Hallo Klatschmohnalisa,
vor der Untersuchung bekam ich in jeden Handrücken eine Flexyle.
Mein Shunt war am linken Arm und an die entsprechende Flexyle wurde eine CO2 Kartusche angeschlossen.
Auf einer Liege auf dem Rücken liegend sah ich dann eine von oben herunter kommende riesiege Trommel. Das war das Röntgengerät. Eine Schwester öffnete immer auf Anweisung des Arztes für einen kurzen Moment die Kartusche und liess so etwas CO2 in meine Venen einströmen.
Der Arzt konnte auf einem Monitor die Aufnahmen kontrollieren. Diese Trommel kam bis auf wenige Centimeter auf meinen Arm herunter. Im ersten Moment war es für mich ein wenig bedrückend, aber dieses Gefühl verschwand sehr schnell da ich suer mit dem Arzt und den sehr netten Schwestern paudern konnte.
Das CO2 ist bei dieser Art Untersuchung das Kontrastmittel. Da es aber sehr schnell durch den Patienten ausgeatmet wird, ist es vollkommen Nebenwirkungsfrei im Gegensatz zu wohl allen anderen Kontrastmitteln.
Während der Untersuchung hatte ich ein sehr angenehmes Gefühl. Immer wenn die Schwester etwas CO2 einliesss, konnte ich ein putziges ganz leicht blubberndes Gefühl im Arm spüren. Es war nicht im geringsten unangenehm, fast sogar eher angenehm.
Die Flexyle an meinem anderen Handrücken war nur da um im Notfall eingreifen zu können. Da bei meiner Untersuchung nichts passierte, wurde sie genau wie die wo die CO2 Kartusche angeschlossen war, entfernt und ich konnte mich wieder anziehen und brauchte nur noch einige Minuten warten bis die Aufnahmen fertig waren.
Ich habe noch nie solche tollen und klaren Aufnahmen meiner Blutgefässe des Shuntarms gesehen, Weder beim Röntgen, Sono oder sonstwo. Für mich wirkten diese Aufnahmen fast räumlich und alles war sehr genau zu sehen. Die ganzen auch feinsten Blutgefässe so zu sehen fand ich total spanned.
Wie gesagt war die ganze Untersuchung für mich eher angenehm und auf keinen Fall hatte ich irgendwelche Nebenwirkungen.
Für den Shuntchirurgen waren diese Aufnahmen sehr hilfreich, da sie einfach eine sehr genaue Darstellung der gesammten Gefässsituation des Shuntarmes zeigen, nach denen er sich orientieren kann.
Von anderen Ärzten und auch im Internet hörte ich ausschliesslich eher negative Meinungen über diese Art der Gefässdarstellung. Einige stellten diese Art der Untersuchung sogar als altmodisch dar, die auch von den Kassen nicht bezahlt würden. Das kann ich so auch nicht estätigen. Es gab keinerlei Probleme mit der Kasse (AOK). Anscheinend gibt es wohl auch nicht viele Ärzte, die diese Art der Gefässdarstellung anbieten bzw. beherrschen.
Für diese Untersuchung bin ich von Berlin nach Saarbrücken geflogen und dann weiter nach Sulzbach zum dortigen Knappschaftskrankenhaus gefahren.
Nach der Untersuchung dann ein kurzen Weg zum Bahnhof und von dort mit einem Regionalzug nach Wiesbaden um dort zum Prof Dr. Krönung zur Shunt OP zu gelangen.
Der Shunt war inzwischen schon etwa 5 Tage zu und galt als absolut nicht wiederherstellbar. Prof Krönung hat es trotzdem geschafft, obwohl es eigentlich nicht ging und das sogar noch nach 5 Tagen.
Was wäre wohl, wenn gleich nach dem Shuntverschluss dieser Speziaslist an meinem Arm dran gewesen wäre? Wer weis? Jetzt bin ich seit fast 2 Jahren Transplantiert und mit dieser neuen Situation sher zufrieden.
Sollte es irgendwann wieder zur Dialyse kommen sollte (was ich natürlich nicht hoffe) werde ich definitiv von Anfang an nur wirkliche Shuntspezialisten an mich ran lassen und keine selbsternannten.
Allen alles gute mit den Shunts wünscht
Limo