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Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 24 Jun 2012 13:41 #484229

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Liebe Do-User,
gestern, Samstag, 23.06., habe ich zufällig das Wort zum Sonntag gesehen und ich muss sagen, mein Entsetzen steigerte sich von Satz zu Satz. Die Pfarrerin, Dr. Adelheid Ruck-Schröder, tendiert zum NEIN. Ich persönlich empfinde das als Aufruf gegen die Organspende und werde der Dame eine persönliche Mail schreiben. Ich bin gespannt auf eure Reaktionen.
LG Chris

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 24 Jun 2012 15:14 #484235

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Hallo ich habe es auch gesehen,bin bald vom Sofa gefallen.Gut das du ihr eine Mail schreibst,habe leider keine Adresse von der Frau. So muss man sich nicht wundern wenn in Zukumpft keine Besserung der Organversorgung eintritt.Ichwar völlig fassungslos das von einer Pastorin zu hören,war sie sich bewusst darüber das im Fernsehen zu verbreiten?....Gruss Deichschaf

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 24 Jun 2012 15:22 #484237

  • Gerd
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Hallo Leute,
hier kommt der Text. Es gibt eine E-Mail-Adrese (Frage von Deichschaf).

Grüße, Gerd
__________

Sonntag, 24. Juni 2012
Das Wort zum Sonntag - Organspende – christliche Sichtweisen

gesprochen von Dr. Adelheid Ruck-Schröder (ev.)

Wie ist Ihre Meinung zu dieser Sendung? Kommentare erwünscht.

Schreiben Sie auch an



Wir werden demnächst alle Post bekommen. Denn jetzt ist es auch im Bundesrat durch, das neue Gesetz zur Organspende. Unsere Krankenkassen werden die Briefe verschicken. Jeder soll erklären, ob er im Fall des Todes zur Organspende bereit ist oder nicht.

Wissen Sie schon, wie Sie damit umgehen?

In Umfragen finden über 70% der Deutschen die Organspende gut. Tatsächlich aber füllen viel weniger einen Spenderausweis aus. Sind die Leute nur zu bequem? Das glaube ich nicht. Ich glaube, vielen ist dieses Thema zu heikel.

Mir auch. Ich tue mich tatsächlich schwer damit.

Gesetzt den Fall, ich habe einen schrecklichen Unfall. Die Ärzte diagnostizieren bei mir den Hirntod. Mein Herz wird stabilisiert. Ich werde künstlich beatmet. Die Ärzte gehen davon aus, dass ich niemals wieder ins Bewusstsein zurückkehre. Meine Organe sind aber noch funktionsfähig. Jetzt wäre eine Spende möglich.

Ich zögere. Stimme ich für diesen Fall einer Spende zu? Ich tendiere zum Nein.

Aber das Nein fällt mir zugleich schwer. Ich habe sehr wohl vor Augen: Jeden Tag sterben im Durchschnitt drei Menschen. Sie haben vergeblich etwa auf ein neues Herz oder eine neue Niere gewartet.

Das Nein fällt mir schwer. Ich weiß wohl: Die christlichen Kirchen verstehen eine freiwillige Organspende als Akt der Nächstenliebe. Und so kann man das auch sehen.

Mir geht aber noch ein anderer Gedanke durch den Kopf, auch aus christlicher Sicht: Ich sehe mich als Geschöpf Gottes: einmalig und unverwechselbar mit meinen Organen und Gliedern. Bei der Organspende kann nun ein Körper zerlegt werden in einzelne Organe, die als Ersatzteile für andere Personen dienen. Ich tue mich schwer, diese - ich sage einmal - natürliche Grenze meiner Person zu überschreiten.

Und noch etwas macht mir zu schaffen: Der christliche Glaube lehrt uns, für das Leben zu kämpfen, aber unsere Sterblichkeit zu akzeptieren. Die Organspende spielt sich im Grenzbereich zwischen Leben, Sterben und Tod ab. Das löst in mir Fragen aus:

Möchte ich wirklich alles in Anspruch nehmen, was wir medizinisch können? Unsere Gesellschaft vereinbart zu Recht, welche Handlungsspielräume die Medizin hat. Dazu gehört es auch festzulegen, wann ein Mensch als tot gilt. Für die Organspende muss der Spender als tot gelten. Die Organe müssen aber noch funktionsfähig sein. Das ist beim Hirntod der Fall. Aber selbst Wissenschaftler fragen: Wie tot ist ein Hirntoter? Immerhin haben Hirntote noch Leben in sich. Sie sind warm, können schwitzen.

