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Menge der Heparingabe bei Hämodialyse 06 Sep 2008 08:20 #255172

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Hallo,

Meine Freundin ist an der HD und liegt seit Mittwoch vor einer Woche im Krankenhaus weil sie eine Hirnblutung hatte. Es lag entweder an einem Thrombus, der zu einem Schlaganfall führte, ist wegen der hohen Dosis Heparin die sie bekommen hat aber extrem unwahrscheinlich (12.000-14.000 Einheiten!!!). Dann vermuteten sie noch einen Hirntumor, ist aber auch eher unwahrscheinlich, weil dann das Gehirn an sich und das CT anders ausgesehen haen. Gewebetest ist aber noch nicht ausgewertet. Natürlich kann es dann auch noch am Heparin gelegen haben, da es das Auftreten von Blutungen (z.B. im Magen, Darm, Niere u. Hirn) fördern kann. Auch wenn sich kein Arzt so recht festlegen will woran es nun genau lag glaube ich dass ihr viel zu viel Heparin gegeben wurde. Die Art wie andere Ärzte und die Dialyseschwestern im Krankenhaus reagieren wenn sie die Dosis von 12.000-14.000 Einheiten höhren bestätigt mich in dieser Meinung. Allerdings hae ich keine Ahnung, wie viel Heparin normal ist und was zu viel. Anfangs hat sie immer nur 6.000 Einheiten bekommen.
Könnt ihr mir bitte zu Vergleichszwecken schreiben, wie viel Heparin auch gegeben wird?

Franzi

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Re: Menge der Heparingabe bei Hämodialyse 06 Sep 2008 08:28 #255173

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Hat denn der Arzt die Heparindosis angeordnet hat das einfach das Pflegepersonal eigenmächtig gemacht. Warum wurde es denn so erhöht? Ging das System evtl immer zu bei weniger Heparin?
Hast Du das Thema mal mit dem Dialysearzt deiner Freundin besprochen?
Gruss kaimana

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Re: Menge der Heparingabe bei Hämodialyse 06 Sep 2008 08:38 #255174

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Hi,

Das System ging einig Male zu, so dass sie die Dosis immer mehr erhöht hatten. Die letzten anderthalb bis zwei Wochen vor der Hirnblutung war ihre Gerinnung allerdings sehr schlecht, ich glaub so bei 170s, so dass sie wieder runter auf 12.000 Einheiten sind. Ich bin mir nicht ganz sicher wer es angeordnet hat aber ich hoffe mal das es schon der Arzt war.
Mit einem der Ärzte haben wir schon gesprochen. Das Problem an der Praxis ist, sie haben drei Zweigstellen und demnach drei Ärzte, die immer rotieren, so dass man immer einen anderen Ansprechpartner hat. Der eine Arzt meinte wenn sie Macomar (weiß nicht ob man das so schreibt) bekommen hätte (was sie aber nicht wollte) wäre die Hirnblutung nicht aufgetreten.

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Re: Menge der Heparingabe bei Hämodialyse 06 Sep 2008 08:50 #255175

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Hallo Franzi,
die Heparingabe an der Dialyse ist abhängig vom Körpergewicht, der Dialysezeit und des Dialysators. Eine Formel zur ersten Berechnung wäre:

Bolusgabe: 30-50I.E. Heparin/kgKörpergewicht
kontinuierliche Gabe 15-20I.E.Heparin/kg KG/h

Beispiel am 80kg schweren Patienten / HD -Dauer 5 Std.
2400-4000 I.E. Bolusgabe
1200-1600 I.E kontinuierliche Gabe pro Stunde

Das wäre dann eine Gesamtgabe zwischen 8400 und 12000 i.E. über die gesamte Dialysezeit.

Alles aber immer in Abhängigkeit der Gerinnungsverhältnisse während der Dialyse ! 100%ig genau kann man das nur über Gerinnungstests während der Dialyse festlegen.

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Re: Menge der Heparingabe bei Hämodialyse 06 Sep 2008 09:00 #255176

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Danke,
Sie wiegt ca. 110 kg und macht nur 4 - 4,5 h. Das würde dann ja passen. Allerdings macht mich stutzig, dass sie jetzt im Krankenhaus 3000 Einheiten als Start und dann 650 je Stunde bekommt, was ja wesentlich weniger ist. Und ihr Demers-Katheter (sie hat vorher Bauchfelldialyse gemacht, der chronisch infiziert war und raus musste) geht jetzt auch nicht zu.

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Re: Menge der Heparingabe bei Hämodialyse 06 Sep 2008 09:10 #255177

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Bei einer Hirnblutung ist das absolute Minimum an Heparin notwendig um die Blutung nicht wieder in Gang zu bringen. Die Kollegen werden sicherlich engmaschige Heparinkontrollen machen und ggfls. noch ein wenig Heparin nachgeben. So eine Grenzheparinisierung ist möglich, aber wie gesagt nur mit engmaschigen Kontrollen.

