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Katabolisches Syndrom 07 Jan 2011 18:18 #266403

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Hallo!
Kann mir jemand erklären, was genau eigentlich das Katabolische Syndrom ist?Vor kurzem habe ich zum erstenmal gehört, daß wir Dialysepatienten das alle haben sollen, und daß es deshalb auch so wichtig wäre, gut zu essen. Bisher habe ich nur herausgefunden, daß es irgendwas mit der Nährstoffverwertung zu tun haben muß, besonders (oder ausschließlich?) von Eiweiß. Vielen Dank schon mal, Grüße von
Hachiko:)

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Re: Katabolisches Syndrom 07 Jan 2011 19:32 #266405

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Hallo Hachiko!!
Meinst du vielleicht metabolisches Syndrom??

DK

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Re: Katabolisches Syndrom 07 Jan 2011 22:41 #266408

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Hallo Hachiko,
es geht wie Du schon richtig sagtest um den Eiweissstoffwechsel und beim Katabolischen Syndrom scheinbar um Muskelabbau. Dass alle das aber haben sollen, kann ich mir nicht vorstellen, zumindest nicht in relevanten Ausmassen, denn dann wäre von mir nach 15 Jahren wohl nichts mehr übrig und ich nicht so fit.. War schon immer sehr schlank Beim googeln fiel mir auf, dass Zink sehr wichtig auch für den Eiweissstoffwechsel ist:

Zink ist notwendig für eine ganze Reihe von Körpervorgängen.
Dies wird daran deutlich, dass Zink an der Bildung von über 200 verschiedenen Enzymen beteiligt ist.
Zink ist besonders wichtig für das Körperwachstum, den Eiweißstoffwechsel, das körpereigene Abwehrsystem, für die Wundheilung (Gewebe-Neubildung), aber auch für den Zustand von Haut, Nägeln und Haaren.

Jedenfalls nehme ich mit Carenal seit sehr langer Zeit täglich 25mg Zink zu mir. Carenal ist ein Nahrungsergänzungsmittel für Dial-Patienten und ich meine das Mittel der Wahl, ist auch noch Selen (gegen antioxidativen Stress) und Vitamin E drin. Leider bezahlen es die Kassen nicht mehr. Ne Packung von 100stck. kostet in etwa 15 Euo, Dreisavit ist übrigens sogar teurer.

Schönen TAg!

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Re: Katabolisches Syndrom 07 Jan 2011 23:10 #266410

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Guten Abend,

das katablische Syndrom ist eine abbauende Stoffwechsellage. Es ist heute das Problem der Dialysepatienten und entsteht durch die ständigen Entzündungen verursacht durch die Dialysatoren.

Einfluss von Entzündungsmediatoren
auf den Ernährungszustand:

Müdigkeit, Abgeschlagenheit
Depression
Appetitverlust
Muskelkatabolismus
Gesteigerter Ruhe-Energieumsatz
Gewichtsverlust
Verzögerte Magenpassage
Gastrointestinale Blutungen, Anämie

Folge: Niereninsuffizienz geht einher mit Katabolie

daher ist eine ausgewogene,eiweißreiche Kost wichtig.

Klassische Diätempfehlungen, wie
Eiweißrestriktion, Phosphatrestriktion,
kompletter Verzicht auf Obst und Gemüse,
etc. sind kontraproduktiv.

Mehr dazu:
hier

peter

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Re: Katabolisches Syndrom 08 Jan 2011 09:58 #266411

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knutpeter schrieb:

> Guten Abend,
>
> das katablische Syndrom ist eine abbauende Stoffwechsellage. Es
> ist heute das Problem der Dialysepatienten und entsteht durch
> die ständigen Entzündungen verursacht durch die Dialysatoren.
>
Hallo Peter,

das würde ja bedeuten, daß CAPD-Patienten davon nicht so betroffen wären? Ich dachte, sowas kommt auch von zu viel Eiweißverlust durch die Dialyse und unzureichender Eiweißzufuhr, also wenn die Eiweißbilanz einfach nicht mehr stimmt.

