hat sich niemand darum gekümmert und nun war es fast zu spät.

Habt Ihr einen Rat oder selbst schon eine Therapie mit Interferon durchgemacht oder einfach ein paar aufmunternde Worte für mich?

Viele Grüße. Anja

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Re: Interferon bei Hep. C 10 Jun 2008 22:55 #254230

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Ein richtiger Rat ist da wohl schwer zu machen, aber hier mal meine Heb-Geschichte:

Ich habe seit 1989 Hep B. Während der zweiten TX und hoher Immunsupression ist diese Reaktiv geworden, soweit ich mich aber erinnere, waren die Werte nicht extram hoch gegangen. Bei mir wurde damals Cell Cept abgesetzt und nach einem Jahr konnte keine Virenlast mehr nachgewiesen werden.

Nun nach Entnahme der Niere und Absetzung aller Immunsupressiva wurde festgestellt, dass ich sogar Antikörper gebildet habe. Die Niere wurde entnomen mit dem Gedanken, eine Interferon-Behandlung zu machen. Bei mir wurde vor einem Jahr aber auch eine Leberpunktion gemacht, um sicher zu wissen, wie das Gewebe aussieht.

Bei mir hat sich somit Interferon erledigt. Vielleicht kann aber jemand noch was dazu sagen, der/die Interferon genommen hat.

LG, Elena.

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Re: Interferon bei Hep. C 11 Jun 2008 12:58 #254235

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Hallo Anja,
ich habe ein Jahr nach Transplantatentfernung eine Interferontherapie mitgemacht und sie 7 Monate durchgehalten.
Die Nebenwirkungen summierten sich mit der Zeit immer mehr, habe aber bis auf 14 Tage Auszeit immer weitergearbeitet. Die Grippeähnlichen Symptome hielten sich in Grenzen, die Gelenkschmerzen wurden mit zunehmender Dauer immer stärker, was mich zum Aufgeben bewegte war das sinkende HB trotz vermehrtem EPO und die damit zusammenhängede Müdigkeit. Nach den Dialysen war ich dermaßen schlapp und abgekämpft, ich versuchte es auch mit kürzerer Dialyse, was nur kurzzeitig wirkte. Schließlich sanken noch die Leucos ab.
Ich bin aber jetzt relativ zufrieden, bin zwar noch positiv aber PCR negativ, habe seit 4 Jahren keine Viren mehr und dialysiere an einer weißen Maschine (HDF).
Seit HDF hat sich meine Körper merklich erholt.
Uli

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Re: Interferon bei Hep. C 14 Jun 2008 17:27 #254263

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Hallo,
danke für Eure Antworten. Nachdem die HCV- PCR auch deutlich abgefallen ist, wird die Interferontherapie erstmal zurückgstellt. Darüber bin ich recht froh.
Vielleicht komme ich ja ganz drum herum.
Viele Grüße und schönes Wochenende.
Anja

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Re: Interferon bei Hep. C 22 Jun 2008 00:45 #254285

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Hallo Anja,

HIER (pdf-Datei) die aktuellen Empfehlungen zur Therapie der Hep-C. Ich persönlich halte nicht viel von einer Therapie wenn sie erst nach Jahren der Infektion gemacht wird und keine Not besteht. Damit meine ich, wenn wie in Deinem Fall, die Viruslast und die Leberwerte vertretbar sind.

VG
MaRIO

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Hi :)

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