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...geht nicht zur Dialyse 05 Okt 2008 19:21 #255530

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Mein Freund (28) ist Dialysepatient. Er geht aber seit mittlerweile schon 4 Wochen nicht mehr zur Dialyse. Anfangs schien es wirklich so als wolle er garnicht mehr leben dann hat er mir und unserer Kinder wegen versprochen wieder hinzugehen aber er schiebt es ständig raus. Ich habe Angst er könnte jeden Tag einfach umfallen und tot sein erhat doch nicht mehr viel Zeit. Weiss jemand wie lang ein Dialysepatient ohne Dialyse überleben kann und wie kann ich meinem Freund klarmachen wie ernst die ganze Sache ist, denn machmal glaube ich er ist sich dem Ganzen nicht bewusst.

Freu mich auf schnelle antwort
hp

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 05 Okt 2008 19:31 #255531

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Hallo HP!
Eigentlich wundert mich, dass noch nichts passiert ist. Er hat 12 mal Dialyse geschwänzt und da dürfte einiges an Kalium und Wasser zusammengekommen sein. Bei hohem Kalium kommt es zu Herzrhythmusstörungen und das wird bei manchen Patienten schon zwischen 2 Dialysen zum Problem.Wie ist sein Zusatnd?
quetsch

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 05 Okt 2008 19:55 #255533

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Hallo,

auch wenn er noch eine gute Restfunktion hat, solltest Du schnellstens dafür sorgen dass er wieder hin geht, er ist ja nicht ohne Grund an die Maschine gekommen! Er ist sich wahrscheinlich wirklich nicht bewusst, was das eigentlich heißt Zur Dialyse MÜSSEN!!
Sonst könnte wirklich bald FEIERABEND sein!


MICHI!!!

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 05 Okt 2008 21:55 #255535

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Hallo HP,

Da fehlen mir die Worte.Wie kann man seine Familie und sich selbst einfach fallen lassen.Dein Freund braucht unbedingt Hilfe.

Ich wünsch dir viel Glück,das dein Freund die Kurve bekommt.

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 05 Okt 2008 22:57 #255536

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Hallo HP

ich habe auch noch eine recht gute Restfunktion der Niere. Trotzdem bin ich froh wenn ich nach dem WE wieder zum abzapfen kann. Es macht sich schon bemerkbar, auch wenn man sich vorsieht. Sprich mit seinem Arzt. Was er macht ist Russisch Roulett.

Halt die Ohren steif


lotte

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 06 Okt 2008 07:59 #255537

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Was sagt denn der behandelnde Arzt zu dem ganzen ?

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 06 Okt 2008 09:01 #255538

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hallo hp

ich kann das ganze nicht nachvollziehen!!!
es heisst dialysepflichtig nicht dialysemöglich.

als ich damals an die dialyse musste und meinem doc sagte, dass ich einfach nicht erscheinen werde bekam ich die antwort: wenn sie nicht zur dialyse erscheinen dann werde ich die nötigen schritte einleiten!
dh.dialyseverweigerer werden per polizei zu hause abgeholt und zur dialyse gebracht, lassen sie sich nicht dialysieren, wird es als möglicher suizidversuch ausgelegt und dem entsprechend gehandelt.

ob der gute doc mir damit nur angst einjagen wollte oder ob er tatsächlich so vorgeht kann ich nicht sagen......ich bin bei diesen aussichten lieber zur dialyse gegangen.

ich an deiner stelle würde den behandelnden arzt und die krankenkasse anrufen oder dort vorbeigehen.
ich finde es nicht gerade verantwortungsbewusst , dass sie keiner von beiden um diesen menschen sorgt und kümmert.

lg und viel positive wünscht dir nicole

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 06 Okt 2008 09:26 #255540

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Hallo Schlumpy,

ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, daß der Arzt einen tatsächlich dazu zwingen würde (wenn man noch bei vollem Bewußtsein ist), wenn man die Dialysebehandlung ablehnen würde. Ich denke, er wollte Dir Angst einjagen aber letztendlich ist die Entscheidung doch Deine eigene (mit allen Konsequenzen).
Aber ich bin auch der Meinung, daß HPs Freund unbedingt geholfen werden muß, er ist ja noch jung, hat Familie und hat sicherlich auch mit Dialyse noch einige schöne Jahre vor sich, vielleicht kann ein Psychologe helfen.

