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KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 31 Okt 2010 23:46 #265651

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Eigentlich hatte ich was ganz anderes gesucht, bin dann aber u. a. auf diesen Artikel (siehe News Ticker) gestossen.
MRSA ist natürlich nicht nur ein sehr interessantes sondern auch ein sehr aktuelles Thema.
Wenn ich mal so überlege, was ich in den letzten Jahren bei meinen diversen Aufenthalten in den verschiedenen Krankenhäusern erlebt habe........ Da kann einem richtig Angst und Bange werden.
Z. B. Eine Ärztin mit einer Studentin im Schlepptau, zog sich einen extra langen Kittel über ihre Sachen setzte sich einen Mundschutz auf und zog sich Einmalhandschuhe an (die Studentin auch). Sie wurden von einer Schwester gefragt ob denn schon Fasching sei. Antwort:Wieso, ist doch MRSA.. Reakion der Schwester: Na und!!! Es war übrigens die Stationsschwester.

Desinfiziert sich wirklich jede Schwester / jeder Pfleger bzw. Azt / Ärztin zwischen den einzelnen Patientenkontakten die Hände? Werden die Blutdruckmanschetten und die Stethoskope der Ärzte zwischendurch desinfiziert?

Seit 2 Jahren läuft Deutschlandweit die Aktion Saubere Hände. Ich habe leider nicht den Eindruck, das sich im Verhalten wirklich viel geändert hat.

Wie seht ihr das? Habt ihr gewusst, dass u. a. Dabetiker und Dialysepatienten zur Hochrisikogruppe bei MRSA gehören? Wird in Euren Diastationen bzw. Krankenhäuser aufgeklärt und informiert? Gab es bei Euch vor einem Krankenhausaufenthalt einen MRSA Test?

Viele Fragen auf einmal. Ist mir schon klar. Aber ich denke es ist wichtig sich mal Gedanken drüber zu machen.

Limo

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 01 Nov 2010 00:41 #265652

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Bei uns gibt es keine Aufklärung. Wir hatten einen Mitpatienten(verstorben), der hatte nachgewiesene MRSA in der Lunge. Er hat von 5 Stunden Dialyse 4Stunden schrecklich gehustet, er trug zwar einen Mundschutz, aber der hing ihm durch den Husten irgendwie im Gesicht.
Bei uns im Krankenhaus gibt es keine Tests bei der Aufnahme.
quetsch

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 01 Nov 2010 03:12 #265653

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Mit MRSA bin ich zum Glück noch nicht in Kontakt gekommen. Ich habe mir aber vor einem Jahr eine Zusatzversicherung für ein Einzelbettzimmer zugelegt. In dem Krankenhaus in dem ich mind. 2 mal im Jahr liege sind zwar tolle Ärzte aber die Hygiene ist... ich würde schon zu Pervers greifen.
Mich verfolgt in dem Krankenhaus der Flotte Otto, ein Beispiel:
Während eines 1 wöchigen Aufenthalts musste ich auf die Stationsdusche, da die 3 Bettzimmer nur über eine Toilette mit Vorhang verfügen. Auf der Station war auch ein Patient, der jeden Morgen um 9 Uhr dort Duschte (die Putzfrau kam um 8h), dieser hinterließ jeden Tag Haare, Schei**e, Fußpuder etc. in der Dusche. Es ist KEINER auf die Idee gekommen das weg zu machen, den ganzen Tag nicht 1 Woche lang, nur die Putzfrau morgens um 8h. WIEDRLICH. Wenn jemand was in die Toilette gemacht hat wurde es auch auf bitten nie sauber gemacht. Keiner Desinfiziert sich die Hände, voll gekotze Bettücher werden auf mein Bett ab gelegt ohne das ich eine Neue Decke bekomme.
Eigentlich müßte ich so was Melden, ich habe aber Angst am ende die Blöde zu sein (passiert so was nur wenn ich da bin?).
Ich hoffe das zumindest die Versicherung was bringt.

