THEMA:

Guter Morgen zusammen....

habe da mal en anliegen, bin seid einigen jahre dialysepatient und wie ja schon bekannt, bei dieser krankheit ist immer wieder das thema mit der Wasserzufuhr.

trotz das ich versuche dieses zu kontrolieren, habe ich jedoch immer das problem über das Wochenende es einfach nicht zu schaffen. habe dann Montags Morgens immer wieder so meine 3,8 Liter über Soll - Gewicht.

Somit wende ich mich hiermit ans Forum, ob es eventuell tropfen, medikamente gibt zur Ünterstützung, das man die zufuhr von wasser besser kontrollieren kann.

vorrab bestedank
knoerzi

Kurz bevor ich mit der Dialyse angefangen habe, war die erste Frage an meinen Nephrologen, ob es Alternativen zur Trinkmengenbeschränkung gibt, also Tabletten etc. Er verneinte dies.
Ich denke, die Sache mit der Wasserzufuhr ist zu einem sehr großen Teil eine psychische Angelegenheit. Ich habe festgestellt, dass es darauf ankommt, was man trinkt und vor allem wie man trinkt. D.h., ich persönlich trinke weniger, wenn ich nur Mineralwasser trinke. Dagegen trinke ich bedeutend mehr, wenn ich Fanta, Cola, Sprite o.Ä. nehme. Es ist ja bekannt, dass süße Getränke eher noch mehr Durst machen als den Durst zu löschen. Ich trinke auch viel weniger, wenn ich mir - wenn ich etwas trinken möchte - erst eine Tasse Tee kochen muss. Habe ich dagegen eine Flasche Fanta o.Ä. am Schreibtisch stehen, dann ist die ruck zuck leer.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, kleinere Gläser, Tassen usw. zu verwenden. Denn das, was man dann vor sich stehen hat, das trinkt man auch. Außerdem gibts dann noch die Möglichkeit, Bonbons zu lutschen oder Kaugummis zu kauen usw. Das beschäftigt und kann gegen den Durst helfen. Wenn man immer ans Trinken denkt, dann wird der Durst nämlich auch nicht weniger.

ich versuche mich selber zu kontrollieren. Zum frühstückkoche ich mir einen halben liter tee, der für die zeit in der ich zu hause bin ausreichen muss, also auch abends. tagsüber in der uni habe ich ebenfalls einen halben liter wasser dabei, der dort ausreichen muss. da ich das so schon gut 2 jahre mache, bekomme ich selbst ein schlechtes gewissen, wenn ich merke, dass ich das nicht einhalten kann. dann lutsche ich bonbons und stelle die getränke weit weg von mir.
am wochenende, mache ich mir dann ein bisschen mehr tee, der dann für den ganzen tag ausreichen muss. gerne mache ich zwischendurch ein bisschen sport, weili ch weiß, das ich dadurch schwitze und mehr trinken kann (natürlich nicht übertreiben)

hallo knoerzi,
ich find die 3,8kg bzw. lt. sind für das lange wochenende nicht zuviel und glaube
du hast dich unter kontrolle

gruß

Hallo Knoerzi,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich von sehr heißen oder sehr kalten Getränken am wenigsten trinke. Für die Arbeit habe ich mir eine 0,3-Liter-Thermoskanne gekauft, aus der ich den kochend heißen Tee nur schlückchenweise trinken kann - geht gar nicht anders, sonst verbrenne ich mir den Mund. Einige Kollegen lachen schon über meine Baby-Kanne.
Daheim trinke ich gerne Mineralwasser mit viel Kohlensäure, direkt aus dem Kühlschrank, so dass ich immer hinlaufen muss. Wenn ich dafür noch einen dünnen Strohhalm benutze, habe ich wirklich das Gefühl, viel trinken zu können.

Vielleicht kannst du auch die Natrium-Einstellung des Dialysats ändern. Ich bin schrittweise von 140 auf 135 runtergegangen, brauche seitdem keine Blutdruckmedikamente mehr und habe viel weniger Durst als früher.