Liebe Grüße
Sabine

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 06 Okt 2008 09:52 #255541

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Hallo Sabine,
wir haben eine KANN-Medizin, keine MUSS-Medizin.Wenn jemand etwas überhaupt nicht will, zwingen kann man ihn nicht. Man kann versuchen mit ihm zu reden, aber polizeilich bei der Dialyse vorführen, ist nicht.
quetsch

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 06 Okt 2008 10:08 #255542

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Dieser Meinung bin ich auch. Wenn ich nicht will, will ich nicht. Etwas anderes wäre es bei Kindern oder bei Menschen, die unter Betreuung in medinzinischen Angelegenheiten stehen.
Genausowenig kann man einen Krebspatienten zur Chemo oder zur Bestrahlung zwingen. Wer nicht gerade Bewohner einer JVA ist, wird bestimmt nicht mit Polizeigewalt zur Dialyse gebracht werden.
Die meisten Verwigerer kommen ohnehin sehr schnell wieder freiwillig, wenn die atemnot gross genug ist.
kaimana

PS: vielleicht geht der Mann ja doch zur Dialyse und behauptet ihr gegenüber, nicht zu gehen. Wie sonst sollen bei Dialyseindikation die 4 Wochen möglich sein- auch bei guter ungefilterter Ausscheidung

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 06 Okt 2008 10:13 #255543

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Nicole,

ich weiß von einem Fall in unsrer Dialyse. Da hat der Typ auch gemeint es gehe ihm gut und er braucht nicht mehr zu gehen. Da hat unsere Chefin die Polizei geholt und ist zu ihm gefahren. Aber er war nicht zu bewegen da wieder hin zu gehen. Er mußte dann eine Verzichtserklärung unterschreiben und damit war er raus aus der Nummer.
Trotzdem war er nach 4 Wochen wieder da. Es ging ihm nicht so gut.
Ich hänge viel zu sehr an meinem Leben als das ich mich auf solche Experimente einlassen würde. Es ist wenigstens eine kleine chance weiter zu leben und wieder gesund zu werden.

Liebe Grüße......Cosima

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 06 Okt 2008 11:14 #255544

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Im letzten Jahr hatten wir einen der hatte die Sache auch nicht ernst genommen und kam nach Zufallsprinzip - zu mindest fast nie pünktlich! Oder er rief an, er sei noch übers Wochenende weggefahren und käme erst am Dienstag rüber. Dabei war der schon bei 5 Stunden Dialyse .... wobei er gerne sich abnehmen lies um zur Toilette zu gehen und statt dessen im Hof eine rauchte!

Das Pflegepersonal hat sich beschwert, dann hat man ihn in ein Krankenhaus zur Untersuchung geschickt und danach kam er nie wieder - uns sagte man, er sei als geheilt entlassen worden!

Werner

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 06 Okt 2008 11:24 #255546

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Gebe deiem Kerl mal nen richtgen Arscht......

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 06 Okt 2008 16:41 #255551

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Nun welcher Mensch bei vollem Bewusstsein lehnt die Dialyse ab da stimmt doch etwas in der Psyche nicht.

Ob nun mit oder ohne Polizei ich denke zum Psychater gehört er auf alle Fälle.

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 06 Okt 2008 17:29 #255552

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Nicht jeder Suizid ist gleich ein Anzeichen einer psychischen Störung von Kranksheitswert. Es gibt auch sogenannte Bilanzselbstmorde, die bei vollem Bewusstsein und vollem Verständnis der Situation erfolgen. Glücklicherweise gibt es in Deutschland keine Pflicht zu leben (mehr?).

Ob das im OP der Fall ist kann ich nicht beurteilen.

joe

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 06 Okt 2008 17:37 #255554

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Das krieg ich leider nicht in den Kopf wie jemand bei klarem Verstand sich selbst umbringt.

Bei Krebs im Endstadium könnte ich es verstehen aber wer die Dialyse braucht und dann ablehnt der is für mich nicht ganz klar im Kopf.

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 06 Okt 2008 18:14 #255555

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Also dem würde ich was erzählen, wenn meiner das wäre. Denn ich möchte wie du wahrscheinlich auch, noch lange mit meinem Mann zusammen Leben. Denkt er nicht wie es mit euch weitergehen soll. Frag ihn mal. Und dann schnapp ihn geh mit ihm zum Atzt und lass Blut testen und lies ihm die Ergebnisse laut vor und am besten groß an eine wand hängen und auch darauf schreiben, ab welchen Werten es kritisch wird.

