THEMA:

Hallo,
wie ist das bei euch im Dialysezentrum werdet ihr immer von der selben Schwester punktiert ? Ich habe jetzt 17 Dialysen hinter mir und wurde schon von 10 verschiedenen Schwestern punktiert. Für mich ist das der absolute Stress wenn ich nicht weis was oder besser wer auf mich zu kommt.

Lieben Gruß Marina

Hallo Marina,
würdest Du mir sagen, wo Du dialysierst? Ich kenne das auch. Bin gestartet mit Arztpunktion, aber jedes Mal ein anderer Arzt da. Erste Punktion wurde versemmelt, schwere Fehlpunktion...danach stand in meiner Akte Problemshunt...hatte zur Folge, dass ab dann alles der Shunt war. Habe meinen Shunt dann überprüfen lassen ...und oh Wunder, der war es nicht. Mache Nachtdialyse und habe dort ständig anderes Personal, die sind dann auf Nummer sicher gegangen und haben immer in die gleiche Stelle punktiert. Inzwischen - nachdem in der Urlaubsdialyse (!) die Strickleiterpunktion eingeführt wurde - habe ich mich 3x beschwert. Da nun jeder mal punktiert hat, habe ich nun mühsam gelernt, wen ich wie ansprechen muss und bei wem es mich nur Nerven kostet. Ich gebe dir Recht, es belastet die Nerven völlig, weil es zumindest bei mir auch schon fette Einblutungen gab, die Nachtdia zum Horror wurde und ich trotzdem am nächsten Tag in den Frühdienst (bin berufstätig) mußte (mit 2 Stunden Schlaf). Was mir fehlt ist eine Kontrolle auch durch die Ärzte (Visite erst, wenn man schon punktiert ist, Schwachsinn!) und eine höhere Sensibilität des Personals für die Shuntpunktion. An meinen Armen geht nur eine Stelle für einen Shunt, d.h. wenn die den Shunt fertig kriegen, dann habe ich einen Shunt aber Oberschenkel. Hatte auch schon überlegt, den Shuntchirugen anzusprechen auf die Problematik, denn der muss dann ran, wenn der Shunt muckt. Ich empfehle Dir sprich alles an in der Visite oder lasse Dir einen Arzttermin außerhalb der Dialysezeit geben und frage nach, ob der Shunt so richtig punktiert ist. Nicht unterkriegen lassen und brauchst noch viele Nerven.
Gruß ME
P.S. Tommy, kannst Du Dich mal zu dem Thema äußern? Du bist doch da der Fachmann. Hast Du Infomaterial, wie punktiert werden sollte und wie wir Patienten dies kontrollieren bzw Einfluss nehmen sollten? Liebe Grüße ME

Hallo sheila,

ich kann Dir nur empfehlen, lerne, Dich selbst zu punktieren. Suche Dir jemanden vom Personal, der Erfahrung hat, bei dem die Punktionen sitzen und dem Du vertraust und lasse es Dir zeigen.
Beim ersten Mal habe ich wohl 20 min benötigt, bis ich mich traute, die Kanüle zu setzen. Aber jetzt - kein Stress mehr, wer wohl zum Punktieren kommt, selten mal eine Fehlpunktion und Du hast es selbst in der Hand, dass der Shunt optimal genutzt wird.
Nur Mut!

Lieben Gruß
Anja

Stimme Ajja zu, kostet die ersten Male zar *berwindung, ist aber das Beste, wenn Du nur punktierst, der Shunt lebt damit meist länger. Nur Mut, Du schaffst es schon, Augen zu und durch 8NUR N)CHT DURCH DEN sJUNT1 aLBERTINE