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 01 Nov 2010 06:30 #265654

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In Freiburg wurden alle Patienten getestet. (Mundabstriche)
In der Tx-Ambulanzhängen mehrere Händedesinfektionseinrichtungen mit schriftlicher Anleitung.
Die Transplantierten werden dort streng von Patienten getrennt, die irgendwelche Bakterien haben (nicht nur MSRA).

Hab es in einer anderen TX-Klinik aber auch anderserlebt. Da lagen zwei Frauen mit Fieber ungeklärter Ursache in meinem Zimmer und in dem Raum sollte bei mir eine Nierenbiopsie gemacht werden. Die Ärzte desinfizierten sich zwischen den einzelnen Patienten nicht die Hände. Auf meine Einwände, wurde ich als Panikmacher hingestellt.

beri

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 01 Nov 2010 06:57 #265655

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ja Mrsa Test wurde gemacht, auch in der Dialysezeit, ach nach TX.
Der Keim sitzt in der Nase, man macht einen Nasenabstrich.
Grüsse
Elvi

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 01 Nov 2010 08:48 #265656

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Kann gut sein, dass er in der Nase gemacht wurde. Jedenfalls wurden in Freiburg Abstriche gemacht.
(Übrigens bei mir das allererste Mal.
4Jahre Dialyse, 11Jahre PNTX)
Ob auch Klinik- und Putzpersonal getestet wurde, weiß ich allerdings nicht.

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 01 Nov 2010 10:06 #265657

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Hallo
Ich war die letzten 10 Jahre, mindestens 20 x in 3 verschiedenen KH, nirgendwo
wurde vorher ein Test auf MRSA gemacht, obwohl ich 2000 mit einem
MRSA Patienten im selben Zimmer in Quarantäne war. In den 10 Jahren wurde
ich die letzten 6x nur 2x getestet. Gestern Abend war gerade über MRSA eine Superaufklärungsrunde im TV. Chef von Robert Koch Institut,
Chef vom KH Verband, Chef vom Institut für KH Hygiene, Chef vom Institut
Mikrobiologie, Und Rechtsanwalt speziell, für MRSA Kranke.
Das war kein besonderes Deutsch, hoffe aber es wird verstanden

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 01 Nov 2010 11:21 #265658

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Hallo ,

ich war im September im Krankenhaus mit hohem Fieber etc , man hat viel untersucht und kam dann zu der Diagnose: entweder Zysteninfektion oder Pneumonie oder beides --- aber auf MRSA wurde ich definitiv nicht untersucht , auch noch nicht während der 3 Jahre an der Dialyse.
Die mangelnde Hygiene ist überall ein großes Problem.
Solea

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 01 Nov 2010 11:31 #265659

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In unserem KFH wurde jetzt der MRS Test eingeführt. Bei jedem neuen Patienten wird ein Nasen- und Rachenabstrich gemacht. Alle alten Patienten wurden auch getestet, darunter befanden sich 2 MRSA Träger. Es wurde dann ein Raum für diese Patienten eingerichtet.
In der DKDKlinik in Wiesbaden musste ich immer einen MRSA Test mitbringen. Gott sei Dank bin ich jedes Mal negativ gewesen. Die Krux an MRSA ist ja, dass es oft längerer Behandlungszeit bedarf, bis dieser gebändigt ist. Wenn nun mehrere Patienten davon betroffen sind, wohin damit?
In Holland hat man diesen Virus durch schon lange durchgeführte Tests fast ausgerottet. Ich war in Zealand vor ca. 10 Jahren und musste einen MRSA Test mitbringen.
Dies wird noch große Probleme bringen, denn es ist ja nicht nur mit der Isolieng des Pat. abgetan, es müßte dann auch die Familie untersucht werden, die Bettwäsche jeden Tag gewechselt werden, und alles, was mit demjenigen in Berührung gekommen ist. Wie soll man das alles händeln? Diese Aussage hat mir mein Neph gemach, als wir uns darüber unterhalten haben. Und es ist dann wiederum auch eine Geldfrage. Aber zumindest ist im KFH hier ein Anfang gemacht.
Mein letzter MRSA Test wurde vor 4 Wochen gemacht, somit bin ich in dieser Hinsicht ungefährlich! Schönen Feiertag, Albertine

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 01 Nov 2010 12:28 #265661

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Bei einem der letzten Klinikaufenthalte lag ich im Einzelzimmer neben einem MRSA-Patienten (zwei Einzelzimmer haben einen gemeinsamen Vorraum mit Dusche/WC und Waschbecken.