LG
Sabine

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Re: Katabolisches Syndrom 08 Jan 2011 13:19 #266413

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Guten Tag sabine,

das nennt sich dann Protein-Energie-Mangel-Syndrom. CAPD=ca 1,2g/kgKG Eiweiß

Energie ca 30-35 kcal/kg/KG.

ein erholsames Wochende wünscht peter

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Re: Katabolisches Syndrom 08 Jan 2011 13:38 #266414

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Der Abbau von körpereigenen Bestandteilen wird im Gegensatz zum Anabolismus mit Katabolismus bezeichnet. In der Regel dient er zumZweck des Stoffumbaus oder der Energiegewinnung. Katabolismus und Anabolismus sind Teile des Metabolismus.
Das ist ein ständiger Vog in unserem Körper.Daraus ein Sydrom zu basteln finde ich eher amüsant.
Gegen Muskelabbau hilft leichtes Training.Der übermässige Eieweisverlust über die Kapi kann durch Nahrung wieder ersetzt werden

VG DK

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Re: Katabolisches Syndrom 08 Jan 2011 18:07 #266418

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Stimme Dir voll und ganz zu und mir gehen diese Verallgemeinerungen ehrlich auf den Keks. Es gibt HD-Patienten, die sehr fit sind und das nach vielen Jahren Dialyse, ich zähle mich dazu. Bin 15 Jahre dabei und 45 Jahre jung. Fit durch gesunde Lebensweise und ich habe zum Glück kein Diabetis. Die mir oft prophezeite Ateriosklerose lässt auch noch immer auf sich warten....Also immer schön Kopf hoch.

Schönes WE!

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Re: Katabolisches Syndrom 08 Jan 2011 18:45 #266419

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Hallo!
Danke für Eure Antworten, so ungefähr weiß ich jetzt, worum es sich handelt. Ich hatte gehört, wie sich eine unserer Ärztinnen mit einer anderen Patientin darüber unterhalten hatte und konnte mit diesem Begriff überhaupt nichts anfangen. Aber die Ärztin hat ausdrücklich gesagt :Dialysepatienten haben etwas, das die Ärzte Katabolisches Syndrom nennen, und das es gerade deshalb so wichtig wäre, gut zu essen. Na, jetzt bin ich doch etwas schlauer :-].
Grüße von Hachiko

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Re: Katabolisches Syndrom 08 Jan 2011 20:02 #266420

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hallo Hachiko !! gut essen ist besonders wichtig für dialysepatienten --und dann noch dazu körperlich aktiv sein ---wie auch immer es dann heißt wenn man es nicht tut ist mir persönlich völlig egal --lg taffi

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Re: Katabolisches Syndrom 10 Jan 2011 01:01 #266423

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Hallo knutpeter,

auch wenn mir das Problem ansich und die Ernährungssituation sowieso bekannt ist, habe ich doch zwei Fragen zu Deinem posting:

1. Warum schreibst Du, dass dies´ heute das Problem der Dialysepatienten ist?
Bis wann war es das nicht?

2. Welche dauernden Entzündungen durch Dialysatoren meinst Du?
Kann mich nicht erinnern, dass ich während 8 Jahren Dialyse eine einzige
Entzündung gehabt hätte.

Danke für Deine Aufklärung im voraus.
Guten Start in die Woche
wünscht
trockengewicht

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Re: Katabolisches Syndrom 10 Jan 2011 09:21 #266424

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Guten Morgen Trockengewicht,

ich hoffe ich kann Deine beiden Fragen beantworten.

Patienten leben mit der Dialyse immer länger (über 40 Jahre).Da tauchen dann schlummernde Folgen der Hd verstärkt auf.