Unsere Festlegungen des Todes sind willkürlich. Mir ist wichtig, dass sie nicht unversehens zu einem Instrument werden. Zu einem Instrument für ein bestimmtes Interesse, nämlich möglichst schnell möglichst viele Organspender zu gewinnen.

Eine Organspende muss auf jeden Fall höchst individuell und freiwillig bleiben.
Dann kann sie ein Akt der Nächstenliebe sein.

Wer Bedenken hat, braucht aber aus christlicher Sicht kein schlechtes Gewissen zu haben.

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 24 Jun 2012 15:56 #484240

  • silber
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Hallo kalledat,

das ist doch genau das, worüber wir hier auch teilweise leidenschaftlich immer wieder diskutieren.
Ich finde, die Dame hat durchhaus das Recht, ihre Ansicht öffentlich kund zu tun. Man mag sich ihr anschließen oder nicht. Auf jeden Fall hat sie vielen einen Anstoß gegeben, über Organspende nachzudenken. Und das sollte das Hauptanliegen auch der Unterlagenaktion an die Bürger sein.

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 24 Jun 2012 18:29 #484248

  • taffi
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ich habe ganz genau die gleichen gedankengänge,je intensiver ich mich mit dem themea beschäftige .und ich finde es sehr gut ,wenn der allgemeinheit auch mal die andere seite der organspende nah gebracht wird .denn nur wer in alle richtungen aufgeklärt ist ,kann sich seine eigene freie meinung bilden ! lg taffi

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 24 Jun 2012 20:42 #484253

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Hallo,
ich finde nicht, dass Pfarrerin Ruck-Schröder (den Doktortitel lasse ich mal weg) aufgeklärt hat. Ihr Statement ist sehr persönlicher Natur, dies im Namen der Kirche zu äußern - vor einem Millionen Publikum, finde ich sehr bedenklich. Der Mensch wird bei der Organspende in einzelne Organe aufgeteilt, schreibt sie. Was ist mit den weltweit über 30 Kriegen, wo Menschen totgeschossen und zerbomt werden, was tut die Kirche dagegen???
Der Bundesrat hat lediglich ein „kleines“ Gesetz verabschiedet, das heisst, jeder Bundesbürger, der für eine Organ-Spende in Frage kommt, kann FREI entscheiden, ob er dieses machen will oder nicht. Frau Ruck-Schröder stellt die Frage, ob wir alles zulassen sollten, wozu die Mediziner in der Lage sind. Angenommen, sie würde an Krebs erkranken, wäre sie sicherlich auch froh, wenn sie durch eine OP und anschließender Chemotherapie gerettet würde, ich glaube nicht, dass sie dies ablehnen würde, denn - das Leben ist ja nun mal endlich (schreibt sie).
LG., Chris

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 24 Jun 2012 21:12 #484261

  • Antonio
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Hallo, Chris,

ich finde schon, dass Frau Pfr. Ruck-Schröder das Recht hat, ihre Meinung zu äußern. Es gibt ja außerdem auch Stellungnahmen der großen Kirchen, die sich pro Organspende äußern. Warum sollte es bedenklich sein, vor einem Millionenpublikum? Zumal sie sich nicht einmal dagegen ausgesprochen hat, sondern nur ihren inneren Zwiespalt und ihre Gedanken dazu geäußert hat. Bedenklich fände ich es im Gegenteil, wenn sie dies nicht tun dürfte!
Über Kriege lässt sich natürlich trefflich diskutieren, das bringt uns hier aber nicht weiter.

Wie frei kann man sich denn entscheiden, wenn so massiv von vielen Seiten Werbung für Organspende gemacht wird und auch du schon meinst, eine solche Meinungsäußerung sei bedenklich, d.h., es ist kaum eine ergebnisoffene Diskussion möglich?