Seine Tür war nie zu, also schon mal keine Isolation und mal wurden Kittel und Handschuhe angezogen, mal nicht... :-(

So wie Albertine musste ich für Wiesbaden zwei mal MRSA-Test vorweisen, war auch erfreulicherweise negativ.

Gruß, Elena.

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 01 Nov 2010 16:09 #265662

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Hallo zusammen!!

MRSA ist in der zwischenzeit ein grosser kostenfaktor für die kliniken geworden.viele machen einfach keine tests,weil sie die kosten fürchten.
Ich persönlich bin in meinem leben mehrmals mit MRSA Keimen infiziert worden.
1987 in der Uniklinik Rostock bei TX Nierenentnahme im OP.
2005 bei einer Bypass-OP in der Charitee-Mitte Berlin.2007 bei der Prostataresektomie in der Urologie Charitee campus Benjamin Franklin.
Der Nachweis wurde jeweils in den Dialysen erbracht in denen ich behandelt wurde.
Positive Abstriche befanden sich an den Wunden (Ränder waren feucht nach 8 Tagen),in der Nase und auf der Haut in der Leiste.
Zum Glück habe ich die Sache jedes mal mit den üblichen Waschungen und Spülungen beseitigen können.
In unserem Kfh Zentrum wird grundsätzlich jeder Patient der in einer Klinik war getestet.
(Im übrigen seit mehr als 20 Jahren)
Gastpatienten müssen Test nachweisen.Bei Befall gibt es dann Mundschutz,und die üblichen Hygienemassnahmen.
Die letzte Urlaubs Dialyse in Stralsund wollte auch einen MRSA Befund der nicht älter als 3-4 Wochen ist.
Ach so.Patienten und Personal werden ¼ jährlich getestet.

VG DK

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 01 Nov 2010 16:25 #265663

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Aktuell haben wir einen Paienten, der mit einer offenen MRSA-Wunde und MRSA im Rachen nachhause entlassen wurde. Jetzt fährt er Ende der Woche in Urlaub. Bei uns in der Praxis trägt er Mundschutz aber was macht er draußen??

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Re: 01 Nov 2010 16:48 #265664

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Bei mir war es so:
Ich lag schon 10 Tage in der Klinik, als ein MRSA-Test gemacht wurde.
Der war Uuuups:positiv.
Etwa 3 Wochen zuvor war ich noch in in einer Uni-Klinik negativ getestet worden. Nunja, die Ärzte handhabten das alle anders.
Manche gaben mir die Hand und meinten:Der fliegt sowieso überall rum!
andere haben die üblichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten - inclusive, dass ich ab Feststellung ein Einzelzimmer hatte ( Juhuu), zur Dialyse aber mitsamt Bett durchs ganze Haus gefahren wurde.
Auch übers Wochenende durfte ich nach Hause. Ich brauchte dort keinen Mundschutz tragen
Konsquent ist was anderes, würde ich heute sagen.
Damals hab ich davon keine Ahnung gehabt und alles so mit mir machen lassen.
Dank aller Waschungen ( Keim war in der Nase) war ich den MRSA nach 7 Tagen wieder los.
Und so bin ich auch nach 2 Überprüfungen nach Hause entlassen worden ;-)

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 01 Nov 2010 20:24 #265665

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allo Birki!!

