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Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern 17 Okt 2009 09:49 #261098

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Guten Morgen,

Gerd hat in Newsticker der Artikel aus dem Ärzteblatt vom 15.10. mit dem Titel:
Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern gestellt. Dazu gibt es einen Kommentar von mediko, dem ich mich anschliesen möchte.

Zusätzlich frage ich mich aber,wird mit solchen Arbeiten die Grundlage zum Ausschluß bestimmter Gruppen zur Dialyse gelegt ?

Ich denke jeder ältere Mensch sollte immer noch selbst einscheiden ob ja oder nein. Natürlich gibt es keine Dialysepflicht.

vG Peter

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Re: Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern 17 Okt 2009 15:20 #261110

  • RIO
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Hallo Peter,

ich finde es schlimm, dass das Ärzteblatt solchen Müll veröffentlicht.
Aber ich denke, es ist doch kein Geheimnis, dass auch bei uns (auch in der Ärzteschaft) schon offen über Priorisierung und Rationierung nachgedacht wird.
Warum sollte man da vor der Dialyse halt machen? Da kommen solche Studien doch ganz recht...

Der Kommentar von mediko entlarvt sehr schön den Zynismus dieser Studien...

VG
MaRIO

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Re: Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern 17 Okt 2009 18:13 #261121

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Hallo Peter,
ich hab leider den Bericht noch nicht gelesen, da ich zur Zeit im Urlaub bin. Werd ihn mir aber Montag mal raussuchen.
Es sind z.Z. viele Studien im Umlauf. Unter anderen auch eine, ob ältere Menschen mehr Zeit und Pflege benötigen als jüngere.
Ob ein alter bzw. älterer Patient an die Dialyse soll oder nicht, entscheidet bis jetzt jedenfalls immer noch der Patient selbst. Und ob und wann man eine Dialyse abbrechen sollte, sollte wenn möglich auch selbst der Patient entscheiden. Oftmals sehen sich da auch die Ärzte in einer schwierigen Situation, da eine Entscheidung zu treffen.

Gruß spaiky

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Re: Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern 17 Okt 2009 19:58 #261126

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Ich habe während meiner Tätigkeit auf einer nephrologischen Station erlebt, daß multimorbide Menschen die nicht in der Lage waren auch nur einen Finger zu rühren geschweige denn ein Wort zu reden dabei auch schon weit über die 80 Jahre waren, neben der PEG-Sonde etc. auch dialysiert wurden. Ganz schwierige Situation für Alle aber ich hoffe für mich, daß ich in solch einem hohen Alter auch in die andere Welt umziehen darf und das man mich dann auch läßt. Aber wie gesagt: schwierige Situation.

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Re: Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern 17 Okt 2009 20:13 #261127

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Hallo,

ich habe mich bei Dir angehängt,
meine aber alle, Danke für Eure Beiträge.

Ich muste solche Situationen in der letzten Zeit miterleben,

84 Jahre, 1 Jahr HD + Diabetes+Herz, voll aktiv mit großer Fa, nicht ins Kh zum Herzkatheder weil Beschwerden, am nächsten Tag verstorben, wollte er es so ??

88 Jahre ( berühmte Künstlerin) seit 2.5 Jahren HD mit der Frage was soll das eigentlich alles, habe keine Kraft mehr zum Leben.

Man/frau muß nicht alles mitmachen !

in diesem Sinne Peter

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Re: Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern 17 Okt 2009 20:29 #261128

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Deshalb ist eine Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung für solche Fälle sehr hilfreich um die Entscheidung einer Behandlung nicht Fremden zu überlassen...

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Re: Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern 17 Okt 2009 20:57 #261129

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Hallo zusammen!!

Häng mich hier mal ran.
Habe den Bericht im Ärzteblatt auch gelesen.Von Rationierung mit Dia Plätzen kann eigentlich keine Rede sein.Als langjähriger Patient kenne ich sehr wohl Zeiten wo in der Ostzone viel zu wenige Patienten einen Platz bekamen. In meinem allerersten Zentrum ( Franfurt.O) hatten wir Patienten aus Dresden,Chemnitz.Die wohnten die ganze Woche n der Klinik.In Sachsen weigerten sich die Zentren damals in Dopelschichten zu arbeiten.
Das Problem im Ärzteblatt beschreibt eine Situation wie Birki sie beschrieben hat.
In meinem Job als Techniker sehe ich in den beiden Zentren die meine Kollegin und ich betreuen auch manchmal Situationen die so sind wie Birki sie beschreibt.
Bitte wer unter stüzt Ärzte und Schwestern bei der Entscheidung zu sagen; lasst diesen Menschen in Würde seinen letzten Weg gehen.
Dank gut verträglicher Verfahren können immer mehr ältere Patienten mit einer recht guten Lebensqalität den lieben Gott und den Teufel austricksen
Als Patient und Techniker kenne ich viele Gespräche mit Schwestern und Ärzten wo manchmal Zweifel aufkommen;was machen wir hier??
Müssen wir hier unbedingt alles versuchen Gott zu spielen?

