THEMA:

Ahoi,

Eure Erfahrung ist gefragt ! Seit Neun Jahren leide ich jetzt unter einer Niereninsuffizienz. Die Dialysebehandlungen sind bis vor kurzem immer relativ unspektakulär verlaufen. In der letzten Zeit wendete sich das Blatt bedauerlicherweise. Ich bekomme nach ca. 2 ½ Stunden Blutwäsche Krämpfe in den Füßen und in den Warden. Das ist ja normalerweise auch nichts spektakuläres aber die Vorgehensweise des Pflegepersonals hat mich schon etwas irritiert. Die Dialyseschwester stellte erst die UF aus und tat weiter nichts. Ich hatte sehr starke Schmerzen aber keinerlei Maßnahmen vom Pflegepersonal. Erst als ich sie aufforderte mir eine Kochsalzlösung zu spritzen wurde die Pflegerin aktiv. Wie nicht anders zu erwarten besserte sich mein Zustand. Nach nur 5 Minuten wurde die UF (840ml/Std.) wieder aktiviert. Warum wird die UF nicht reduziert oder eingestellt ? Die Zellen sind doch leer ! Man kann doch nicht einen Eimer Wasser der völlig gelehrt wurde noch leerer machen. Nach der Aktivierung der UF kamen die Krämpfe schnell wieder. Ganz ehrlich gesagt fühle ich mich ganz schön verarscht als Patient. Dieses stellt für mich eine Körperverletzung und Verletzung der Fürsorgepflicht da. So ein Verhalten ist doch nicht normal ? Mich würde Interessieren wie das bei Euch läuft wenn Ihr Krämpfe bekommt.


Gruß Merlin

Bevor du dich hier aufregst und von Körperverletzung und Verarschung sprichst, solltest du lieber mit dem Personal in deinem Zentrum REDEN. Warum hast du nicht gleich um Kochsalz gebeten wenn du weisst, dass das bei dir bei Krämpfen am besten hilft ? Warum hast du nicht gefragt ob die UF reduziert oder vorzeitig beendet werden kann ? Und wenn du nach 2 1/2 Stunden meinst, dass du dein Sollgewicht schon erreicht hast, warum lässt du dir dann erst soviel einstellen ???
Auf der einen Seite wollen Patienten immer mündig und selbstbestimmt sein, aber andererseits bekommen sie ihren Mund im Zentrum nicht auf, sondern kotzen sich hier im Forum aus. Tut mir Leid, aber bei sowas platzt mir echt manchmal der Kragen....

Hallo Merlin,

ich bin mal um eine sachliche Antwort bemüht.
840 ml/ Std. spricht für eine hohe Gesamtabnahme, die Du während der Dialyse zu leisten hattest. Die führt auch bei mir schneller zu Krämpfen. Möglicherweise sind gerade die Waden dazu prädestiniert, weil dort die Flüssigkeit aus dem Gewebe am lockersten sitzt. Aus anderen Gewebeschichten des Körpers kann nicht so schnell Flüssigkeit nachströmen, um heraus dialysiert zu werden. Dein Sollgewicht wurde hoffentlich realistisch festgelegt, also würde überschüssiges Wasser in Deinem Körper verbleiben, wenn die UF abgestellt würde, das sich ansammelt. Die innere Dialyse, die Umverteilung von Giftstoffen und Wasser setzt sich nach Abschluss von der Maschine innerhalb des Körpers fort. Da während des kommenden Intervalls zusätzliche Flüssigkeit hinzu kommt, denn Du isst und trinkst, würde das immer höhere Gewichte zur Folge haben. Du selbst kannst diesen Kreislauf nur unterbrechen, indem Du Deine Flüssigkeitszufuhr zu Hause kontrollierst und Deine UF möglichst nicht über 500 ml/Std. hältst.
Versuche es mit einen Natriumprofil, das am Anfang höher eingestellt ist und nur in der letzten halben Std. Normalwerte (wegen dem Durstgefühl) hat. Bei sehr niedrigen Calciumwerten kommt es ebenfalls leichter zu Krämpfen.

Und bitte, lieber Merlin, gib nicht immer dem Pflegepersonal die Schuld an allem. Bleibe konsequent aber freundlich. Ich habe in meiner Dialyse stets das Gefühl, jeder tut sein möglichstes für uns Patienten.
Aber jeder Mensch hat auch Schwächen, ist manchmal unbeholfen oder will etwas besser wissen oder ist mit seinen Gedanken nicht ganz bei der Sache. Drück doch bitte mal ein Auge zu und gebe Dich nicht immer als den Fordernden. (Du forderst, Du bittest nicht!) Ich glaube, wäre ich Schwester bei Dir, würde ich mich durch Dich auch verunsichert fühlen.

Moin bluestar,

Du hast Recht ! Ich hätte viel früher etwas sagen sollen. Es gibt eben Pflegepersonal die ihr Handwerk nicht beherrschen. Gehe ich recht in der Annahme das Du aus dem Medizinbereich kommst ???