Harki alter Sani-Tip;süffende feuchte Wunden mit unklarem Keimfall habe ich jeweils mit Wasserffperoxid behandelt.Hat besser geholfen als alle neumodischen Chemokeulen.(Ein alter Nachbar war Sani).
Unsere junge Ärzte haben mir einen Vogel gezeigt;waren aber vom Ergebnis überrascht:-):-)
Wie gesagt,wat einer duhn kann,dat soll er mocken:-]:-]

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 01 Nov 2010 21:32 #265666

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Hallo Elvi,
laut unserm Diaarzt sitzen die Keime im Mund, Nase und in den Achselhöhlen. Also sollten an all diesen Stellen die Abstriche gemacht werden.
Aber ich wurde noch nie auf MRSA untersucht und die Hygiene in den Kliniken ist wirklich schon als hoch kriminell und verantwortungslos zu nennen.

Gruß Cosima

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 02 Nov 2010 06:18 #265668

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Mein Vater ist an den eher psychischen Folgen einer MRSA Kontamination gestorben und bei der letzten Shunt OP war ich selber betroffen und isoliert (was aber dort niemand davon abgehalten hat mich bei einer Vorlesung zu präsentieren!)

Mitlerweile mach ich einen weiten Bogen um Krankenhäuser wo ich schon im Flur die Schilder mi dem Kittelzwang sehe.

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 02 Nov 2010 09:58 #265669

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Hallo Limo,

Wenn ich die Plakate zur Aktion „Saubere Hände“ in einem Krankenhaus hängen sehe muss ich immer lachen – obwohl es eigentlich zum heulen ist. Wenn ein Krankenhaus sich damit brüstet, an dieser Aktion teilzunehmen ist das doch ganz einfach nur Show. Es entspricht halt dem Zeitgeist an solch einer Aktion teilzunehmen.

Wer von Euch hat denn schon einmal Personal/Ärzte gesehen, welches sich vor UND nach dem Benutzen von Einmalhandschuhen die Hände desinfiziert?
Genau das wird aber von der Aktion „Saubere Hände“ gefordert. Wenn man festgestellt hat, dass der Verbrauch von Desinfektionsmittel teilweise um 200 Prozent durch diese Aktion angestiegen ist – welche Klinik soll dann noch ein echtes Interesse daran haben, rein wirtschaftlich gesehen?

Meiner Meinung nach nützen solche Aktionen nur kurzfristig etwas – wenn überhaupt. Die Länder müssen verbindliche Hygienebestimmungen für Klinische Einrichtungen zwingend einführen. Eine Verbesserung der Hygiene kostet Geld. Das werden Kliniken nie freiwillig im erforderlichen Umfang einsetzen. Deshalb müssen sie vom Gesetzgeber dazu gezwungen werden.

Nicht zu reden von anderen Hygienemängeln, auch an den Dialysen. Spontan fällt mir dazu konkret ein:

- kein Handschuhwechsel beim Ab- und Anschließen von verschiedenen Patienten
- keine Desinfektion der Blutdruckmanschetten
- keine Desinfektion des Stetoskop vor und nach dem Abhören
- Ablegen von aufgezogenen und nicht geschlossenen Spritzen auf der Maschine
- Blutabnahme am Schlauchsystem mit Einstechnadel ohne vorherige Desinfektion der Einstichstelle
- Berührung der Heparinspritze am Bett und damit Kontamination, ohne die Spritze zu verwerfen
- Anschluss von Infusionen ohne Anschlussbereich vorher zu desinfizieren
- Zu kurze Einwirkzeit der Desinfektion beim Punktieren
- Wischen mit dem Tupfer über der Punktionsstelle und der angrenzenden Hautregion als „letzte Tat“ vor der Punktion
- Abtasten der Punktionsstelle nach der Desinfektion

Das sind so Punkte, die mir in meinem Dialyseleben schon oft begegnet sind. Sie haben alle etwas gemeinsam: Sie sind nur möglich, weil das Bewusstsein für Hygiene bei vielen fehlt. Das jeder dieser Punkte für den Patienten schwerwiegende Folgen haben kann muss in das Bewusstsein der Pflegekräfte hinein. Nur dann wird sich „vielleicht“ etwas ändern.