Die Frage, ob wir alles zulassen sollten, wozu die Medizin in der Lage ist, stellt sich heute schon sehr häufig und ist für jeden von uns bedenkenswert, weshalb sollte sonst so viel die Rede von Patientenverfügungen sein?

In welcher Situation möchte ich Reanimiert werden oder nicht -, möchte ich bei einem schweren Schlaganfall um jeden Preis und mit welcher Lebensqualität weiterleben usw. usw.
Auch für mich spielt die Frage der körperlichen Integrität - auch nach dem Tod - eine Rolle. Das beginnt ja schon auch mit der Implantation einer Spenderniere, viele machen sich ja Gedanken, was dieser Vorgang mit dem eigenen Körper tut - siehe auch die Diskussion um die Übertragung von Eigenschaften des Spenders mit dem Organ....

LG, Antonio

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 25 Jun 2012 00:24 #484266

  • kaimana
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freunde in deutschland - wo ich nicht mehr lebe - haben mir vorwuerfe gemacht, dass insb am orgenspendetag sie von leuten bedraengt wurden, die wild darauf waren, dass sie sofort den ausweis ausfuellen. sie sagten mir, es kam ihnen vor, als staenden selbige nur da und hofften, dass die gesunden gleich umfallen und entorgant werden koennen. gut ich war nicht dabei. aber ich kann es von frueher nachvollziehen. vielleicht wird etwas von den betroffenen zu offensiv ans werk gegangen.
ich kann sehr wohl diejenigen verstehen, die der organspende kritisch gegenueber stehen.

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 25 Jun 2012 08:08 #484269

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Hallo Antonio,

ich bin grundsätzlich auch Deiner Meinung, sie kann natürlich ihre Meinung frei äußern.

Was mich wieder mal stört ist diese Anzweifelung des Hirntods. Sie schreibt, daß sich da selbst Wissenschaftler nicht einig seien. Ist das denn wirklich so oder sind die seriösen Wissenschaftler sich da alle einig, daß der Tod mit dem Hirntod eintritt und unwiderruflich ist (ich für mich sehe das so). Allerdings denke ich, daß das für viele in der Bevölkerung der Knackpunkt ist, daß man vielleicht doch noch nicht tot ist.....

LG
Sabine

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 25 Jun 2012 08:50 #484272

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Antonio schrieb: ...wenn so massiv von vielen Seiten Werbung für Organspende gemacht wird

...körperlichen Integrität - auch nach dem Tod... was dieser Vorgang mit dem eigenen Körper tut - siehe auch die Diskussion um die Übertragung von Eigenschaften des Spenders mit dem Organ....

____________

Hallo Antonio,

aber dass in einem Land, das im europäischen Vergleich so ziemlich das Schlusslicht bei der Organspendbereitschaft ist, Werbung dafür gemacht werden darf, das findest du dann aber auch in Ordnung, oder..?

Und zur körperlichen Integrität nach dem Tod kann ich nur (mit den Amis!) sagen: Don`t take your organs to heaven. Heaven knows we need them here...

(Zum letzten Abschnitt deines Beitrags ob die Spenderniere etwas mit deinem eigenen Körper tut... oder Eigenschaften des Spenders auf den Empfänger übertragen werden möchte ich gar nichts mehr sagen...)

Gruß, Gerd
____________

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 25 Jun 2012 12:27 #484278

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Die Kritiker kann ich durchaus verstehen.

Aber die Pastorin, die das WzS spricht, vertritt doch die Kirche. Sie darf da natürlich ihre Meinung äußern (gut, wenn sie eine hat), aber sie sollte doch ihre Andacht ein bisschen besser biblisch-theologisch begründet haben, außerdem sollte sie über ihre eigenen Ängste und Gefühle hinausschauen können und bedenken, dass nicht nur Gesunde ihre Sendung sehen, sondern auch auf ein Organ Wartende oder Angehörige von Spendern. Insofern gefällt mir nicht, was sie da macht.