Hallo ME,
bei mir kommt auch nur der linke Oberarm für einen Shunt in Frage die restlichen Venen sind zu dünn. Mein Shunt ist gut ausgebildet lässt sich auch gut punktieren im Strickleitersysthem. Bin mit den Ärzten echt zufrieden sind alle sehr nett die meisten Schwestern auch aber echtes Vertrauen habe ich nur zu einer Schwester. In diesem Zentrum sollen die Schwestern alle Patienten kennen für mich als Patient keine gute Idee.
Meine dritte Dialyse war der absolute Horror ich wurde das erste mal mit 2 Nadeln punktiert was auch o.k. war. Nach den 4 Std. kam eine recht junge Schwester und zieht beide Nadeln gleichzeitig raus sie sagt das geht schneller. Das abdrücken der 2 Löcher am Oberarm der Wahnsinn nach 10 min kamen 2 kleine pflaster drauf und jeweils ein stück Mull mit Pflaster. Ich stehe auf packe meine Sachen zusammen auf einmal schaue ich nach unten eine riesen Pfütze Blut schaue auf meinen Arm da läuft die Brühe als hätte man einen Wasserhahn auf gedreht. Ich war total überforder hinlegen abdrücken am Ende hat alles eine halbe Stunde länger gedauert.
Jetzt bestehe ich darauf das die Nadeln nacheinander gezogen werden und ich 15 min. pro Punktionsstelle abdrücke das klappt wunderbar. Mir ist es egal ob ich 10 min. früher oder später zu Hause bin. Gehe extra von 17 Uhr bis 21 Uhr damit keiner hinten dran steht und auf mein Bett wartet.
Habe am Mittwoch ein Gespräch mit meinem Arzt bin gespannt was dabei raus kommt.
LG Marina

Hallo Anja,
das hat mir Tommy auch geraten ich denke ich muß mir darüber echt mal Gedanken machen. Allerdings habe ich davor eine rießen Angst bin ein echter Feigling aber ich werde meine Lieblings Schwester darauf ansprechen.
Geht das denn so einfch mit einer Hand und dann auch noch am Oberarm ???

LG Marina

zur selbstpunktion kann ich dir zwar leider noch nichts sagen, weil ich mich das selbst noch nicht traue, aber in unserem zentrum ist es auch so, dass alle schwestern mal bei jedem patienten punktieren. ich finde das sinnvoll, da ja nicht immer die gleichen schwestern zur gleichen zeit da sind. ich habe von ca 20 genau eine schwester, die ich nicht mehr ran lasse, die muss dann eine andere oder den zuständigen arzt holen.

Hallo Sheila, das Personal arbeitet im Schichtdienst und somit wird es immer so sein, daß du verschiedene Punkteure hast. Das sparst du dir wenn du selbstpunktierst. Da ich als Rechtshänder leider den Shunt rechts habe, mußte ich das auch mit links lernen. Habe mich am Anfang recht reingezittert aber seit damals keine Fehlpunktion mehr gehabt. Auch im Uraub wo man ja niemand kennt, ist das doch sehr beruhigend wenn man selbst die Macht hat. Laß dir doch mal 2 Nadeln geben und nimm sie mit nachhause. Halte sie mal in der Hand, punktiere mal ne Apfelsine und mit der Nadel den Schlauch, damit du zu den Dingern schonmal du sagen kannst. Gruss Edel

Hallo Marina,

das ist sicher eine Frage der Übung. Ich habe den Shunt am re Unterarm, bin Rechtshänder und punktiere mit links. (im wahrsten Sinne ders Wortes)

Lieben Gruß.
Anja

ja sheila es geht...
mit hat eine Pflegerin Mut gemacht mit dem Satz: danebenstechen kann jeder auch Sie, aber das passiert eben.
ich stech nach 3 Jahren Übung nun mit links in den re Oberarm. allerdins hab ich mir beim Optiker eine extra Brille machen lassen sonst seh ich nix. die Schwestern bei uns meinten zwar alle dass man eigentlich auch im Finstern stechen können sollte.... aber das kann ich noch lange nicht!
Bei uns kann man sich weigern oder schlicht um eine andere Person zum Stechen bitten; der Medizinmann sagte auch extra, wer unsicher ist sollte einfach nicht stechen es gibt genug andere Dinge die getan werden müssen...