50 % der HD- Patienten versterben an kardiovaskulären Ereignissen. Zu einem großen Teil sind dafür die Entzündungsprozesse durch erhöhtes IL 6/8, CRP und Adiponektin verantwortlich und die Mangelernährung durch die Entzündungen.(siehe meinen Link vom Oecotrophologen Kongress)
Das Thema Entzündungen und Unterernährung ist ein Hauptforschungsgebiet, z.B. an der Charite/Virchow, Auszug der aus den aktuellen Forschungsthemen:

# Induktion von Entzündungsreaktionen durch die Hämodialyse
# Elimination von Entzündungsmediatoren durch extrakorporale Verfahren
# Neue Zytokin-induzierende Substanzen im Dialysat
# Strategien zur Zytokin- Modulation bei Sepsis
# Einfluss der Mikroinflammation, insbes. CRP auf die Mechanismen der Kalzifizierung und die kardiovaskuläre Mortalität

Ich hatte hier schon einmal aus dem persönlichen Schriftverkehr mit dem weltweit anerkannten Dialysatoren-Experten Prof. Falkenhagen aus 2010 zitiert:

…Natürlich gibt es Überlegungen
Membranen herzustellen, die eine bessere Bioverträglichkeit
gewährleisten. Eine Möglichkeit wird auch von Gambro schon genutzt,
d.h. die Entwicklung von offenerer Membranen, die zwar den Nachteil
haben, einige Eiweiße mehr insbesondere Albumine durchzulassen, dafür
aber den Vorteil einbringen, Cytokine wie das Interleukin 6 und das
Interleukin 8 und auch andere Cytokine verstärkt durchzulassen. Auch
Fresenius hat derartige Membranen bereits in der Entwicklung und soweit
ich weiß auch schon in klinischer Testung. Dies wäre zumindest eine
kostengünstigere Variante, den Inflammationsprozess positiv zu
beeinflussen und daher für einen geringeren Katabolismus zu sorgen.
Darüber hinaus gehende Lösungen, sind mit Sicherheit - wie schon
zuvor dargestellt - zu teuer. Die Möglichkeit wäre hier, spezielle
Strukturen in die Membran zu verankern, die eben verstärkt in der Lage
sind Cytokine inkl. auch Komplementfaktoren etc. zu adsorbieren und
daher auf diesem Weg ebenfalls zu einem verringerten Katabolismus
führen. Das Optimum wäre natürlich die Einführung eines Systems, wie
wir es für die Sepsis entwickeln, aber das ist natürlich viel zu teuer,
um bei vielen Patienten eingesetzt zu werden….


Durch die Dialyse finden ständig Entzündungen durch den oxidativen Stress im Körper statt.

Zitat aus einer Arbeit von mir über Vitamine:

Gerade Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind bei niereninsuffizienten Patienten wegen der verstärkt anfallenden oxidativen Reaktionen mit einem hohen Risiko verbunden.
Bei oxidativen Reaktionen im Stoffwechsel entstehen freie Radikale. Diese besonders reaktionsfreudigen Verbindungen werden beispielsweise bei der Abtötung fremder Organismen eingesetzt. Ein Überschuss, etwa als Folge von Infektionen, wird als oxidativer Stress bezeichnet und mit Folgeschäden wie Krebs oder Arteriosklerose (Arterienverkalkung) in Verbindung gebracht. Der menschliche Körper besitzt selbst verschiedene Abwehr- und Reparatur-Mechanismen, die einen großen Schutz vor den Schadwirkungen freier Radikale bieten. Die wichtigsten Transporteure für Antioxidantien sind die Erythrozyten, weswegen für die antioxidative Kapazität ein ausgeglichener Hämatokrit (Korrektur der Anämie) sehr wichtig ist.
H. Sies hat die Wichtigkeit der Harnsäure für die körpereigene Oxidationsabwehr beschrieben. Mit einem Wert von 150-450 µM/L hat sie die höchste antioxidative Kapazität im menschlichen Körper. Der positive Effekt der Harnsäure wird durch die Fähigkeit, als Radikalfänger aufzutreten und Peroxynitrite zu binden und damit die Invasion von Entzündungszellen zu reduzieren, erklärt.


Das dumme ist, das gerade auch Harnsäure ausdialysiert wird.

Ich hoffe es ist nicht zu lang geworden und ich habe mich verständlich ausgedrückt.

vG peter

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Re: Katabolisches Syndrom 10 Jan 2011 20:05 #266425

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Guten Abend knutpeter,

vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten!
Gruß
trockengewicht

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Hi :)

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