Ulrike

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 25 Jun 2012 15:29 #484283

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Bei allem Verständnis für Leute, die nicht spenden wollen, halte auch ich es für falsch, dass Frau Ruck-Schröder in einer Sendung, die ganz klar nicht nur ein persönliches Statement, sondern die Kirche vertreten soll, sich so klar gegen Organspende stellt. Es gibt genug Gläubige, die ihr Hirn vor der Kirchentür abgeben und alles für bare Münze nehmen, was da so von den Pastoren gepredigt wird (und diese Meinung auch gleich mal als ihre eigene abspeichern).
Wenn in Deutschland viele Menschen, die auf ein Organ warten oder deren Angehörige etwas mehr Werbung für Organspende machen, als in so manch einem anderen Land, dann liegt das nicht zuletzt an unserem System und der allgemeinen Einstellung (die genau mit solchen Beiträgen wie dem von der Pfarrerin untermauert werden).
Wie gesagt, ich kann jeden Menschen verstehen, der seine Organe mit in´s Grab nehmen möchte - aber aus christlicher Sicht wäre es für mich ein letzter Schritt der Nächstenliebe, die Organe zu spenden.
Und wenn solche Themen in so einer Sendung behandelt werden, wäre es dann nicht schön, einen Pro- und einen Contra-Sprecher zu Wort kommen zu lassen?

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 25 Jun 2012 16:26 #484285

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Eine evangelische Pfarrerin, die zum Wort zum Sonntag spricht, hat nicht ihre persönliche Meinung zu vertreten sondern die der Kirche. Meines Wissens ist weder die evangelische Kirche noch die katholische Kirche gegen die Organspende. Priester die sich öffentlich im Namen der Kirche so einseitig äußern, gehören von der Kirche entlassen, denn solche sind nicht würdig die Kirche zu vertreten.

Silvi

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 25 Jun 2012 17:55 #484286

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Was die Pfarrerin sagt, spiegelt voll die Stellung der Kirche zum Thema Organspende wider:

Eine Organspende muss auf jeden Fall höchst individuell und freiwillig bleiben.
Dann kann sie ein Akt der Nächstenliebe sein.
Wer Bedenken hat, braucht aber aus christlicher Sicht kein schlechtes Gewissen zu haben.

Wie sie es aber tut, das finde ich bedenklich. Mir ist das zu einseitig. Sie darf gerne ihre Gefühle und Ängste mitteilen, aber sie sollte doch ein bisschen darüber hinausdenken. Was bedeutet es, ein Geschöpf Gottes zu sein? In der Bibel steht, dass wir leiblich auferstehen werden, aber damit ist nicht der Leib gemeint, den wir jetzt haben, sondern etwas jetzt noch Unvorstell-, nicht Fassbares.

Bedenklich finde ich auch ihre Vorstellung, dass der Mensch durch Organspende zum Ersatzteillager wird:

Bei der Organspende kann nun ein Körper zerlegt werden in einzelne Organe, die als Ersatzteile für andere Personen dienen.

Wenn sie den Menschen als Geschöpf sieht, warum dann nicht auch hier?

Ich sehe meine Niere nicht als Ersatzteil an.

Sie hätte vielleicht sagen sollen, wie es ist: Dass die TX-Medizin mit dem Konflikt leben muss und jeder, der sich irgendwie entscheidet, in diesem Konflikt bleibt. Von solchen ethischen Konflikten gibt es viele.

Unsere Festlegungen des Todes sind willkürlich. Das will ich mal stark bezweifeln. Willkürlich ist es genauso, zu sagen: Ein Hirntoter lebe noch, wie sie es tut. Wieder dieser Konflikt, s.o.

Ulrike

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 25 Jun 2012 19:12 #484290

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Das ist doch mal wieder typisch! Natürlich hat jeder das Recht seine Meinung zu sagen und auch gegen Organspende zu sein. Aber ich möchte wetten, mindestens 99 % dieser Leute, die nicht wollen, daß ihnen oder ihren Verwandten/ Freunden Organe entnommen werden, würden es selber ganz selbstverständlich finden, daß ihnen geholfen wird, sollten sie jemals in die Situation kommen, ein Spenderorgan zu benötigen. Und ich glaube auch nicht, daß sie ihre Verwandten/ Freunde davon abhalten wollen würden, sich auf die Liste setzen zu lassen. Aber wenn sie selber betroffen wären wäre das selbstverständlich was Anderes!