zum Üben : nimm einen Systemschlauch und zerknüll ihn zwischen zwei Handtüchern.. und versuch dann da zu treffen.. ( klaro mit links..) das ist in etwa das was man fühlen muss..
meine ersten Versuche waren ziemlich blutig, weil im Oberarm ja ein recht doller Druck herrscht, und weil ich so elend langsam bin...

wenn ich mal im Zentrum bin ( weil z B mein Mann nicht greifbar ist..) bitte ch immer darum, die schweren Stellen oder auch mal gegen den Strich zu punktieren, damit sich der shunt ein bisschen besser entwickelt und die Strecke länger wird..

allerdings: ich benötige auch nach einem Jahr immer noch etwa 15 bis 20 minuten .. schneller gehts nie.. und: es tut leider bei mir immer noch elend weh.. nur eine winzig kleine Stelle ist inzwischen unempfindlich..


dennoch bin ich heilsfroh dass ich nun die Maschine zu Haus hab! ein großes Stück Freiheit! statt bonanza und Bügeln ist eben bei uns am Sonntag Dia angesagt.. aber ich kann auch schon mal sagen och nö heut nicht lieber morgen frü! welch ein Genuß!!
Dir Viel Erfolg!!Rewendi

Liebe Marina,

Du bist für Deinen Shunt verantwortlich. Letztendlich hälst Du die Schmerzen beim Punktieren aus; im schlimmsten Fall liegst Du auf dem OP Tisch und musst Deinen Shunt revidieren lassen.
Ich denke, Du solltest entscheiden, wer etwas mit Deinem Shunt macht. Du bestimmst, dass kein Anfänger die Nadeln gleichzeitig zieht, dass nur kurz abgedrückt wird oder wie steril punktiert wird. Es ist Dein Leben, Deine Gesundheit, mit der u. k. U. fahrlässig umgegangen werden darf. Daher musst Du darauf bestehen und dem Personal mitteilen, was das Beste für Dich und Deinem Shunt ist. Viel Glück. Liebe Grüße Tommy[cool]

Hallo sheila
für meine erste Punktion war es wichtig zu sehen, was ich punktiere.
Lass Dir unter Sono (evtl. öfters) zeigen wie tief das Gefäß liegt, wie groß der Durchmesser ist. Das gibt mehr Sicherheit.
Übrigens die Selbstpunktion tut nicht weh.
Beim fremd punktieren wartet man auf den Schmerz. Mit Sicherheit, er kommt.
Bei der Selbstpunktion konzentriert man sich auf Einstichstelle, Einstichwinkel, Nadelvorschub, Nadelfixierung. Die Schmerzerwartung ist vergedrängt, so kommt er auch nicht.
Grüße

Hallo,
erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Ich habe meinen Arzt angesprochen das ich es lehrnen möchte mich selbst zu punktieren. Er findet das gut meinte nur ich soll noch ein paar Monate warten weil mein Shunt noch sehr weich ist da wäre es besser wenn es erfahrene Schwestern machen.
Wie lange habt ihr gebraucht bis es mit dem punktieren geklappt hat ?

liebe grüße marina

Hallo, sheila,
ob der shunt weich ist, spielt aus meiner Sicht nicht so die Rolle, wichtiger wäre, dass sich alle Schwestern beim Punktieren an ein bestimmtes Schema halten. Bei mir war es am Anfang so dass sich jeder irgendeine Stelle rausgesucht hat (Mein Shunt war allerdings so, dass eh nur die Ärzte punktiert haben, aber eben frei Hand).
Dann wäre Selbstpunktion wirklich besser.
Bei mir ist es so, dass es an den meisten Stellen kaum weh tut, am Unterarm gibt es eine Stelle von ca. 2-3 cm, wo es durchaus weh tut, weil ich dort wohl ein Nervenästchen erwischt habe. Es lässt sich aber aushalten, und zur Ausnutzung der Strecke nehme ich das eben mit. Ich punktiere eher langsam, und auch meist ohne zu stauen.
Den Tip mit Ultraschallkontrolle finde ich gut, frag mal, ob das möglich ist.