Ich erwarte von einem Dialysezentrum, eingeschlossen die Ärzte und das Pflegepersonal, dass sie ihren Kopf nicht mit ihrem Arsch verwechseln. Wie bitte schön soll ich ein gewisses Vertrauen aufbauen wenn ich auf alles selber achten muss ? Da platzt mir der Kragen :-((

Ja, ich komme aus dem Medizinbereich. Gehöre allerdings hoffentlich zu dem Personal, was seinen Kopf NICHT mit dem Arsch verwechselt.... ;)

auch bei mir war es nach einigen jahren dialyse so,daß sich nie gekannte krämpfe einstellten ........da ich als vernünftige und erfahrene patientin gelte,wurde also der entzug verringert und das sollgewicht erhöht

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half aber nicht wirklich,sondern führte zu einer immer größer werdenden überwässerung und blutdruckerhöhung!

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für mich persönlich gilt seitdem :der körper verkraftet diesen wasserentzug mit den jahren immer schlechter ,ich schaffe nicht mehr als 500 ml in einer stunde,was montags drinnbleibt muß ich eben für mittwoch mit einrechnen----wirklich zu trocken bin ich nur ,wenn die krämpfe auch zu hause noch lange anhalten ...........so leid es mir tut und so oft du das wahrscheinlich auch hörst :das beste für dich und deinen körper ist :einfach weniger trinken (hat mir uch geholfen ) lg taffi

Also Merlin,

jetzt will ich Dir mal meine Meinung zu Deinem Posting schreiben:

Du bist seit 9 Jahren Dialysepatient, willst 840ml/Stunde abnehmen, lässt Dir eine Kochsalz spritzen und fragst Dich dann noch, warum die Schwester nach 2,5 Stunden nicht Dein Gewicht komplett rausnimmt??? Da stehen mir alle Haare zu Berge ...

Bei 4,5 Stunden Dialyse hattest Du 3,8 Kilo Übergewicht.

Weisst Du nach 9 Jahren Dialyse nicht, dass eine UF über 500ml/Stunde auf Dauer Probleme macht?
Weisst Du nach 9 Jahren Dialyse nicht, dass eine Kochsalzspritze den Teufelskreis Durst -Trinken-hohe UF-Krämpfe-Blutdruckabfall noch verstärkt?
Wolltest Du lieber die UF rausnehmen lassen und mit 1,7 Kilo drüber nach Hause gehen und das nächste mal mit 5,5 Kilo kommen?

Ich kann Dir jetzt schon vorrassagen, wie das weitergeht:
Zu Deinen Krämpfen werden immer mehr Blutdruckabfälle kommen. Dein Blutdruck wird zum Ende der Dialyse immer niedriger werden, die Krämpfe immer heftiger. Du wirst an der Dialyse immer mehr Infusion oder (Kochsalz-) Spritzen bekommen müssen. Der Teufelskreis dreht sich immer schneller, bis ... ja bis er zum Stillstand kommt...

Merlin, ganz ehrlich, nicht die Schwester ist das Problem - sondern DU!

Denk mal drüber nach ...

VG
MaRIO

hallo Merlin

ich habe in meinen 5 1/2 Jahren Dialyse noch nie Krämpfe an der Daialyse gehabt. Ich mache allerdings auch 8h Nachtdialyse und achte darauf die für mich verträgliche UF-Menge von 2l pro Nacht nicht zu überschreiten und das Sollgewicht nicht zu niedrig einzustellen. Habe ich doch mal über die Stränge geschlagen stelle ich halt nicht alles ein. Ich will nämlich am Morgen nach der Sialyse arbeitsfähig sein.

Gruß waldkauz

Hallo Merlin,
ich mache zwar CAPD, doch früher oder später werde ich sicherlich mal HD machen müssen. Da ich sowieso schon panische Angst vor den Nadeln und der HD habe, ist Dein Beitrag gerade nicht sehr beruhigend. Deine Probleme solltest Du vielleicht em ehesten mit den Ärzten resp. dem Pflegepersonal abklären. Ansonsten kann ich nur einigen Anderen zustimmen (nach 9 Jahren HD sollte man wissen, was man essen bezw. trinken kann und was nicht um größere Probleme zu vermeiden).
LG. Chris.

Hallo Waldkauz,
ich mache auch Nachtdialyse und bin auch nach 4,5 l pro Nacht arbeitsfähig

Hallo Mittelalter,

da ist wohla jeder unterschiedlich veranlagt (auch das Alter und Allgemeinverfassung spielt da eine Rolle), wieviel Entzug er (auch bei der Nachtdia) verträgt pro Nacht. Die 4 Monate in denen ich letztes Jahr an der Nachdia war, da war ein junger Mann (um die 30) groß und stark (ohne dick oder moppelig zu sein), der brachte jede Nacht so zwischen 3 bis 5 Litern mit und hatte keine Probleme. Aber bei anderen war es eben anders. Eine Nacht sollte ich 2,5 Liter enziehen, bei 2 Litern war Schluß (Krämpfe), obwohl ich an der PD Zeiten hatte, da kamen auch über 2l pro Nacht raus. Krämpfe hatte ich dann keine, aber auch fast keinen Blutdruck mehr.
So ist das eben verschieden.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo Hati,

genau das meinte ich damit