Viele Grüße, Judith

Ich gehe am Wochenende meistens in die Sauna.....da schwitze ich einiges aus und kann mehr trinken (weil ich auch gerne trinke). Aber ich denke auch, 3,8 Liter sind gerade noch ok

Hey Roadrunner,
du schreist genau das, was ich seit einiger Zeit auch umgesetzt habe. Ich habe in den letzten 15 Monaten bei der Dia immer zu viel Gewicht gehabt. Eben weil ich auch immer meine Lieblingsgetränke getrunken habe. Cola, Fanta... Konnte auch immer ne ganze Flasche in kurzer Zeit trinken. Der Grund warum ich jetz auf Wasser oder Wasser mit ein wenig Saft umgestiegen bin war eigendlich, daß ich allgemein an Gewicht zugenommen habe und diese Getränke fördern die Gewichtszunahme natürlich. Jetzt habe ich zu meiner Freude gemerkt, das ich nicht mehr so viel trinke und jetzt nach dem Wochenende nur 2,2 L drüber war. Vorher waren es teiweise bis zu 5 L. Das ist doch mal ein Fortschritt!
Dir alles Gute, butterfly

Naja, wenn man bedenkt, dass der Mensch nur 5 bis 7 Liter Blut hat, zu denen dann noch 3 mal in der Woche 3,8 Liter dazukommen, sieht die Sache plötzlich nicht mehr soooo normal aus.
Das heist soviel wie:
Das Blutvolumen verändert sich 6mal in der Woche um ca. 55 Prozent - im günstigsten Fall (die Flüssigkeit im Gewebe vernachlässige ich mal).
Wer glaubt denn ernsthaft, dass das auf Dauer keine Schäden am Herz-Kreislauf- und Gefäßsystem zur Folge hat?? ;-)

VG
MaRIO

Hallo MaRIO,

ich stimme dir zu, bestimmt ist das so. Aber für gehört es eben zur Lebensqualität, auf dich ich nicht verzichten möchte.
Ich lebe lieber ein paar Jährchen weniger, aber dafür so gut wie eben möglich......mit der Krankheit und nicht dafür

hallo RIO !!! also ich denke mit den 55 prozent blutvolumenänderung das ist ein bißchen kraß gerechnet....der mensch besteht aus 70 ???? % flüssigkeit --die aufgenommene trinkmenge verteilt sich da überallhin---bei viel entzug während der dia fällt ja auch der blutdruck ab,weil das wasser eben nicht nur in den blutgefäßen ist .....lg taffi

Ich lebe lieber ein paar Jährchen weniger, aber dafür so gut wie eben möglich

Diese Aussage bekommt meine vollste Zustimmung!

so schnell stirbt es sich dann aber auch wieder nicht---und das ewige rausziehen von viel wasser leider auch nicht grade angenehm ---jeder wird aber schon irgendwann sein maß finden ....lg taffi

Ich lebe lieber ein paar Jährchen weniger, aber dafür so gut wie eben möglich -->> Von Dialysepatienten hört man diesen Satz immer wieder. Auch ich kann diesen Satz einiges abgewinnen.
ABER: wer schon einmal kurz vorm abnippeln war und das vielleicht bei anderen Patienten erlebt hat, wird sehr schnell feststellen, wenn es soweit ist, will man eigentlich nicht mehr sterben - weil sterben leider auch ziemlich unangenehm sein kann. Deshalb bekommt man diesen Satz leicht dahingeredet oder geschrieben wenn es einem noch gut geht - wenn es aber dann tatsächlich mal ans sterben geht, sieht die Welt plötzlich gaaaanz anders aus und man wünscht sich diesen Satz niemals so (konsequent) gemeint zu haben... ;-)

LG
MaRIO

Es gibt immer ein ABER......aber darüber möchte ich nicht nachdenken.