Grüße an Dich und an den verweigerrer der soll schnellstens gehen, ich kann mir nicht vorstellen, dass es ihm gleich gut geht wie mit der Dialyse
Andrea

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 06 Okt 2008 19:18 #255556

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bevor ich dazu eine Meinung mir bilde,
würde ich gern mehr wissen:


Wielange ist er schon an der Dia ?
Wieviel Ausscheidung hat er noch?
Wie geht es ihm ohne?
Blutwerte ?
Vier Wochen sind eine lange Zeit,
also funktionieren die Nieren noch teilweise, sonst kann ich mir das nicht erklären.


g Bina

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 07 Okt 2008 08:22 #255560

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Nun gibt es ja glücklicherweise Menschen, die das Leben anders sehen als Du und eine andere Sicht auf die Welt haben. Und der Gesetzgeber und die Werte unserer Gesellschaft stellen das Recht auf Selbstbestimmung halt höher als die meisten anderen Werte. Wowereit (= und das ist auch gut so.)

(Um Missverständnissen vorzubeugen: Glücklicherweise schreibe ich nicht, weil ich Deine Sicht so unmöglich finde, sondern weil ich es eine schöne und gute Tatsache finde, dass Menschen unterschiedlich denken und dass man ganz unterschiedliche Perspektiven beim Blick auf die Welt haben kann. Ein Großteil meiner Überzeugung, dass das Leben an sich gut und die Welt schön ist, beruht auf dieser Tatsache.)

joe

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 07 Okt 2008 09:00 #255561

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Hallo Hobbit,

das sehe ich ganz genau so, aber in diesem Fall ist auch noch die Freundin betroffen. Im übrigen ist in Großstädten ein fernbleiben von der Dialyse häufig,
die Sorgfaltspflicht des Arztes besteht darin zu überprüfen ob der Patient noch selbstbestimmt entscheiden kann, das ist bei zusätzlichem Drogenkonsum oft nicht einfach und wird, wenn der Patient nicht zu erreichen ist, auch mit Polizei und Feuerwehr durchgesetzt.

Viele Grüße Peter

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 07 Okt 2008 12:03 #255566

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Gestern hatten wir bei uns so einen Fall, eine sehr alte patientin kam nicht, der ASB erreichte keinen im Haus und der Doc fuhr sofort raus und wollte gerade Polizei und Feuerwehr alarmieren, als die Dame erschien - sie war beim Einkauf gewesen und hat dort die Zeit verpasst!

Im übrigen ahbe ich unseren Doc gestern auf diesen Fall hier angesprochen und er verwies auch auf den von mir geschilderten Fall aus der Dialyse. Der Kollege hatte im Krankenhaus plötzlich blendende Blutdruckwerte und prompt änderten sich auch alle Werte zum wesentlich besseren - da brauchte er keine Dialyse mehr! Der Doc meinte, das wäre in seiner Karriere als Nephrologe der erste Fall gewesen!

Werner

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Re: ...geht nicht zur Dialyse 10 Okt 2008 18:18 #255608

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Hallo HP,

wie von Hobbit schon erwähnt gibt es sicherlich durchaus Menschen, die sich bei klarem Verstand ganz klar entscheiden, keine Dialyse mehr durchzuführen. Eine Pflicht zur Dialyse gibt es nicht. Nur ist es für Angehörige und auch internistische Ärzte usw. durchaus nicht erkennbar, ob einer diese Entscheidung klaren Verstandes oder z.B. durch eine Depression beeinträchtigt fällt.

Bei Dialysepatienten sind Depressionen durchaus verbreitet (verbreitet - aber nicht jeder!), aber es gibt vielfältige Möglichkeiten diese zu verschleiern. Was der Fall ist, können letztlich nur Fachleute (Psychater, Psychologen) klären. Auch deshalb beziehen viele Nephrologen im Falle einer Dialyseverweigerung solche Fachleute mit ein, ggf. auch nicht unbedingt mit Einverständnis des Patienten. Sie können nämlich als Internisten auch nicht definitiv klären, ob nicht doch ein krankhafter psychischer Zustand vorliegt, als Ursache der Dialyseverweigerung.

Was bedeutet dies für Dich als Angehörigen, wenn Du deinem Freund helfen willst. Wende Dich z.B. an einen sozil-psycholog Dienst oder andere psycholog. Fachkräfte, um die Ursache des Verhaltens deines Freundes abklären zu lassen. Dein Freund wird davon nicht begeister sein, gerade wenn eine Depression o.ä.vorliegt. Aber nur so kannst Du sicher sein, das ihm ggf. geholfen wird. Du allein bist damit überfordert.

Viele liebe Grüße
Hati

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