THEMA:

Hallo,
ich bin seit Ende August dialysepflichtig (CAPD). Zurzeit bin ich noch ganztags berufstätig. Nun muss ich mittags dialysieren (ca. 30 Minuten). Dafür stempele ich mich aus und wieder ein. Auf die Mittagspause (1/2 Stunde) möchte ich nicht verzichten. Weiss jemand, wie dieses gesetzlich geregelt ist?
Ich mache ATZ, so dass unser Personalleiter meinte, ich könne aus diesem Grund kein Krankengeld beziehen (scheint wohl auch schwierig zu sein). Diese Zeit nachzuarbeiten, schaffe ich nicht, die Minuszeiten werden mir wohl als Urlaub abgezogen ...

Kann man die Pause nicht während des Wechsels machen ?

Hallo vonderSalix,

also ich würde an deiner Stelle versuchen mal eine Beratung zu bekommen, vom Behindertenverband, dem Integrationsamt oder auch eine Rechtsberatung in Richung Arbeitsrecht, was es eben in deiner Nähe so gibt.
Das die halbe Stunde irgendwie verrechnet werden muss, denke ich mal schon. Aber ich habe meine Zweifel dass man die Zeit einfach so addieren kann und Dir an den Urlaub anrechnen kann, der hat schließlich auch seinen Sinn und wird tageweise gewährt und nicht in Minuten.
Wieso kann man bei ATZ kein Krankengeld beziehen? Was ist, wenn Du eine Grippe bekommst, mußt Du dann auch Urlaub nehmen? Es ist sicherlich bereits für HD-Patienten schwierig für ihre HD-Zeit anteilmäßig Krankengeld zu bekommen, aber warum es nicht in deinem Fall mal probieren. Antrag stellen ist ja nicht verboten. Bei einigen HD-Patienten geht es ja.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo,

du hast Anspruch auf Teilkrankengeld für die Zeit, ob du nun ATZ machst oder nicht. Natürlich kann während der ATZ Krankengeld bezogen werden, der Nachteil für den Arbeitgeber ist in der Regel, dass er die Differenz zum Netto aufstocken muss (ist meistens tarifvertraglich geregelt).

Für 42 Tage hast du Anspruch auf Entgeltfortzahlung (bei meiner Kasse zählt jeder Dialysetag, an dem ich nur einige Stunden des Arbeitstages krank bin, als ganzer Krankheitstag. Am besten sprich mit der Krankenkasse, du musst wegen der Krankheit nicht auf Entgelt verzichten (oder Minusstunden aufbauen/Urlaub reduzieren).

Viele Grüße
Jessica

Ich bin ja immer geneigt das Ganze auch arbeitgeberfreundlich zu sehen und frage mich, wenn es mir soweit ok geht mit der Dialyse, kann ich dann nicht auch meine Mittagspause für den Wechsel opfern, der nach der Eingewöhnung je eh irgendwie von alleine läuft? Ich war damals froh, dass ich das so machen konnte. Ich war immer darum bemüht ja nicht als krank oder zu aufwändig - oder wie auch immer - beim Arbeitgeber anzukommen, weil ich ja froh war, dass so alles unter einen Hut zu bekommen. Ausfälle, Tage an denen es nicht gut läuft, man zum Arzt muss, in die Klinik o.ä. gibt es ja eh noch genug!
Alles Gute Elke

Liebe Mionia,
gut gemeint, doch dann habe ich keine Mittagspause mehr (wir haben eine Kantine, Pflege sozialer Kontakte etc.) ...

Aso ok. Kenn mich mit Capd ned aus und weiss ned wie lange das dauert, weiss nur das mit als 15 mins für die Mittagspause langen und ich dann nur rumsitz *grinZ*

Und wann isst Du Mittag? Wenn ich von 9 bis 17.30 Uhr arbeite muss ich irgendwann Mittag essen, wir haben eine Kantine (bedeutet auch „Pflege sozialer Kontakte“), außerdem: wenn ich meine vierwöchigen Termine im Klinikum habe, lege ich sie schon immer in die Mittagszeit, so dass ich dann auch Minusstunden/-minuten mache. Nochmal außerdem: meine Niereninsuffiziens ist durch eine Autoimmunerkrankung entstanden, die ich mir durch zuviel Stress (extrem viele Überstunden) zugezogen haben ...
Aber eigentlich wollte ich nur von anderen CAPD-PatientInnen wissen, wie sie das so regeln mit dem mittäglichn Beutelwechsel ...
Grüße.

