THEMA:

Hallo,
möchte noch einmal das Thema der blutbildenden Medikamente anschneiden.
Ich hatte bei der Einführung Bedenken, bin aber nun mit der 4-wöchigen Gabe von Mircera recht zufrieden und HB/HK-mäßig gut eingestellt.
Seit einiger Zeit kommt es immer wieder zu Engpässen bei der Herstellung und Belieferung mit dem Medikament. Einige Dosen waren bzw. sind kaum verfügbar. Unsere Praxis will nun wieder auf NeoRecormon im üblichen Sinne umstellen (bgudschun hatte ja darauf hingewiesen, dass beides der gleiche Wirkstoff ist, nur anders verpackt und wirksam).
Der Neph meint, ein Herstellungsstop kann immer auch mit Qualitätsmängeln zu tun haben, er hätte ein schlechtes Bauchgefühl. Mir leuchtet auch ein, dass Unregelmäßigkeiten bei der Lieferung nicht hinnehmbar sind, schließlich sind wir auf regelmäßige Gaben angewiesen.
Er sagte zwar, er würde es für mich (wenn ich es möchte) auch weiterhin bestellen.
Ist mir eigentlich egal, ich nehme auch wieder 3 mal wöchentlich Epo.
Gibt es ähnliche Probleme in Eurer Dialyse?

Hallo Anja!

Von Lieferengpässen weiss ich nichts. Ich habe Mircera 350 fast 4 Jahre 1mal im Monat gespritzt. Zu Hause S.C.
In den letzten Monaten hatte ich mit starken Schwankungen zu tun. HB/HK war manhmal im Keller. Richtige Erklärung gab es von den anderen Werten her nicht.
Seit 2 Monaten gibt es nun 3x 6000 Einheiten Epoetin alpha.
Damit scheint momentan besser zu funzen.

VG DK

Hallo Anja,

mein Arzt hatte mich darauf hingewiesen, dass es in der nächsten Zeit
zu Lieferschwierigkeiten kommen könnte, deshalb hatte ich mir einen
Vorrat für drei Monate bestellt. Anscheinend gab es Probleme hinsichtlich
der GMP (Good Manufacturing Practice) bei der Herstellung der PEG
Komponente, also dieser Hülle, die den schnellen Abbau verhindert.
Sofern die Lieferschwierigkeiten behoben sind, werde ich sicher
weiterhin Mircera verwenden, sollte die weiter bestehen, wenn
mein Vorrat zuende ist, muss ich eben auf ein anderes EPO umstellen.
Inwiefern durch die Probleme ein Sicherheitsrisiko besteht, kann ich nicht
sagen, ich vermute aber, dass die ausgelieferten Chargen sicher sind,
ansonsten wären Sie zurückgerufen worden.

Schöne Grüße,

Boris

bei uns kam in der dialyse ein schreiben, dass mircera 6 monate nicht verfügbar sei. bisher habe ich meine spritzen aber noch bekommen, die apotheke wusste nichts vom lieferengpass.
ich habe gehört, dass ein werk, dass irgendeinen stoff dafür herstellt aufgrund eines unfalls zeitweise produktionsunfähig geworden ist. ich werde versuchen irgendwie über die zeit zu kommen, werde ab ansonsten mit aranesp überbrücken.

Mein Arzt informierte mich auch das es zukünftig erstmal kein Micera mehr geben soll. Ich habe mir gestern erst 7 Spritzen aus der Apotheke besorgt. Waren Re-Importe weil normale im Grosshandel schon nicht mehr vergügbar waren.

Lg Naya

KLICK (pdf-Datei)

Wenn eine Apotheke sagt, sie hätten noch nichts von Lieferengpässen gehört, ist das schon etwas anzuzweifeln. Diese Information bekommen nämlich auch alle Apotheken.

LG
MaRIO

waere es nicht am sinnvollsten den hersteller direkt anzuschreiben und um info zu bitten. das wuerde ich jedenfalls machen, wenn es ploetzlich mein aranesp nicht lieferbar waere. alles andere ist doch nur spekulation!
kaimana

Danke Rio, das ist sehr konkret!

Lieben Gruß
Anja

Die Info ist im Netz zu finden. Googel mal Mirera Lieferengpass. Oder hier: www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/wissen...cera-nicht-lieferbar.

LG, Uli

Hallo,

hier die Information, die ROCHE zur Information von Ärzten herausgegeben hat:

Grenzach-Wyhlen, 26. März 2012

MIRCERA®
Wichtige Informationen für Fachkreise zur bevorstehenden Lieferunfähigkeit bei MIRCERA®
(Methoxy-Polyethylenglycol-Epoetin beta) – Hinweis zum Wechsel auf alternative Behandlungen


Sehr geehrte Frau Doktor, sehr geehrter Herr Doktor,
die Roche Pharma AG (Roche) möchte Sie über die Lieferunfähigkeit bei allen Stärken von MIRCERA® (Methoxy Polyethylenglycol Epoetin beta) aufmerksam machen. Dies ist Folge eines Produktionsproblems in der Herstellungsstätte, die für die Produktion der PEG-Komponente (Polyethylenglycol-SBA) für MIRCERA® verantwortlich ist. MIRCERA® ist zugelassen für die Behandlung der symptomatischen Anämie bei chronischen Nierenerkrankungen (CKD).

• MIRCERA® wird demnächst in allen Stärken nicht mehr ausgeliefert werden können.
• Die Fachkreise werden aufgefordert, für Patienten, die derzeit eine Behandlung mit MIRCERA® erhalten, ein anderes Erythropoiese-stimulierendes Arzneimittel (ESA) zu verschreiben und neuen Patienten kein MIRCERA® zu verordnen.
• MIRCERA® 120 MCG, 250 MCG, 360 MCG sind derzeit nicht mehr lieferbar
• MIRCERA® 30 MCG, 50 MCG, 75 MCG, 150 MCG, 200 MCG wird voraussichtlich in ca 3 Wochen nicht mehr ausgeliefert werden können.

Der Wechsel von MIRCERA® zu einem anderen Arzneimittel sollte unter Beachtung der Hinweise der jeweiligen Fachinformationen (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels) erfolgen und von einem in der Therapie von Patienten mit Niereninsuffizienz erfahrenen Arzt überwacht werden. Die Patienten sollen hinsichtlich der Hämoglobinwerte im Blut und immunologischer Reaktionen engmaschig überwacht werden.

Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die Ihnen und Ihren Patienten hierdurch entstehen. Roche unternimmt derzeit alle Anstrengungen, um die Herstellungsschwierigkeiten auszuräumen und wird Ihnen eine erneute Verfügbarkeit unverzüglich mitteilen. Es ist aber derzeit nicht bekannt, wann die Lieferfähigkeit wieder hergestellt sein wird. Sollten Sie hierzu Fragen haben oder weitere Informationen zur Anwendung von MIRCERA® benötigen, wenden Sie sich bitte an die Abteilung Medizinische Information der Roche Pharma AG in Grenzach-Wyhlen mit der Telefonnummer 07624/14 2075 oder besuchen Sie die offizielle Roche Web-Adresse:
www.roche.de/pharma/indikation/fachinfo/nephrologie/mircera.
Den vollständigen Text der Fachinformation finden Sie auf der Webseite www.fachinfo.de.
Mit freundlichen Grüßen
Roche Pharma AG