Mich würde mal interessieren, was ihr in dieser Beziehung noch so ganz konkret erlebt habt.

VG
MaRIO

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 02 Nov 2010 10:34 #265671

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Hallo , Rio ,

all diese Hygienemängel,die Du aufgezählt hast , gibt es bei uns auch . Dazu kommt noch , dass erkältetes Pflegepersonal mit richtigem Schnupfen und Husten ohne Mundschutz an den Patienten arbeitet und sich dann wundert , wenn die sich anstecken.
Solea

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 02 Nov 2010 12:05 #265673

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Hallo RIO,

natürlich muß das ins Bewustsein des Pflegepesonals. Aber genauso wichtig ist das Bewustsein der Patienten. Wenn sich Patienten alles gefallen lassen aus Angst vor unerwünschten Reaktionen des Peronals oder der Ärzte selber, oder weil sie selber (die Patienten) zuwenig über die Notwendigkeit der verschiedenen Hygienemassnahmen wissen bzw. weil es ihnen aus Unkenntnis der möglichen Auswirkungen, egal ist.

Noch was zu den Kosten. Natürlich kostet Hygiene viel Geld aber viel teurer sind die Auswirkungen am Patienten.
Wenn Hygiene Millionen kostet, dann kostet die Beseitigung der Folgen von mangelnder Hygiene Milliarden.

Limo

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 02 Nov 2010 12:30 #265674

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Hallo TalliaX,

Da schilderst Du in Deinem vorletzten Satz eines der Grundprobleme. Viele Patienten haben Angst, dass sie nicht richtig behandelt werden, wenn sie sich beschweren.

In den Krankenhäusern, die ich kenne, bekommt man bei der Aufnahme auf Station einen Fragebogen, den man anonym in einen dafür vorgesehenen Kasten werfen kann. Da kann man gut auf solche Mängel eingehen.

Vielleicht bringt es auch was, die Krankenkasse über solche Vorgänge zu informieren. Auch das kann man ja nötigenfalls anonym machen.

Limo

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 02 Nov 2010 12:46 #265675

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Hallo Donna,

Laut den entsprechenden Richtlinien des Robert-Koch-Institutes, muß der MRSA Patient vor dem Transport im Haus (z. B. zur Dialyse), gewaschen werden (incl. Haare), frische Sachen anziehen und das Bett muß frisch bezogen werden. Der Patient muß einen Mundschutz tragen und der Transporteur einen extra Kittel überziehen, Mundschutz tragen und Einmalhandschuhe. Vor dem Rücktransport müssen die gleichen Massnahmen erfolgen.
Übrigens ein MRSA Test kostet zwischen 30,00€ und 70,00€.Das Problem ist allerdings, dass (wenn ich mich recht entsinne) diese Kosten nicht von den Kassen übernommen werden.

Übrigens gibt es inzwischen Schnelltests, die nicht mehr 2 - 3 Tage dauern sondern nur noch 2 - 4 Stunden.

Limo

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 02 Nov 2010 12:48 #265676

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Da sieht man es, nicht das Pflegepersonal allein ist das Problem.

Limo

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 02 Nov 2010 12:52 #265677

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Hallo albertine,

ich war auch (wie Du weißt) 3 mal im vergangenen Jahr in der DKD in Wiesbaden. Und jedesmal mußte ich einen aktuellen MRSA Test mitbringen. War auch immer negativ.

Limo

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 02 Nov 2010 14:07 #265680

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ein problem ist meiner meinung nach,daß man an der dia ein dauerpatient ist ---mit ständigem kritisieren macht man sich im endeffekt das leben dort schwer:-(---neulich fiel der schwester meine epo-spritze runter ....ich habe nichts gesagt und gehofft daß es gut geht(war falsch,ich weiß )
ansonsten versuche ich es mit selbstschutz :möglichst nichts anfassen(türgriffe,waage),keine ausliegenden zeitungen mehr lesen und shunt sowie hände vorm hinlegen nochmal desinfizieren,dann stimmt da wenigstens die einwirkzeit...lg taffi

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 02 Nov 2010 16:05 #265683

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Hallo,

Limo schrieb:

> Da schilderst Du in Deinem vorletzten Satz eines der
> Grundprobleme. Viele Patienten haben Angst, dass sie nicht
> richtig behandelt werden, wenn sie sich beschweren.