Ich habe während des Wechsels gegessen.
Ich bin vermutlich ein anderer Typ Mensch mit einer ziemlich anderen Einstellung zu den beschriebenen Dingen...
Vielleicht bekommst Du das ja irgendwie mit der Krankenkasse hin.
Dir alles Gute
Elke

Hallo,

hast Du schon mal an einen Cycler gedacht? Da braucht man i. d. R. keinen Wechsel am Tag und hat so bei der Arbeit keine Einschränkungen.

Gruß Logika

Hallo vonderSalix!

Poste Deine Frage doch noch mal im Forum für CAPD!
Ich denke dort bekommst Du sicher eher qualifizierte Antworten, da das Forum extra für CPDler ist.

Liebe Grüße Tanja

Pflegst du nur in 30 mins am Mittag deine Sozialen Kontakte ?

Hallo vonderSalix!
Im Bezug auf Dein Problem kann Ich Dir leider auch nicht weiter helfen. Ich denke, Du solltest das mit der Krankenkasse besprechen.
Mich interessiert noch eine andere Aussage von Dir. Autoimunerkrankung durch zu viel Stress? Bitte nicht falsch verstehen. Seit einiger Zeit denke ich darüber nach. Mein Arzt sagt zwar das Ursache für die Autoimunerkrankung nicht wirklich erforscht ist. Bei mir ist nur so, das die Werte , wenn ich in einer Stressphase bin wesentlich schlechter werden. Hab ich Urlaub und Ruhe , geh in dieser Zeit zum Arzt sind die Werte gut. Ich vermute einen starken zusammenhang, weiß mir aber nicht zu helfen.
Was hast Du verändert um den Stress zu entkommen?

Liebe Grüße

Hallo sun,
leider war es während meiner dreijährigen erkrankung (Glomerulonephritis, 2 nierenbiopsien, cortison, sandimmun, chemo) nicht wirklich möglich, den stress zu reduzieren (meine beiden elternteile sind kurz hintereinander gestorben, berufliche anspannung etc.). erst jetzt, wo ich dialysepflichtig bin, werde ich kürzer treten. leider kann ich die zeit nicht zurückdrehen, sonst hätte ich sicherlich einiges anders gemacht. ich ich habe immer gehofft, dass ich doch so stabil bin, dass ich die dialyse verhindern kann. doch auch ich habe festgestellt, dass, wie in diesem sommer, noch vor der dia, mein krea-wert sehr stark schwanke, im urlaub war er bei 6, kurze zeit vorher bei 8.
liebe grüße.

Hi vonderSalix!

Bin sehr erfreut das Du so schnell geantwortet hast. Geh ich recht in der Annahme das Du auch an IgA Glomerulonephritis erkrankt bist?
Würde mich sehr gern mit Dir austauschen.

Hallo, sun,
wodurch eine Autoimmunerkrankung entsteht und welche Faktoren dazu beitragen, wird sicher viel diskutiert. Streß wird als Ursache sicher überbewertet, es klingt dann auch schnell so, als ob man schuld am Krankheitsverlauf wäre, weil man zuviel Streß hatte.... Natürlich sollte man sich drum bemühen, die eigenen Lebensumstände möglichst positiv zu gestalten, aber man hüte sich davor, zu glauben, dass dies vor Krankheiten schützen könnte. Streß wird sicher überschätzt und jeder versteht etwas anderes darunter.
LG Antonio

Hallo Antonio!

Ich denke ja auch das jeder Mensch auf eine gewisse Weise Stress hat, und nicht alle erkranken. Klar geht jeder damit auch anders um. Es gibt ja auch den sogenannten positiven Stress.
Nun ist es aber einmal so wie ich oben geschrieben habe. Ich muß lernen den Stress zu reduzieren, weiß nur nicht wie. Manchmal kommt aber auch alles zusammen, wenn ich dann in dieser Zeit noch zum Arzt muß hab ich das Ergebniss. Hab ich Ruhe gehabt und geh zum Arzt sind die Werte okay, schon etwas seltsam.
Irgendwie heißt das für mich mein Leben zu ändern. Dies ist nicht nur so weil die Werte jedesmal ansteigen, sondern auch weil ich den Stress wirklich kaum noch ertrage. Nun ich habe schon etwas in Angriff genommen. Denke ich kann das lernen mit Stress besser umzugehen und gar nich so viel an mich heran zu lassen.

Aber eins noch, ich mache mir manchmal zur Gesellschaft viel Gedanken. Unsere Zeit empfinde ich sehr schnelllebig. Oder ist das etwa nicht so? Bilde ich mir das nur ein?

liebe Grüße