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 25 Jun 2012 21:09 #484294

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wenn das so waee, brauchte man keine menschen mehr fuer den job. dann reicht ein geeichter computer. auch mitarbeiter der kirchen haben demokratische rechte, insb die auf freie meinungsaeusserungen. es waere tragisch, wenn sie dieses reht nicht haetten! dann dann ist eine diktatur nicht mehr weit!
kaimana

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 25 Jun 2012 21:23 #484296

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Genau, dann müsste man ständig Pfarrer entlassen, wie silvi fordert, nur weil sie ihre eigene Meinung vertreten. Pfarrer sind frei, zu sagen, was sie meinen, solange sie sich auf dem Boden ihres Bekenntnisses befinden. Und die Kirche gibt es sowieso nicht, jedenfalls nicht in dem Sinne, dass in ihr nur eine Meinung vertreten werden darf. Das ist für mich evangelische Freiheit. LG, Uli

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 26 Jun 2012 10:31 #484304

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Meiner Ansicht nach verunsichert Frau Ruck-Schröder die Menschen, gerade durch ihre nebulösen Äußerungen wie „ich tendiere, ich zögere“. Gut, das spiegelt ihren Konflikt wieder aber die Hörer oder in diesem Fall der Seher weiss nicht, soll ich nun spenden oder nicht. Sie trägt nicht zur Information und einer sachlichen Diskussion bei.
LG. Chris

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 26 Jun 2012 11:54 #484305

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Ich habe ihr eine Email geschickt und sie gefragt, was sie tun wuerde, wenn sie ein Organ braeuchte.
Ihre Antwort:
Ich taete mich schwer, ein Organ anzunehmen. Aber ich weiss, dass die Welt anders aussieht wenn man krank ist.

In meinen Augen ist sie sich selbst nicht sicher, ob sie pro oder kontra Organspende ist.

Ich persoenlich koennte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, wenn ich wuesste, dass ein Mensch sterben wird, weil ich nicht gespendet habe.

Michaela

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 26 Jun 2012 13:09 #484308

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In meinen Augen ist sie sich selbst nicht sicher, ob sie pro oder kontra Organspende ist.

Das ist doch aber der Zwiespalt, in dem sich viele Menschen befinden. Insofern finde ich es gut, dass sie das zum Ausdruck bringt.

Wir sollten fairerweise auch uns selbst fragen, wie wir dazu stehen würden, wären wir gesund. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dann genau so zur Organspende stehen würde wie jetzt als direkt Betroffene.

Als ich noch nichts wusste von meiner Nierengeschichte, hatte ich zwar einen Ausweis, den aber nicht bei mir getragen, weil ich genau wie die Pfarrerin im Fernsehen gezweifelt habe, wo ich stehe. Mal war ich mir sicher, dann wieder nicht. Ich denke, so geht es vielen. Aufklärung tut deshalb not.

Die Sendung wird sicherlich nicht nur uns zum Nachdenken angeregt haben - hoffentlich ....

Uli

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 26 Jun 2012 13:24 #484310

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Ich bin fuer die Organspende, auch fuer die Lebendspende.
Egal ob krank oder nicht. Aber ich wuerde sofort spenden.

Michaela.

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 26 Jun 2012 13:46 #484311

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Liebe Mizzy, das ist gut, dass Du Dir so sicher bist in Deiner Meinung. Das sind sich aber nicht alle, und Zweifel sind doch erlaubt bei einem so heiklen Thema.

Ich bin auch für Organspende, aber ich könnte es nicht mit meinemGewissen vereinbaren, eine Lebendspende anzunehmen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich selbst zu einer Lebendspende bereit wäre, käme vielleicht darauf an, wer in meinem nächsten Umkreis betroffen wäre. Ich habe aber Respekt davor, wenn sich jemand zur Lebendspende entschließt.

LG, Uli

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 26 Jun 2012 14:05 #484315

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Klar ist das keine Entscheidung die man uebers Knie brechen kann.
Als ich 25 Jahre alt war und erfuhr, dass i in ca. 20 Jahren an die Dia muss, hat meine Mutter sofort gesagt, wenn es so weit ist...bekommst du meine Niere. Und im letzten Jahr war es dann so weit. Wenn ich spenden darf, wuerde ich es tun. Nicht nur nach meinem Tod.