Viele Grüsse DK

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Re: Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern 17 Okt 2009 21:43 #261134

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Bitte wer unter stüzt Ärzte und Schwestern bei der Entscheidung zu sagen; lasst diesen Menschen in Würde seinen letzten Weg gehen. und Müssen wir hier unbedingt alles versuchen Gott zu spielen?

Wenn man so denkt müßte man die gesamte Medizin in Frage stellen. Jede medizinische Behandlung ist letztlich doch ein Eingriff in die Natur.

Die Frage ist, wie weit darf man bzw. Arzt dabei gehen? Und diese Frage darf letztlich nur einer entscheiden - der Patient.

Hat es der Patient nicht entschieden solange er es noch entscheiden konnte (Patientenverfügung) sind die Ärzte natürlich verpflichtet alles zur Verfügung stehende für den Patienten zu tun. Das widerum ist aber dann eine Entscheidung unserer Gesellschaft. Natürlich könnte unsere Gesellschaft das einschränken - doch wollen wir das wirklich?

VG
MaRIO

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Re: Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern 17 Okt 2009 22:54 #261138

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Hallo Mario!!

Habe mir schon oft deine Zeilen durch gelesen.Deine Meinungen ehren dich.
u hast recht damit das jeder Patienselbst ein Recht auf Selbstbestimmung hat.
Viele alte und Demenzkranke haben aber nicht mehr die Möglichkeit zur eigenen Entscheidung.
Aus meiner Erfahrung als fast 30-jähriger Dia Patient und Ex-Transplantierer(!987-89,1994-2002) kann ich mir keine bessere Versorgung vorstellen.
Sicher gibt es im budhistischen Nirvana das absolute und ewigeLeben.
Gesellschaft lebt durch Veränderung.Medizin technik ebt durch Forschung und viel Geld.(welches irgndwie bezahlt werden muss)
Wer soll diener Meinng nach die Entscheidung treffen schwerst kranke und dem Tode geweihte Menschen bis zum get now weiter mit Maschinen zu behandeln???
Der Sohn ,die Schwiegertochr,,,
der Richter??
Sorry,bin manchmal ziemlich sarkastisch,(Berufskrankheit)

Viles ist nicht so wie es scheint;

VG DK

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Re: Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern 18 Okt 2009 01:03 #261143

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Eine meiner Ängste ist Demenz und Maschinenabhängigkeit. Zählt die Dialyse zur lebensverlängernden Maßnahme? meiner Meinung nach ja. Und wenn mein Körper sagt er will nicht mehr kann ich mich dagegen entscheiden. Nur wenn mein Kopf nix mehr zulässt, noch nicht mal ja oder nein, hoffe ich, daß ich einen guten Freund habe der für mich spricht und entscheidet. Und dann hoffentlich lauter gute Freunde die mich in Ruhe lassen. Für mich ein sehr schöner Gedanke. Gruss Edel

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Re: Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern 18 Okt 2009 10:40 #261151

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Hallo , Birki ,

mein Mann und ich haben letzte Woche zusammen mit dem notariellen Testament beim Notar auch die Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung machen lassen.
Nun ist alles offiziell geregelt und jeder Arzt muss sich danach richten .
Ich nehme nächste Woche eine Kopie mit an die Dialyse zu meinen Akten .
Einen schönen Sonntag,
Solea

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Re: Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern 18 Okt 2009 10:47 #261152

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Und nicht vergessen das ins Zentrale Vorsorgeregister einzutragen: KLICK

MaRIO

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Re: Dialyse kann Lebensqualität verschlechtern 18 Okt 2009 11:48 #261155

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Wir bei DO sind doch das beste Beispiel: Wir gehen selbstbewußt mit unserer Krankheit um, sind mündig und wollen auch so behandelt sein. Das ist meine Vision für den Umgang mit Krankheit - egal welcher. Und auf dieser Grundlage entsteht das Recht, selbst über sich und sein Ende zu bestimmen. Das sollten und müssen wir wahrnehmen, wenn wir nicht wollen, das über unsere Köpfe entschieden wird. Deshalb gibt es zwei dringend notwendige Handlungen für jeden:
a) sich zu informieren, fragen, Antworten suchen über seine Krankheit und über seine ethischen / moralischen Grenzen
b) alles zu tun, damit dies auch umsetzbar ist - siehe RIO Vorsorge zu treffen.
Weiter: In unserer Gesellschaft benötigen wir eine offene Diskussion über Selbstbestimmung über das eigene Leben und Sterben, über Segen und Grenzen der Apparatemedizin, über alternative Konzepte für den Umgang mit Schwerstkranken und Sterbenden. Wir schweigen bei Demenz und Alzheimer und sehen tlw. ein Elend, wir (über)lassen manch alten Menschen mit seinen Ängsten allein ...Ich weiß, das sagt sich einfach, aber jeder kann dazu etwas beitragen, in persönlichen Gesprächen, in Veranstaltungen, in Foren und durch eigenes Tun ...
Einen schönen Sonntag hemago

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Hi :)

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