Interessanterweise habe ich (nicht nur im Arzt/Pfleger-Patient-Verhältnis) die gegenteilige Erfahrung gemacht.

Wenn man sich sachlich, höflich und begründet beschwert kann man oft in Zukunft damit rechnen zuvorkommender und richtiger behandelt zu werden.

Ich schiebe das (auch) darauf, dass die meisten Menschen Ärger gerne aus dem Weg gehen. Wenn ich klar mache, dass ich mich wehre, ist es einfacher mich dirket korrekt zu behandeln statt sich nachher mit Beschwerden, Widersprüchen und sonstigen Stellungnahmen herumzuschlagen. Insbesondere auch im Umgang mit Behörden aller Art hat sich das bewährt.

Also Leute nur Mut!
Allerdings ist mir wichtig nochmal zu betonen: sachlich, höflich und begründet lauten in dem Fall meine Zauberworte.

Gruß
joe

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 02 Nov 2010 16:42 #265685

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Es ist ja nicht so, dass ich das Personal nicht auf die hygienischen Missstände hingewiesen habe. Sogar mein Freund hat Theater gemacht. Die Reaktion der Stationsschwester war: Wir haben zu Zeit viele Männer auf der Station
Mmmmm? Was sollte mir diese Antwort sagen?
Geändert wurde nichts.
Ich hätte danach eigentlich zu einem Ausschuß oder einer Einrichtung die sich Rechtlich mit diesen Mängeln befassen kann gehen sollen. Ich habe aber Angst, dass wenn es zu einer evtl. rechtlichen Gegenüberstellung kommen sollte im Endeffekt ich die blöde bin. Ich laufe ja nicht ständig mit einer Kamera etc. rum um diese furchtbare Hygiene zu Beweisen. Wie geht man da vor?
Einen Fragebogen gibt es in dem Krankenhaus nicht.

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 02 Nov 2010 19:26 #265691

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Hi Limo,

Wenn Hygiene Millionen kostet, dann kostet die Beseitigung der Folgen von mangelnder Hygiene Milliarden. -->> das ist zwar richtig, nur müssen die Kosten für die Vorsorge, also die Millionen, von den Kliniken kommen. Die Folgekosten mangelnder Hygiene, also die Milliarden, tragen ja dann die gesetzlichen Krankenkassen, also wir alle.

Deshalb finde ich den Ansatz, den man wohl in den USA versucht, nachdenkenswert. Dort müssen die Kliniken die Behandlung von Folgekosten der Krankenhausinfektionen selbst zahlen. Das würde auch bei uns die Kliniken mit Sicherheit zum Umdenken bewegen...

VG
MaRIO

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 03 Nov 2010 09:20 #265693

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Limo schrieb:


> Übrigens ein MRSA Test kostet zwischen 30,00€ und 70,00€.

Aber wehe, wenn er positiv ausfällt, dann wirds aufwendig und teuer :-(

Vielleicht wird deshalb oft dann lieber gar nichts gemacht?

LG
Sabine

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Re: KLINIKEN SCHLAMPEN BEI HYGIENE 14 Nov 2010 21:21 #265778

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Als ich im Frühjahr zur Biopsie musste, machte der punktierende Arzt das ohne Kittel (sonst lief er mit Kittel herum). Ich dachte, was soll das denn? Ansonsten kam mir alles einwandfrei vor. Später las ich, dass die Ärzte in England die Empfehlung haben, keine Kittel mehr zu tragen, weil die Keimfänger sind und nur dazu dienen, dass an ihnen das Namensschild befestigt wird:

www.sueddeutsche.de/wissen/resistenzen-g...en-plagen-1.990778-2

Ulrike

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