Bei einem Demerskatheter ist es übrigens nicht ungewöhnlich dass etwas mehr Heparin an der Dia gegeben wird. Ich denke die Dosierung vorher im Zentrum war vertretbar.

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Re: Menge der Heparingabe bei Hämodialyse 06 Sep 2008 09:19 #255178

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Danke,

Kannst du mir was zu der Aussage vom Arzt sagen: Wenn sie Macomar genommen hätte wäre die Hirnblutung nicht aufgetreten. Ist das so?

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Re: Menge der Heparingabe bei Hämodialyse 06 Sep 2008 09:45 #255179

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Hallo, Hase,
wann ereignete sich die Blutung denn? Während oder in engem zeitlichem Zusammenhang mit der Dialyse?
Wenn ich richtig verstehe, ist auch eine Biopsie gemacht worden?
Man kann eigentlich anhand der Bilder schon unterscheiden, ob es ein Schlaganfall mit nachfolgender Einblutung war oder eine intrazerebrale Blutung. Da kommt es auch auf die Stelle im Gehirn an, in der die Blutung sich ereignet hat.
Blutungen entstehen gerne bei hohem Blutdruck, bei schon vorhandenen Gefäßmißbildungen oder auch mal in Tumoren. Deshalb wird auch danach gesucht (Gewebeprobe bei untypischer Blutungslokalisation).
Infekte steigen das Blutungsrisiko deutlich.
Unter Marcumar ist das Blutungsrisiko übrigens erhöht, v.a. ist die Behandlung schwieriger, weil das Marcumar einige Tage lang wirkt.
LG, Tobias

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Re: Menge der Heparingabe bei Hämodialyse 06 Sep 2008 09:59 #255180

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Hi,

ca. 3h nach der Dialyse hat sie Kopfweh bekommen und ihr wurde schlecht. Haben uns aber noch nix dabei gedacht, weil ihr ziemlich viel Wasser entzogen wurde während der HD. Dachten der Kreislauf wäre nicht so stabil also Füße hoch und gewartet. Dann wurde sie allerdings irgendwie abwesend und ich hab den Notarzt geholt. Waren da beim Essen kann schon sein, dass durch den höheren Blutdruck beim Essen die Blutung durchgebrochen ist. Wo sie genau lag weiß ich nicht, hab noch kein CT-Bild gesehen und man weicht der Frage eher aus. Irgendwo rechte Hirnhälfte eher vorne. Sie wird wohl eine Wesensveränderung (was das auch immer genau heißen soll) durchmachen weil da der Sitz der Persönlichkeit ist. Sie ist Linkshänderin weshalb sich erklärt dass sie noch nicht wieder richtig sprechen kann (Sprachzentrum daher eher etwas rechtsseitig allerdings ja im Hinterkopf?). Außerdem kann sie sich linksseitig noch kaum bewegen. Arm heben und leichtes Zugreifen ja, mehr aber noch nicht. Ich hoffe das gibt sich im Laufe der Zeit.
Ich glaube eigentlich nicht dass es ein Kunstfehler war der zu der Blutung führte. Ich denke es ist mal wieder eine ungünstige Verkettung mehrerer Faktoren. Trotzdem habe ich Angst, dass sie nicht mehr wird wie sie einmal war.

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Re: Menge der Heparingabe bei Hämodialyse 06 Sep 2008 10:34 #255181

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Hallo,

es ist in diesem Forum schwer irgendwelche Ferndiagnosen zu stellen.
Die Ärzte im behandelnten Krankenhaus müßten eigentlich eine exakte Diagnose
stellen können. Bei Ihnen solltest Du nochmal richtig nachbohren.
Aber da Du Dir am Schluß selbst die Frage stellst ob Sie wieder so wird
wie Sie einmal war. Es ist jetzt wichtiger zum richtigen Zeitpunkt neurologische
Frührehamaßnahmen einzuleiten und alle Möglichkeiten wie z.B.Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie zu nützen. Blutungen im Gehirn haben oft
eine bessere Langzeitprognose als ein Schlaganfall durch einen Gefäßverschluß.
Trotzdem wird es wahrscheinlich ein langer Weg werden.

Liebe Grüße

Rainer

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Re: Menge der Heparingabe bei Hämodialyse 06 Sep 2008 10:44 #255182

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Hi,

Danke, Reha und Ergo bekommt sie seit 2 Tagen, also seit sie nicht mehr auf Intensiv liegt. Sie wollen sogar ihren Dialysrthythmus von Mo, Mi, Fr umstellen auf Di, Do, Sa dass sie Fr die Ergo nicht verpasst.
Um ihr Herz (Restfunktion von 25 %) zu schonen soll sie auch wieder an die Bauchfelldialyse (Die OP war zwar geplant für diese Woche fiel aber wegen der Hirnblutung flach).

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Hi :)