THEMA:

Hallo, nach langem hin und her wurde bei mir eine Hämosiderose festgestellt. Diese soll durch Aderlass(bei mir dann durch verwerfen des blutschlauchsystems) behandelt werden. Kennt jemand so einen Fall?

Gruß Stephan

Hallo Stephan,

das Thema intressiert mich sehr. Wer hat das festgestellt und an welchen Werten? bekommst Du EPO? Was waren Deine Beschwerden?

vG peter

Seit längerer Zeit war mein Gamma Gt Wert sehr erhöht und mein Eisenwert. Bis vor 1 1/2 Jahren hab ich alle zwei Wochen bei der Gabe der Eripo Spritze auch Cosmofer gespritzt. Da die Werte ( Gamma Gt über 1000 und Ferritin im Serum auf über 3000) weiter angestiegen sind, wurde ich stationär untersucht. Erst dachte man ich hätte eine Hämochromatose, nach einer Leberbiopsie steltle sich aber heraus das es eine Hämsiderose sei. Diese sei nur mit Medikamenten,welche aber aufgrund von Dialyse und starker Nebenwirkungen nicht in Frage kommen oder durch Aderlass behandelbar sei. Mein Arzt ist mir hierbei keine große Hilfe. Er will sich erst noch schlau machen wie und was. Ich bin auf der Suche nach Infos wie oft Aderlass (bzw. das System)verworfen werden muß um eine Senkung der Werte zu erkennen und in welchen Abständen der HB Wert kontrolliert werden sollte. Das ist fürmich wichtig, hatte vor gut 1 Jahr einen HB Abfall auf 9, was mir sehr schlecht bekam und lang gedauert hat bis ich wieder oben auf war. Mein Arzt sieht die Kontrolle des Hb Wertes als nicht so wichtig,alle6 Wochen reiche wohl,wobei ich das nicht finde.

Gruß Stephan

Hallo Stephan,

was wissen wir bisher? Du bekommst EPO (wie viel/Woche?), GGT über 1000, Ferritin über 3000, es wurde eine Hämosiderose diagnostiziert.

Dein Hb, die übrigen Leberwerte, CRP, und die Eisenwerte sind nicht bekannt.

Was ist aus den bekannten Werten abzuleiten?

Ein Ferritinwert über 3000 sagt ohne den Entzündungsmarker CRP nichts aus. Im Körper eines HD-Patienten laufen ständig durch den oxidativen Stress Entzündungsvorgänge ab. Ferritin sagt etwas über die Höhe der Eisenspeicher aus, wenn Ferritin kein Eisen mehr binden kann wird es im Körper als Hämosiderin gespeichert. Ferritin hat einen Eisenanteil von ca. 20 %, entspr. ca. 4000 Eisenionen, im Hämosiderin sind es ca. 30–37 %; aus F. ist Eisen leichter mobilisierbar. Das Speichereisen liegt in Proteinen verpackt im Monozyten-Makrophagen-System insbes. von Leber, Milz u. Knochenmark vor.

Nur, das nicht an Protinspeicher gebundene freie Eisen lagert sich besonders schadhaft in Leber und Milz ab, nicht das ferritingebundene.

Der GGT-Wert hat nichts mit der Höhe des Ferritinspiegels zu tun, die freien Eisenablagerungen erhöhen den GPT-Spiegel.

GGT gibt eine Leberzellenschädigung an und dafür können besonder NO-Mangel und Entzündungen die Ursache sein.

Vielleicht kannst Du die anderen Werte auch mitteilen?

. In Deutschland ist für dieses Thema am kompetentesten, die Uniklinik in Hamburg Eppendorf. Nephrologen haben von diesem biochemischen Thema meist wenig Ahnung. Die Biochemie der Lebensvorgänge ist mit oxidativen Stress verbunden, also dem entstehen von kurzlebigen, hochreaktiven sauerstoffhaltigen Radikalen. Hierbei sind kleine Mengen von zellulärem Eisen. die nicht durch Ferritin oder Hämosiderin gebunden sind an der Bildung toxischer Sauerstoffradikalen beteiligt. Dieser Effekt wird bei der Eisenüberladung für Organschäden verantwortlich gemacht.

vG peter

Oh je....das hört sich ja alles schwer kompliziert an [schock]. Also mein HB Wert liegt bei12.5 , der CRP bei 1.1. , Eisen i.S. ist 195, Transferrinsättigung60%, spritze alle 4 Wochen Micera 150, soll aber nun eine Pause machen.Welche Leberwerte wären für dich noch wissenswert? Muß am Dienstag zu Doc,will mir da mal die Ergebnisse der Leberbiopsie kopieren lassen.

Gruß Stephan

Hallo Stephan,

Hb mit 12,5 und CRP mit 1,1 sind erfreuliche Werte. Bei Eisen wäre die Dimension wichtig und anonsten meine ich:

Eisen-Blutbild,hypochrome Erythozyten. Retkulozyten-Hb, löslicher Transferrinrezeptor

Leber- ACE,AFP,akalische Phosphatase, GOT,GPT

vG peter

Hallo, also was ich jetzt so finden konnte:GOT 110, GPT 192, Erytrozyten 3,36, Retikulozyten: Reti o/oo 25,4, Reti absolut 0,080, Ret-He 37,6. Die Auswertung der Leberbiopsie bekomm ich wie schon gesagt morgen.

Gruß Stephan

Hegst du denn Zweifel an einer Hämosiderose?

Lieber Knutpeter,
leider lässt sich aus deinen Ausführungen nichts ableiten.
Ich muß es mal ganz deutlich sagen: Auch wenn das antioxidative Schutzsystem ein äußerst interessantes biochemisches Thema ist - die Umsetzung dieses Wissens in medizinisch anwendbare Handlungen ist derzeit praktisch nicht möglich. Deshalb nützt es hier niemandem etwas. Und zur Aufklärung einer Hämosiderose ist es auch nicht geeignet.
Wer mehr über das antioxidative Schutzsystem lernen will, eine gute Lerneinheit findet sich hier .

antonio