LG Antonio

Hallo Marina,
bei mir punktiert das Personal auch reihum, neue Schwestern lassen mir ne WEile Zeit, wenn ich sie besser kenne und ihre Arbeit schätze, bitte ich sie von mir aus, mal zu punktieren. Eine Schwester darf nicht mehr an meinen Arm, nur noch zum Abhängen. Beim Ziehen der Nadeln, drücke ich auch selbst ab, damit erspare ich mir,dass jemand zudrückt, bevor die Nadeln wirklich raus ist......
Ich sage genau an, wie und wo ich es möchte und alle wissen das und akzeptieren das. So ist jedem geholfen. Aberdazu muss meinen seinen Shunt eben gut kennen.
Finde ich gut, wenn Du es selbst machen willst, meine Sache ist das nicht.
Aber abhängen kann ich mich und die Maschine zu grossen Teilen bedienen und das finde ich sehr wichtig. Es verringert das Gefühl der Abhängigkeit und hilft auch dem Personal, Zeit zu sparen. Man ist ingesamt sicherer, weil man weiss, was läuft und man die Einstellungen kontrollieren kann. Wenn Zeit ist, ist das Personal gern bereit, mich an der Maschine zu trainieren , wenn ich mal einen neuen Typ bekomme....

Alles Gute.

Hi,

Du schreibst so logisch und vernünftig - und hilft auch dem Personal, Zeit zu sparen.

In meiner Dialysezeit habe ich mich genauso, wie von dir beschrieben, verhalten und habe auch so gedacht.

Sehr oft hatte ich aber den Eindruck, es war den Pflegenden gar nicht Recht. Ich musste erkennen ihre Routine war ihnen viel lieber als meine Hilfe Sie empfanden sie als Belastung, so mehrere Antworten auf mein Nachfragen.

Von dem Spruch, das machen wir hier immer so, träume ich sogar manchmal nachts. In einer Urlaubsdialyse sagte ein Arzt sogar einmal zu mir, bitte Frau L. machen sie es so, wie hier üblich, sie verunsichern sonst nur meine Mitarbeiter.

L.

Hallo,
gestern habe ich der Schwester auch gesagt wo sie punktieren soll sie war etwas sprachlos hat es aber gemacht. Bin extra 20 min. später ins Dia-Zentrum gegangen habe gesagt ich komme jetzt immer erst wenn die anderen Patienten angeschlossen sind damit die Schwester genug Zeit für mich hat. Meine Mitpatienten sind beide über 80 Jahre sie haben es immer sehr eilig an die Maschine zu kommen und wenn sie fertig sind nicht´s wie weg. Na ja jeder wie er es gerne hat.
Ich habe alle Zeit der Welt an meinen Dialysetagen mir kommt es auf eine halbe Stunde früher oder später nicht an.
Lieben Gruß Marina

noch ein Tip..
vielleicht gibts bei Euch die Dialysefibel im Zentrum. Ist echt sehr teuer zum Selberkaufen..
bei uns gibt es sie zur Ansicht. da gibt es eine recht ausführliche Anleitung was man wie machen soll.. mit genauen Bildern.
.. wobei ich zugeb dass ihc Einiges anders mache, aber man hat schon mal ne Vostellung wie das Lehrbuch es meint und kann dann zusehen wir die Pfleger es machen und fragen warum..

In einer Urlaubsdialyse sagte ein Arzt sogar
> einmal zu mir, bitte Frau L. machen sie es so, wie hier üblich,
> sie verunsichern sonst nur meine Mitarbeiter.

das ist aber ein Armutszeugnis für Arzt und Dialysepersonal!

LG waldkauz