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 26 Jun 2012 17:33 #484323

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Mich stört es nicht, wenn jemand Ängste und Bedenken auch öffentlich äußert. Immerhin regt es zum Nachdenken an und ich bin froh um jede öffentliche Diskussion.

Ganz persönlich würde ich im Todesfall immer spenden, ich hab schon lange vor meiner Krankheit einen Ausweis gehabt. Einer Lebendpende an mich würde ich niemals zustimmen, ich hätte viel zu viel Angst, dass der Spender danach gesundheitliche Pobleme bekommt. Ich habe mich listen lassen, aber ganz ehrlich, ich bin froh, dass ich Zeit genug habe, mir darüber Gedanken zu machen, wie ih mir der Situation umgehe. Schließlich läuft nicht immer alles positiv. So muss doch jeder immer individuell entscheiden, wie er zum Thema steht.

Daher bitte ich alle um Toleranz gegenüber anders denkenden. Wenn jemand die Organspende kritisch sieht oder ablehnt, muss man das auch akzeptieren. Wo steht geschrieben, dass einemdie Hilfe in Formvon Organspende zusteht?

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 26 Jun 2012 18:55 #484328

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hallo Mizzy ! der mensch stirbt nicht ,weil du nicht gespendet hast ,,sondern an seiner krankheit . lg taffi

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 26 Jun 2012 19:47 #484329

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Hallo taffi!
Richtig. Habe mich viell. nicht kkar genug ausgedrueckt.

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 26 Jun 2012 20:12 #484331

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taffi schrieb:

hallo Mizzy ! der mensch stirbt nicht ,weil du nicht gespendet hast ,,sondern an seiner krankheit . lg taffi
___________________

Hallo taffi,

das stimmt schon und wird auch von niemandem bestritten.

Aber andersum wird auch ein Schuh daraus: Hätte es einen Organspender gegeben, würde der Kranke, der an seinem Organversagen gestorben ist, noch leben.

Und dabei geht es doch bei der Organspende...

Gruß, Gerd
____________________

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 27 Jun 2012 16:39 #484366

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Hallo

Wenn Du gestorben bist, kannst Du auch keine Organe mehr spenden.

Gruß Gunne

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Re: Das Wort zum Sonntag - zum Thema Organspende 27 Jun 2012 19:51 #484376

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Hallo Gerd,

was Mizzy schrieb, besagt allerdings, dass der Mensch stirbt, weil SIE nicht gespendet hat.

Er könnte auch versterben, weil ein anderer nicht gespendet hat bzw. weil kein passendes Spenderorgan zur Verfügung stand.

Das ist ein wenig Wortklauberei, ich glaube, wir wissen, was gemeint war.

Lieben Gruß
Anja

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Und jetzt noch einen Nachschlag 02 Jul 2012 04:53 #484479

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[size=x-large]Hier[/size] findet Ihr das erste Wort zum Sonntag aus dem Jahre 1954.

Diese Lektüre kann ich allen Diskutanten sehr empfehlen.

Bitte mit Ruhe und Gelassenheit lesen.


Allen Alles Gute wünscht
Limo

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Re: Und jetzt noch einen Nachschlag 02 Jul 2012 19:38 #484497

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Hallo Limo, finde dieses Wort zum Sonntag sehr gut und sollte vielen Menschen zum Nachdenken bewegen, gerade in unserer heutigen streßigen Zeit, wo fast keiner mehr Zeit und Muße findet, einem Vogel früh beim Singen zuzuhören, eine Blume beim Erblühen zuzu sehen, oder einer Katze beim Dösen das Koderl zu graulen und sich von der Ruhe und Ausgeglichenheit anstecken zu lassen. Nachdem ich vor 4 Wochen Gevatter Tod wirklich in letzter Sekunde von der Schippe gesprungen bin, habe ich mir erneut vorgenommen, mehr Gelassenheit an den Tag zu legen und eben auch mal Regentropfen am Fenster an mir vorbei fließen zu lassen. Es gibt so viele Dinge, wo man die Schönheit neu entdecken kann, wenn man sich aus dem Alltag mal ausklinken will und auch soll. Danke für dieses uralte und trotzdem immer noch aktuelle Wort zum Sonntag. LG Albertine[size=small][/size]

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